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Corona: Wann zu Hause kurieren, wann in der Klinik?

Stand: 17.11.2020 17:48 Uhr

Wer aktuell nur leichte Erkältungssymptome aufweist, aber positiv auf das Coronavirus getestet wird, kann seine Infektion zunächst zu Hause auskurieren. Aber wann ist man in der Klinik besser aufgehoben?

Leicht Erkrankte ohne Risikofaktoren für Komplikationen (wie Immunsuppression, chronische Erkrankungen, hohes Alter) können bei Gewährleistung einer ambulanten Betreuung durch einen Arzt sowie im Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt bis zur vollständigen Genesung zu Hause behandelt werden. Voraussetzung ist ein regelmäßiger telefonischer oder persönlicher Kontakt zwischen Arzt und Patient sowie die Aufklärung des Patienten und seiner Haushaltsangehörigen über die erforderlichen Hygienemaßnahmen und über das richtige Verhalten für den Fall, dass die Beschwerden zunehmen oder Symptome bei Haushaltsangehörigen auftreten.

Medikamente und Hausmittel gegen Halsschmerzen, Husten und Schnupfen können die Erkältungssymptome lindern, auch wenn bisher keine ursächliche Behandlung gegen Covid-19 verfügbar ist. Allerdings kann sich der Krankheitsverlauf auch bei jungen Betroffenen ohne weitere Risikofaktoren plötzlich und rasch verschlimmern.

Covid-19: Alarmzeichen für eine Verschlechterung

Zwischen dem siebten und dem zehnten Tag nach den ersten Symptomen kommt es bei Covid-19 oft zu einer Verschlechterung. Einige Patienten leiden unter schwerem Sauerstoffmangel, ohne es zu bemerken. Selbst lebensbedrohliche Werte lösen bei ihnen - zunächst - keine Atemnot aus. Fällt die Sauerstoffsättigung unter 95 Prozent, kehrt das Fieber zurück oder tritt Atemnot auf, gehört der Betroffene ins Krankenhaus und sollte sofort den Rettungsdienst anrufen.

Vorbereitung und Betreuung in der häuslichen Quarantäne

Sinnvoll - und zum Beispiel in Schleswig-Holstein sogar Pflicht - ist es, in der häuslichen Quarantäne einen engen Kontakt zum Hausarzt zu halten, der mindestens einmal täglich den aktuellen Gesundheitszustand seiner Patienten überwacht, nach Luftnot, Körpertemperatur, Husten, Kopfschmerzen und - soweit ein entsprechendes Messgerät oder eine geeignete Smartwatch vorhanden ist - nach der Sauerstoffsättigung des Blutes fragt. Der betreuende Hausarzt und das zuständige Gesundheitsamt sollten gemeinsam mit dem Patienten und gegebenenfalls seiner Betreuungsperson das Vorgehen im Falle einer notfallmäßigen Verschlechterung des Zustands im Vorhinein festlegen. Dabei sollte sowohl besprochen werden, welches Krankenhaus den Patienten aufnehmen könnte, als auch welche Unterlagen mitgeführt werden müssen und mit welchem Transportmittel der Patient dort hinkommt.

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Experten zum Thema

Sebastian Witt, Facharzt für Allgemeinmedizin, Palliativmedizin
Familienpraxis am Theater GbR
Steinweg 27
38100 Braunschweig
www.familienpraxis-braunschweig.de

Dr. Thomas Günther, Facharzt für Allgemeinmedizin
Hausärzte vor dem Mühlentor
Kronsforder Allee 17
23560 Lübeck
www.luebmed.de

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