Coronavirus: Krankenhäuser auf dem Weg zum Normalbetrieb
Die Krankenhäuser im Norden haben im März und April 2020 Platz für die intensivmedizinische Betreuung von Covid-19-Erkrankten mit schweren Verläufen geschaffen. Insbesondere in orthopädischen Klinken und Abteilungen wurden lange vorab geplante ("elektive") Operationen abgesagt. Doch derzeit nehmen die Kliniken langsam wieder den Normalbetrieb auf. Die zurückgestellten Operationen werden nach und nach vorgenommen.
Operation nach Dringlichkeit
In welcher Reihenfolge Kliniken elektive Operationen durchführen, entscheiden sie nach der jeweiligen Dringlichkeit. Zuerst an die Reihe kommen Betroffene
- die Gefahr laufen, ein Notfall zu werden
- denen ohne OP Funktionseinschränkungen drohen
- deren Lebensqualität ohne OP beeinträchtigt wäre
Corona-Test vor OP
Die Sicherheitsmaßnahmen zu Covid-19 gelten weiter. Wer in die Klinik kommt, muss in ein Einzelzimmer und wird auf das Coronavirus getestet. Bei einem positiven Testergebnis oder dem begründeten Verdacht einer Covid-19-Erkrankung findet die OP nicht statt.
Viele Intensivbetten müssen frei bleiben
Durch die anstehenden Operationen dürfen Intensivbetten nicht voll ausgelastet werden. Laut dem aktuellen Konzept des Bundesgesundheitsministers müssen 25 Prozent der vorhandenen Intensivbetten für Covid-19 Patienten freigehalten werden. Steigen die Infektionszahlen wieder stärker an, müssen die Kliniken unter Umständen in den Notfallbetrieb zurückkehren.
Notfallbetrieb in Kliniken
Während des Notfallbetriebs im März und April 2020 waren Ärzte aller Fachrichtungen, Krankenpfleger und weiteres Klinikpersonal aufgefordert, Material wie Schutzkleidung und Desinfektionsmittel für die Behandlung von Corona-Erkrankten vorzuhalten. Insbesondere in orthopädischen Klinken und Abteilungen wurden elektive Operationen abgesagt. Die Kliniken nahmen vorerst in der Regel nur noch Notfälle auf.
Ausfälle bei Physiotherapie und Krankengymnastik
Nach der Rückkehr zum Normalbetrieb könnten in physiotherapeutischen Abteilungen Angebote wie Gerätesport und Bewegungsbad auf lange Sicht ausfallen - auch, weil der geforderte Abstand zwischen Menschen nicht eingehalten werden kann.
Leidtragende sind Betroffene, die auf Krankengymnastik, Massagen und andere Therapien angewiesen sind. Experten prognostizieren, dass es in vielen Fällen sehr lange dauern und viel Behandlung bedürfen wird, um den Therapieverlust wieder auszugleichen.