Stand: 07.05.2020 12:59 Uhr

Herzgruppen: Sport auf Rezept

Bewegung tut gut und ist gerade für Herzkranke wichtig. Die Herzfunktion kann sich nur durch körperliches Training verbessern - ein Effekt, der sich mit Medikamenten allein nicht erzielen lässt. Mit Ausdauertraining werden selbst die kleinen Herzkranzgefäße und die feinen Gefäße im Herzmuskel erreicht. Der Ruhepuls sinkt, der Herzmuskel wird entlastet.

Um das Herz zu stärken, muss die sportliche Belastung ausreichend intensiv sein, zugleich aber auch wohldosiert. Denn gerade Herzpatienten dürfen sich nicht überfordern. Die richtige Intensität zu finden, sich nicht zu überlasten, aber auch nicht zu unterfordern - das ist für die meisten schwierig.

Bundesweit sind rund 6.000 Gruppen aktiv

Ein gezieltes, wohldosiertes Training unter ärztlicher Überwachung bieten Herz(sport)gruppen. Es gibt sie bundesweit in jedem größeren Ort, oft betrieben von ansässigen (Sport-)Vereinen. Deutschlandweit bestehen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) rund 6.000 solcher Gruppen, in denen etwa 120.000 Patienten Rehabilitationssport betreiben. 

Bewegungstherapie und Austausch

Eine Herzgruppe umfasst maximal 20 Herzpatienten und wird von einen speziell qualifizierten Übungsleiter geleitet. Die Teilnehmer treffen sich regelmäßig, meistens einmal pro Woche, unter ärztlicher Aufsicht. Die Bewegungstherapie steht dabei im Vordergrund, aber auch der Austausch untereinander kommt nicht zu kurz. Die Gruppe bietet Herzpatienten eine geschützte Umgebung und ein Wirgefühl.

VIDEO: Was tun gegen Herzangst? (14 Min)

Heranführung an Sport und herzgesunde Lebensweise

Im Sinne des ganzheitlichen Ansatzes in der Rehabilitation werden in der Herzgruppe auch Themen wie Stressbewältigung und Entspannungsverfahren (etwa Yoga, Meditation, autogenes Training) behandelt. Ebenso gehören die Themen Ernährung und gegebenenfalls Gewichtsreduktion zu einer herzgesunden Lebensweise.

Der Weg in die passende Herzgruppe

In der Regel tragen die Krankenkassen die Kosten für die Rehabilitationsmaßnahme. Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung, die vom zuständigen Kostenträger (Krankenversicherung oder Rentenversicherung) vor Teilnahmebeginn genehmigt werden muss. Die aktuellen Untersuchungsergebnisse vom Kardiologen (darunter Belastungs-EKG) sollten Patienten zum Herzsport mitbringen, um in die für sie passende Gruppe eingeteilt zu werden.

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Dieses Thema im Programm:

Die Bewegungs-Docs | 11.05.2020 | 21:00 Uhr

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