Entzündungshemmende Ernährung bei Morbus Bechterew
Stand: 05.02.2024 09:00 Uhr
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Eine entzündungshemmende Ernährung unterstützt die Behandlung bei Morbus Bechterew: Wenig Fleisch, aber gern Fisch und viel Grünes. Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren dämpfen die Schübe.
Morbus Bechterew (Axiale Spondyloarthritis) ist eine rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule. Die Krankheit verläuft in Schüben und bei jedem Patienten anders. Um die gewebezerstörenden Autoimmunprozesse aufzuhalten und Schmerzen zu lindern, muss sie häufig mit speziellen Medikamenten behandelt werden.
Morbus Bechterew-Schmerzen lindern durch gute Öle
Eine entzündungshemmende Ernährung ist eine wirkungsvolle zusätzliche Strategie gegen die Schmerzen bei Morbus Bechterew. Fleisch, insbesondere vom Schwein, sowie verarbeitetes Fleisch wie Wurst, sollte nur noch selten auf den Tisch kommen, weil es viel entzündungsfördernde Arachidonsäure enthält. Entzündungshemmend wirken dagegen gute Fette, vor allem die Omega-3-Fettsäuren. Man findet sie etwa in fettem Fisch wie Hering, Lachs und Makrele oder in omega-geschützt hergestelltem Lein- oder Hanföl.
Insbesondere bei entzündlichen Krankheiten sollte man darauf achten, dass die "Omega-Balance" stimmt. Ideal ist ein Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 zwischen 1:1 und 5:1. Denn eine Aufnahme von zu wenig Omega-3- und zu viel Omega-6-Fettsäuren kann die Entzündung weiter befeuern.
Omega-6-haltige Lebensmittel, wie Sonnenblumen- und Distelöl, die häufig auch in verarbeiteten Lebensmitteln und Fertigprodukten verwendet werden, sind daher zu meiden.
Entzündungshemmende Pflanzenstoffe
Thomas N. soll sich anti-entzündlich ernähren: vor allem viel Gemüse essen, zum Beispiel Portulak, reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin C.
Entzündungshemmend wirken außerdem die zahlreichen guten Pflanzenstoffe, darunter Mineralstoffe und Antioxidantien. Mehrere Portionen Gemüse sollten deshalb täglich auf dem Speiseplan stehen, außerdem etwas zuckerarmes Obst, wie Beeren. Gerade auch die Stängel und Blätter, die wir beim Kochen wegwerfen, sind reich an solchen wertvollen Stoffen und lassen sich wunderbar zu grünen Smoothies verarbeiten. Auch Gewürze und Kräuter wie Curry, Ingwer, Kurkuma und Zimt wirken antientzündlich.
Fastentage um Selbstheilungskräfte zu aktivieren
Fasten, wie etwa Saftfasten oder einzelne Fastentage, kann eine positive Wirkung auf rheumatische Erkrankungen haben. Der zeitweilige Verzicht auf Nahrung entlastet den Stoffwechsel, da der Körper weniger Energie für die Verdauung benötigt. Dadurch wird der Selbstreinigungsprozess der Zellen, (Autophagie), angeregt, was zur Verringerung von Schmerzen und entzündlichen Prozessen beitragen kann.
Was essen bei Morbus Bechterew: Lebensmittel und Rezepte
Essen gegen die Schmerzen: Hier finden Sie geeignete Rezepte und Lebensmittel-Listen (auch zum Download).
Empfehlenswert: Chia-Öl*, Hanföl*, Leinöl*, Walnussöl*, Weizenkeimöl* (*Herstellung unter Ausschluss von Sauerstoff, Hitze und Licht ("Oxyguard"/"Omega-safe"-Verfahren); Olivenöl, Rapsöl; wenig Butter; zum heißen Braten: Kokosöl
Nicht empfehlenswert: Schweine- und Gänseschmalz, Butterschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl
Empfehlenswert: Wasser, ungezuckerter Tee - besonders grüner Tee und Kräutertee; bis zu drei Tassen Kaffee (ohne Milch und Zucker); Reis-, Hafer- und Mandeldrink als Milchersatz
Nicht empfehlenswert: Sojadrink, Fruchtsaft, Softdrinks; Milchmixgetränke (s. u.); Alkohol
Nicht empfehlenswert: Paniertes Fleisch; alle übrigen Wurstwaren und generell Schweinefleisch (wegen des hohen Gehalts an Arachidonsäure) - egal ob Aufschnitt, Koch-, Grill-, Brat- oder Bockwurst; paniertes Fleisch
Diese Informationen ersetzen keine individuelle ernährungsmedizinische Beratung. Ernährungsmedizinische Behandlung/Beratung wird von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel anteilig übernommen.