Ein Bluttropfen wird auf einen Streifen zur Blutzuckermessung gegeben. © NDR

Diabetes: Oft zu spät entdeckt

Stand: 16.05.2022 12:31 Uhr

Vor allem Frauen, die ein erhöhtes Diabetes-Risiko haben, sollten selbst ihren Blutzucker im Auge behalten. Oft wird Diabetes erst spät entdeckt. Testergebnisse können täuschen.

Standard bei der Diabetes-Diagnostik ist der Nüchtern-Blutzuckerwert, also eine Blutabnahme morgens vor dem Frühstück. Zeigt dieser einen zu hohen Glukosewert, ist das ein Hinweis auf einen Diabetes. Doch der Test kann täuschen: Bei Frauen, die bereits Diabetes haben, ist dieser Wert oft noch normal. Durch eine zu späte Entdeckung des Diabetes steigt die Gefahr von Folgekrankheiten - es drohen Schäden an Augen, Nieren und Nerven. Auch das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen in den Füßen steigt.

Glukosetoleranztest oft zuverlässiger

Zuverlässiger als der Nüchtern-Blutzuckerwert ist der Glukosetoleranztest: Dafür trinken die Testpersonen eine bestimmte Menge Zuckerlösung. Dann erfolgen Blutabnahmen und Blutzuckermessungen nach 60 und nach 120 Minuten. Die Werte zeigen, wie schnell jemand den Zucker im Blut abbauen kann. Transportiert der Körper die Glukose nur langsam aus dem Blut in die Zellen, liegt bereits ein Prädiabetes vor und man muss davon ausgehen, dass daraus ein richtiger Diabetes wird, wenn man nicht gegensteuert.

 

Blutuntersuchung: HbA1c-Test

Mit einer weiteren Blutuntersuchung lässt sich ein Diabetes mellitus sicher aufdecken: mit dem sogenannten HbA1c-Test. In der Blutbahn verbinden sich einige Zuckermoleküle fest mit dem roten Blutfarbstoff in den roten Blutzellen. Der Anteil dieser "verzuckerten" Zellen ergibt den HbA1C-Wert. Dieser dient vor allem auch als Verlaufskontrolle: Der HbA1c-Wert sagt aus, wie der durchschnittliche Glukosewert der letzten 10 bis 12 Wochen war. Dies spiegelt auch die Ernährungsgewohnheiten der letzten Monate wider.  

Auf Anzeichen achten: Diabetes-Risiko bei Frauen

Vor allem Frauen, die ein erhöhtes Diabetes-Risiko haben, sollten deshalb selbst ihren Blutzucker im Auge behalten und auf erste Anzeichen der Krankheit achten, wie zum Beispiel eine plötzliche Gewichtsabnahme. Ein erhöhtes Risiko für Diabetes besteht bei Frauen, die Schwangerschaftsdiabetes hatten oder eine familiäre Vorbelastung mit Diabetes Typ 2. Weitere Risikofaktoren für Diabetes sind:

  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Bluthochdruck

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