Haarausfall: Behandlung mit Finasterid birgt Risiken
Vier von fünf Männern leiden im Laufe ihres Lebens unter Haarausfall. Ein Wirkstoff verspricht diesen Prozess aufzuhalten: Finasterid. Doch die Nebenwirkungen können für die Betroffenen heftig sein und verschwinden zum Teil selbst dann nicht, wenn das Mittel abgesetzt wird.
So wirkt Finasterid
Der Wirkstoff Finasterid wird in Deutschland und anderen Ländern vielen Männern verordnet, die unter erblich bedingtem Haarausfall leiden. Das verschreibungspflichtige Medikament bremst über ein Enzym die Wirkung des Sexualhormons Testosteron. Das Original-Präparat wird unter dem Namen Propecia verkauft und es gibt einige Generika mit demselben Wirkstoff.
Potenzprobleme und Stimmungsschwankungen
Während viele Männer gut mit der Einnahme klarkommen, gibt es auch zahlreiche Berichte über Nebenwirkungen - insbesondere Potenzprobleme und Stimmungsschwankungen werden beschrieben. Das Besondere: Die Nebenwirkungen treten nicht nur während der Einnahme des Medikaments auf, sondern können unter Umständen auch nach dem Absetzen des Präparates weiter bestehen und irreversibel sein. Einige Patienten leiden seit Jahrzehnten an den Folgen, die inzwischen als Post-Finasterid-Syndrom zusammengefasst werden.
Post-Finasterid-Syndrom: Erektionsstörungen und Depressionen
Die Betroffenen klagen über Depressionen, erektile Dysfunktion, verminderte Libido, Schmerzen und Schlafstörungen. Wegen dieser Leiden klagen aktuell in Deutschland mehrere Betroffene gegen Hersteller des Medikaments. Sie fordern, dass das Medikament vom Markt genommen wird und sie selbst Schmerzensgeld und Schadenersatz von den Pharmafirmen erhalten. Inzwischen warnt auch das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte vor den irreversiblen Folgen der Einnahme.