Hornhaut entfernen: Die besten Hausmittel und Tipps
Die meisten Menschen haben Hornhaut an den Füßen. Sie kann nur stören, aber auch schmerzen. Wie kann man Hornhaut sicher und effektiv entfernen? Was hilft am besten?
Am häufigsten bildet sich Hornhaut an den Füßen - genauer an Fersen, Ballen und Zehen. Wer gerne barfuß läuft, hat mehr Hornhaut an den Fußsohlen. Diese schützt, etwa vor spitzen Steinen. Aber auch an Knien, Ellenbogen, Handflächen oder an den Fingern kann Hornhaut entstehen.
Was ist Hornhaut?
Die äußerste Schicht der Haut nennt man Hornschicht. Sie besteht natürlicherweise aus abgestorbenen, verhornten Hautzellen und ist meist circa zwei Millimeter dick. Bestimmte Stellen können sich weiter verdicken und verhärten. Dann spricht man von Hornhaut oder Schwielen. Sie entstehen dort, wo die Haut stärker belastet wird, infolge von Druck oder Reibung. Davor schützt sich der Körper, indem er bestimmte neue Hautzellen bildet. Hornhaut zeigt sich als leicht gelbliche Stelle. Sie ist im Vergleich zur umliegenden Haut schmerzfrei und kann entfernt werden.
Hornhautentfernung - ja oder nein?
Ein wenig Hornhaut muss grundsätzlich nicht entfernt werden. Wer sich ästhetisch daran stört, kann sie beseitigen. Hat man sehr dicke Hornhaut an den Füßen und wird diese nicht entfernt, können neue Druckstellen und Schmerzen auftreten. Außerdem können sich irgendwann Risse (Rhagaden) in der Hornhaut bilden.
Wann wird Hornhaut gefährlich?
Spätestens wenn Risse in den Füßen sichtbar sind, sollte man die Hornhaut entfernen. Die Risse, auch Schrunden genannt, sind keilförmig und gehen etwa einen Zentimeter tief in die Fußsohle. Sie können bei jedem Schritt schmerzen. Bakterien können eindringen und eine Infektion wie eine Wundrose bis hin zu einer Sepsis auslösen.
Haben sich die Risse entzündet, sollte man zum Hautarzt oder zu einer Hautärztin oder einer medizinischen Fußpflege (Podologin oder Podologen) gehen. Vor allem Diabetikerinnen und Diabetiker müssen aufpassen, weil sie zu Rissen neigen, aber Verletzungen an den Füßen nicht gut spüren können.
Hornhaut entfernen mit Hausmitteln
Das klassische Hausmittel, um Hornhaut zu entfernen, ist ein etwa zehnminütiges, lauwarmes Fußbad. Ins warme Wasser kann man 100 Milliliter Apfelessig geben oder auch etwas Meersalz. Die verhornten Hautschichten an den Füßen weichen auf, so sind sie für die Behandlung vorbereitet.
Danach die Füße gut abtrocknen. Nun lässt sich die Hornhaut mit einem Bimsstein, einer Hornhautfeile oder einem Hornhautschwamm abrubbeln. Am Ende die Haut mit einer feuchtigkeitsspenden Fußcreme verwöhnen. Maximal ein bis zweimal die Woche kann man der Hornhaut so zu Leibe rücken.
Anstelle des Bimssteins kann man auch ein sanftes Peeling machen, etwa mit Kaffeesatz die verhornten Stellen abrubbeln. Geeignet ist auch ein Meersalzpeeling mit einem Esslöffel Olivenöl und einem Esslöffel Meersalz. Getrocknete Kamillenblüten, in einem Tuch befeuchtet oder als Teebeutel sollen ebenfalls nach 15 Minuten Auflage Hornhaut sanft lösen.
Verschiedene Cremes können helfen
Spezielle Cremes (Schrundencreme) aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt reduzieren die Hornhaut merklich. Sie lösen verhornte Hautzellen ab, mittels Zitronensäure, Harnstoff, Milchsäure oder Salizylsäure. Aber man braucht Durchhaltevermögen: Vier Wochen lang täglich zweimal die Stellen damit eincremen. Anschließend sollte man die Hände waschen, damit die Salbe nicht in die Augen gelangt.
Leichte Hornhaut über Nacht entfernen
Wer nur wenig Hornhaut hat, kann sie auch über Nacht "wegcremen", etwa mit Urea-Creme. Sie enthält künstlich hergestellten Harnstoff. Er versorgt die Hautzellen mit viel Feuchtigkeit und wirkt sanft hornhautlösend. Der Anteil von Urea sollte mindestens 20 Prozent betragen. Es wird empfohlen die Hornhaut an Füßen oder anderen Stellen des Körpers am besten vor dem Schlafengehen mit Urea einzucremen. Dann hat die Creme über Nacht viel Zeit, einzuziehen und zu wirken. Urea hat keine Nebenwirkungen. Allerdings sollte man Urea nicht auf Wunden auftragen.
Wann helfen elektrische Hornhautentferner?
Wer mit Bimsstein und Hornhautfeile nicht zurechtkommt oder es eilig hat, kann einen elektrischen Hornhautentferner nutzen. Er sieht aus wie ein Rasierapparat mit einer Rolle vorne, die sich dreht. Die schleifpapierartige Beschichtung entfernt die Verhornung. Einen Hornhautentferner nutzt man nur trocken, man macht davor kein Fußbad. Moderne Geräte zum Hornhautentfernen schalten sich bei zu viel Druck ab und lassen sich unter fließendem Wasser reinigen.
Pflaster für die Füße
Hornhautpflaster enthalten Salicylsäure, sie weicht die verhornte Haut auf. Man trägt das Pflaster, das man alle zwei Tage erneuert, einige Tage lang. Anschließend kann die Hornhaut mit Bimsstein oder Hornhautfeile sanft abgetragen werden. Der Vorteil bei Hornhautpflastern ist, dass man gezielt behandeln kann, ohne die umgebende Haut zu schädigen. Der Nachteil, dass man die Pflaster womöglich zu lange drauflässt und so zu viel Hornhaut aufgeweicht wird.
Was bringen Anti-Hornhautsocken?
Hornhautsocken sind Einmal-Fußüberzieher und werden auch als Fußmasken bezeichnet. Sie sind mit hornhautlösenden Stoffen wie Fruchtsäure, Milchsäure oder Salizylsäure und hautpflegenden Wirkstoffen angereichert. Man trägt sie zwischen 20 und 60 Minuten. Je nach Produkt wiederholt man das einige Tag lang. Der Nachteil von Hornhautsocken: Sie lösen die Haut auch an Stellen, wo gar keine übermäßige Hornhaut ist. Das kann zu Reizungen führen.
Hilft Zahnpasta gegen Hornhaut?
Zahnpasta enthält häufig Natriumhydrogenkarbonat, es dient dazu, den Zahnbelag zu entfernen. In Zahnpasta stecken aber noch andere Inhaltstoffe. Sie können die Haut reizen und sogar allergische Reaktionen auslösen. Zahnpasta auf Hornhaut aufzutragen, um sie zu entfernen ist daher nicht ratsam.
Verletzungsrisiko bei dicker Hornhaut
Bei einer dicken Hornhautschicht kombiniert man eine hornhautreduzierende Creme (Schrundencreme) mit anderen Hilfsmitteln wie Fußbad oder Hornhautfeile. Auf Hornhauthobel sollte man verzichten. Er schneidet die Hornhaut mithilfe großer Klingen ab. Das Verletzungsrisiko ist zu hoch.
Die Anwendung sollte daher lieber von podologisch geschulten Fachkräften durchgeführt werden. Ohnehin empfiehlt es sich bei dicker Hornhaut, gleich zur Fußpflege (Pediküre) zu gehen. Dort wird die Hornhaut ohne Verletzungsrisiko systematisch und gründlich entfernt.
Ursache: Wieso bekommt man Hornhaut?
An den Füßen sind meist falsch sitzende Schuhe schuld. Zu enge, aber auch zu weite oder zu große Schuhe können dazu führen, dass beim Laufen mehr Druck oder Reibung am Fuß entsteht. Auch Fehlstellungen der Zehen fördern die Bildung von Hornhaut. Es kann eine runde Verdickung aus Hornhaut wachsen, das so genannte Hühnerauge. Bemerkt man Hornhaut an anderen Hautstellen als an den Fersen, sollte man also hellhörig werden. Das kann ein Hinweis auf eine noch nicht sichtbare Fehlstellung des Fußes oder der Zehen sein.
An Fingern und Händen bildet sich Hornhaut häufig bei Musikern und Musikerinnen. Wer etwa Gitarre spielt, braucht etwas Hornhaut an den Fingern. Außerdem kennen das Phänomen Sportlerinnen und Sportler oder Menschen, die ein Handwerk ausüben. Hornhaut entsteht verstärkt bei Menschen, die eine sehr trockene Haut haben, außerdem bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen wie etwa Diabetes.
Wie oft sollte man zur Fußpflege gehen?
Medizinische Fußpfleger und Fußpflegerinnen nennt man Podologinnen oder Podologen. Auch kosmetische Fußpfleger und Fußpflegerinnen dürfen Hornhaut abtragen. Für glatte Füße ohne Hornhaut empfiehlt es sich, einmal im Monat eine Fußpflegebehandlung in Anspruch zu nehmen.
Die Kosten für eine medizinische Fußpflege werden unter bestimmten Voraussetzungen von der Krankenkasse übernommen. Für eine kosmetische Hornhautentfernung liegen die Preise zwischen 20 und 40 Euro.
Mehr Wachstum durch Entfernung?
Von allein verschwindet Hornhaut nicht. Bei der Entfernung sollte man vorsichtig vorgehen und nicht zu viel wegnehmen, da die Hornhaut eine Schutzfunktion hat. Wenn man zu viel Hornhaut auf einmal abträgt, kann die Haut stellenweise zu dünn werden. Es können schmerzhafte Druckstellen oder Verletzungen entstehen.
Dass Hornhaut umso stärker nachwächst, je häufiger sie entfernt wird, ist nicht bewiesen. Das gilt zumindest, wenn man sie sanft entfernt. Intensives Bearbeiten mit Geräten wie Hornhauthobel oder gar der Nagelschere kann dazu führen, dass man sich verletzt. Dann wird die Durchblutung angeregt, was unter Umständen die Hornhautbildung verstärkt.
Langfristig sollte man dafür sorgen, dass die Belastungen, also der Druck, an den verhornten Hautstellen geringer werden. Dann bildet sich dort auch weniger Hornhaut. Tägliches Eincremen spendet der Haut ausreichend Feuchtigkeit.