Körper entgiften: Was bringen Detox-Produkte?
Das Angebot an Detox-Produkten ist riesig. Angeblich können sie den Körper von Schadstoffen befreien oder den Darm reinigen. Doch in den meisten Fällen haben sie keinen wissenschaftlich belegten Nutzen.
Viele Detox-Produkte sollen laut der Hersteller sogenannte Schlacken entfernen können, die sich angeblich im Körper ansammeln - zum Beispiel im Darm, in der Haut oder in anderen Zellen des Körpers. Tatsächlich sammeln sich im menschlichen Körper gar keine Schlacken an, die entfernt werden müssten. Dennoch fördert die Detox-Industrie den Mythos hartnäckig, um Verbraucher für ihre Produkte zu interessieren.
Entgiften mit Pulver und Pillen nicht nötig
Auch Pulver und Pillen, die den Körper von giftigen Schwermetallen befreien sollen, sind nicht sinnvoll. Denn für die Entgiftung des Körpers sorgen bereits Organe wie Nieren, Lunge, Haut und Leber. Nur in seltenen Fällen ist die körpereigene Entgiftung überfordert. Zu Problemen führen können beispielsweise:
- Arsen im Reis
- Quecksilber im Fisch
- Blei aus alten Wasserleitungen
In diesen Fällen kann es dazu kommen, dass der Körper einen Teil der Schadstoffe im Fettgewebe speichert. In solchen Fällen hilft aber nur eine medizinische Entgiftung, die teuren freiverkäuflichen Pulver und Pillen sind wirkungslos.
Angeblich entgiftende Tees können Schadstoffe enthalten
Viel Wasser zu trinken ist wichtig. Angeblich entgiftende Tees können aber oft sogar schädlich sein, warnen Mediziner. Wer einen solchen Tee probieren möchte, sollte sich die Liste der Inhaltsstoffe genau anschauen und prüfen, ob die aufgeführten Stoffe eine nachgewiesene Wirkung haben. In einigen Fällen sind die angeblich entgiftenden Stoffe selbst mit Schadstoffen belastet, insbesondere mit Schwermetallen.
Statt überteuerter Detox-Tees empfehlen Experten günstigen Kräutertee aus dem Supermarkt oder - zum Anregen des Stoffwechsels - entsprechende Arznei-Tees aus der Apotheke. Sie unterliegen strengen Kontrollen und kosten meist weniger als Detox-Produkte.
Bezeichnung "Detox" für Lebensmittel verboten
Zudem ist die Werbung mit dem Wort "Detox" bei Lebensmitteln, speziell bei Tees, verboten. Im einem Urteil des Bundesgerichtshofes von 2017 heißt es: "Bei der Bezeichnung "Detox" handelt es sich um eine verbotene gesundheitsbezogene Angabe." Denn selbst "Verbraucher, die mit dem Begriff "Detox" einen "Wellness-Trend" assoziierten, stellten eine Verbindung mit einer entschlackenden oder entgiftenden Wirkung her", die solche Tees nicht haben.
Auf dieses Verbot reagieren einige Hersteller: Statt Detox heißen ihre Produkte nun Minus-Tox, Anti-Tox, D-Tox oder Freetox. Doch bei diesen Begriffen handelt es sich um Markennamen oder Kunstwörter ohne bestimmte Bedeutung. Einen gesundheitlichen Mehrwert haben diese Produkte nicht. Aus Sicht von Verbraucherschutzverbänden führen diese Namen Verbraucherinnen und Verbraucher in die Irre und täuschen ein Gesundheitsversprechen vor, das sie nicht einhalten können.
Das Gleiche gilt für Detox-Kuren oder -Brausepulver. Denn bei denen handelt es sich um Nahrungsergänzungsmittel. Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel. Sie dürfen keine pharmakologische Wirkung haben, also nicht wie ein Arzneimittel wirken und auch nicht den Anschein erwecken, dass sie Arzneimittel wären oder eine arzneiliche Wirkung versprechen.
Fasten unterstützt Stoffwechsel und Entgiftung
Besser als tagelang nur Saft zu trinken, ist es zu fasten. Ob an zwei Tagen pro Woche, basisch oder im Intervall ist dabei egal. Denn wenn wir fasten, dabei viel trinken und uns ausreichend bewegen, wird unser Stoffwechsel angeregt und die körpereigene Entgiftung läuft wie am Schnürchen. Das ist dann wirklich ein Frühjahrsputz für innen und außen.