Gemüse und Obst liegen in einer herzförmigen Holzschale. © Fotolia.com Foto: udra11

Ernährung bei Herzschwäche: herzgesund essen

Stand: 02.05.2023 20:06 Uhr

Übergewicht erhöht das Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Probleme - Untergewicht beschleunigt den Abbau von Muskelmasse, auch im Herzen. Deshalb sollte man bei Herzschwäche Normalgewicht anstreben.

Herzschwäche ist eine ernstzunehmende Diagnose: Das Herz hat Pumpkraft verloren. Viele Faktoren spielen bei der Entstehung und für den weiteren Verlauf der Erkrankung eine Rolle. Bedeutsam für eine gute Prognose ist neben der richtigen Medikation eine regelmäßige, belastungsangepasste Bewegung - zum Beispiel in einer Herzsportgruppe. Aber auch eine herzgesunde Ernährung kann dazu beitragen, die Beschwerden zu mindern. Vor allem Salzkonsum und Trinkmenge sollten Betroffene gut im Blick haben und außerdem auf ihr Körpergewicht achten, denn diese Faktoren bestimmen den Verlauf der Erkrankung mit. Darüber hinaus gibt es Lebensmittel, die Herz und Kreislauf stärken können, während man von anderen lieber die Finger lassen sollte.

Herzgesunde und antientzündliche Lebensmittel

Zur herzgesunden Ernährung gehören reichlich frisches Gemüse und täglich ein wenig Obst. Denn darin stecken entzündungshemmende Stoffe, die wichtig sind für gesunde Gefäße: sogenannte Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe. Besonders reich an diesen Stoffen sind:

  • Obst: Blaubeeren, Erdbeeren, Aroniabeeren, Zitrusfrüchte
  • Gemüse: Brokkoli, Spinat, Karotten, Tomate
  • Gewürze und Kräuter: Kurkuma, Kreuzkümmel, Pfeffer; Wildkräuter wie Löwenzahn.
Zudem verleihen Gewürze Gerichten Aroma und können so helfen, ein Teil an Salz einzusparen.

Salzarm essen bei Herzschwäche

Salz bindet Wasser und lässt den Blutdruck steigen, was das Herz belastet und Wassereinlagerungen (Ödeme) fördern kann. Während die Weltgesundheitsorganisation WHO maximal fünf bis sechs Gramm Salz am Tag empfiehlt, konsumieren Menschen hierzulande durchschnittlich knapp zehn Gramm Salz täglich.

Verzichten auf beziehungsweise stark einschränken sollten Menschen mit Herzinsuffizienz:

  • Salzhering, Matjes und andere Spezialitäten in Salzlake, wie etwa Fetakäse
  • Knabbereien wie Salzstangen, Chips, gesalzene Nüsse
  • gepökelte/geräucherte Fleisch-, Wurst- und Fischprodukte wie Schinkenspeck, Räucherlachs, Salami
  • fertige Würzsoßen oder Würzmischungen, Brühwürfel, Flüssigwürze, Streuwürze, fertige Salatdressings
  • Convenience-Produkte (Tiefkühlpizzen, Suppen, Tütenprodukte, Würstchen, Burger, Menüs ...)

Fertiggerichte sollte man generell meiden, denn sie enthalten meist deutlich zu viel Salz und oft versteckten Zucker. Erstaunlich viel Salz versteckt sich außerdem in fertigem Brot und Brötchen - besonders in Knäckebrot und Laugengebäck.

Herzgesunde Fette wählen

Entgegen einer landläufigen Meinung sind Fette bei Herzschwäche nicht "tabu". Jedoch sollten Betroffene streng auf die Wahl der richtigen, gesundheitsfördernden Fette achten. Statt gesättigten Fetten aus Fleisch oder Käse sollten mehr ungesättigte Fette auf den Tisch kommen: Einige dieser Fette können sogar helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, gerade Omega-3-Fettsäuren können Herz und Kreislauf schützen. Sie stecken vor allem in fettem Seefisch (Hering, Makrele, Lachs). Gute Quellen für herzgesunde Fette sind außerdem Nüsse (vor allem Walnüsse) und kalt gepresstes Oliven-, Lein- oder Rapsöl. Zu vermeiden sind (teil-)gehärtete Pflanzenfette, wie man sie oft in Fertigprodukten findet.

Herzschwäche: Entwässernde Lebensmittel

Entwässernde Kräuter und Gemüse können den Organismus entlasten:

  • Kräuter/Gewürze: Salbei, Ingwer, Basilikum, Brennnessel, Löwenzahn, Zitronenmelisse, Petersilie
  • Gemüse: Fenchel, Gurken, Kopfsalat, Kürbis, Möhren, Sauerkraut, Sellerie, Spargel, Tomaten, Zucchini
  • Obst: Beerenfrüchte, Wassermelone, Zitrone; auch (zuckerreich, daher selten bei Übergewicht!): Ananas, Birnen

Ausreichend trinken fürs Herz

In der Regel sollten Menschen mit Herzschwäche 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit täglich zu sich nehmen - am besten recht gleichmäßig übr den Tag verteilt. Eine noch höhere Trinkmenge könnte Wassereinlagerungen begünstigen. Etwa zwei Tassen Kaffee sind dabei erlaubt und werden in die Trinkmenge eingerechnet. Teilweise einzurechnen sind zudem Suppen, wasserreiches Obst wie Melonen, Orangen oder Mandarinen und Gemüse wie Gurke oder Eisbergsalat. Das individuell passende Trinkziel richtet sich auch nach den verschriebenen Medikamenten und sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Bei Herzschwäche auf Normalgewicht achten

Wenn eine Herzinsuffizienz diagnostiziert wird, ist die regelmäßige Kontrolle des Gewichts wichtig, um etwaige Wassereinlagerungen rechtzeitig zu bemerken. Menschen mit Herzschwäche sollten Normalgewicht anstreben, denn überschüssige Kilos belasten Herz und Kreislauf: Sie befeuern Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arteriosklerose. Um dem entgegenzuwirken, muss insbesondere das Bauchfett weg. Zucker- und Intervallfasten können dabei helfen.

Untergewicht ist bei Herzschwäche allerdings ebenfalls ungünstig, denn bei Betroffenen ist oft der Muskelabbau beschleunigt, auch im Herzen. Deshalb muss besonderes Augenmerk auf eine gehaltvolle, nährstoffreiche Ernährung gelegt werden.

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