VIDEO: Coronavirus: Wer sollte sich impfen lassen? (7 Min)

Corona-Impfung: Wer jetzt einen Impfstoff-Booster benötigt

Stand: 10.12.2024 12:23 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Aktuell erkranken wieder viele Menschen - auch an Corona. Wer einer Risikogruppe angehört, sollte sich boostern lassen. Die Impfung erfolgt mit einem Impfstoff, der an die Virus-Variante JN.1 angepasst ist.

Die Grippesaison läuft und die Belastung in vielen Hausarztpraxen ist hoch. Damit nicht noch mehr Menschen erkranken, empfiehlt der Verband der Hausärztinnen und Hausärzte, den Corona-Impfschutz erneuern zu lassen. Die Empfehlung zur Auffrischungsimpfung gilt vor allem für Risikogruppen. Hierzu zählen unter anderem alle, die älter als 60 Jahre alt sind. Um sich sowohl vor Corona als auch vor Grippe zu schützen, ist auch eine Doppel-Impfung an einem Termin möglich.

Biontech-Booster gegen Corona: Welche Impfungen empfiehlt die Stiko?

Da sich das Corona-Virus ständig verändert, werden die Impfstoffe immer wieder angepasst. Das neueste Vakzin des Herstellers Biontech wurde zwar für die Omikron-Variante JN.1 entwickelt, soll aber auch vor deren Subvarianten KP.3.1.1. und XEC schützen, die derzeit in Deutschland vorherrschen. Ein ebenfalls an die Variante JN.1 angepasster Impfstoff des Herstellers Moderna ist seit Oktober verfügbar - allerdings ausschließlich auf Privatrezept, da er nicht über den Bund finanziert wird. Ab Mitte Dezember kann zudem ein auf JN.1 angepasster Impfstoff auf Proteinbasis von Novavax verimpft werden.

Diese Menschen sollten sich boostern lassen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät allen, die 60 Jahre oder älter sind, zu einer Auffrischungsimpfung (Booster) mit einem angepassten Impfstoff. Zudem sollten sich alle boostern lassen, die einer Risikogruppe angehören. Dazu zählen Menschen ab einem Lebensalter von sechs Monaten, die infolge einer Grunderkrankung (z.B. COPD, Diabetes mellitus, chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen) ein besonderes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Die Auffrischungsimpfung sollte jährlich wiederholt werden, am besten im Herbst. Außerdem sollten sich laut Stiko-Empfehlung Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen und -einrichtungen sowie Beschäftigte im Pflege- und Gesundheitsbereich boostern lassen.

Wer benötigt keinen Booster?

Für alle gesunden Menschen zwischen 18 und 59 Jahren reicht laut Stiko derzeit eine sogenannte Basisimmunität aus. Das bedeutet, sie sollten mindestens drei "immunologische Ereignisse" - das heißt Impfung oder Infektion - durchgemacht haben. Mindestens eines dieser Ereignisse sollte eine Impfung sein. Weitere Auffrischungsimpfungen sind für diese Gruppe nicht erforderlich.

Der Hausarzt oder die Hausärztin helfen bei der Frage, ob eine Booster-Impfung sinnvoll ist. Orientierung bietet zudem der Impfcheck der Website infektionsschutz.de. Mit wenigen Klicks findet man hier heraus, ob man sich erneut impfen lassen sollte, oder nicht.

Keine Stiko-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche

Ein Mädchen mit bunter OP-Schutzmaske bekommt eine Spritze in den Oberarm. © picture alliance Foto: Laci Perenyi
Für gesunde Kinder und Jugendliche gibt es keine Stiko-Empfehlung zur Corona-Impfung mehr.

Gesunde Kinder und Jugendliche benötigen laut Stiko-Empfehlung keine Covid-Impfung. Das gilt auch für Neugeborene bis sechs Monate. Sie können zunächst vom sogenannten Nestschutz der Mutter profitieren, sofern diese bereits eine Basisimmunität besitzt. Babys ab sechs Monaten sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die wegen einer Grunderkrankung zu einer Risikogruppe zählen, sollten sich gegen Covid impfen und die Impfung regelmäßig auffrischen lassen.

Das empfiehlt die Stiko (Empfehlung vom 26. September 2024)

Basisimmunität gegen Covid-19 für alle Erwachsenen:

  • durch drei Antigenkontakte (Impfung oder Infektion)
  • davon mindestens eine Impfstoffdosis
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre:
  • keine Impfempfehlung. Ausnahme: Kinder und Jugendliche mit Grunderkrankungen (ab einem Alter von 6 Monaten)
Auffrischungsimpfung (Booster):
  • für alle Menschen ab 60 Jahren
  • für alle Menschen ab sechs Monaten, die zu einer Risikogruppe zählen. Dazu gehören Menschen in Pflegeeinrichtungen oder Menschen mit Grunderkrankungen wie geschwächtem Immunsystem, Diabetes mellitus oder Trisomie 21.
  • Menschen, die im medizinischen Bereich oder der Pflege arbeiten und daher ein erhöhtes Infektionsrisiko haben.
  • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen (ab dem Alter von 6 Monaten) von Menschen, bei denen nach einer Covid-19-Impfung keine schützende Immunantwort zu erwarten ist.
  • Der Booster sollte alle zwölf Monate wiederholt werden, vorzugsweise im Herbst.
Quelle: RKI

Impfstoffe von Moderna und Novavax

Neben dem Impfstoff Comirnaty von Biontech sind in Europa die Vakzine von drei weiteren Herstellern zugelassen: Spikevax von Moderna, bei dem es sich wie bei Biontech um einen mRNA-Impfstoff handelt, sowie Nuvaxovid von Novavax, ein sogenannter proteinbasierter Impfstoff. Seit März 2023 ist außerdem der ebenfalls proteinbasierte Impfstoff Birmervax des spanischen Herstellers Hipra als Booster verfügbar. Bei Personen ab 12 bis unter 30 Jahren und bei Schwangeren soll laut Stiko in der Regel kein Spikevax-Produkt verwendet werden. 

Grippeschutz-Impfung: Für wen ist sie wichtig?

Für den Winter rät die Stiko zudem zur Grippe-Impfung. Vor allem über 60-Jährige und Menschen mit Grunderkrankungen, außerdem Bewohner und Bewohnerinnen von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal sollten sich impfen lassen. Weiterhin empfiehlt die Stiko Schwangeren sowie allen Menschen, die in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr arbeiten oder Kontakt zu Risikogruppen haben, die Impfung.

Wer sich vor Grippe und Corona schützen möchte, benötigt also zwei Impfungen. Im kommenden Jahr wird es vielleicht einen Kombi-Impfstoff geben. Die Hersteller Biontech und Moderna arbeiten an einem solchen Präparat.

Wer sollte sich jetzt gegen Corona impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät Menschen ab 60 Jahren und Menschen ab 6 Monaten mit Grunderkrankungen zu einer Auffrischungsimpfung (Booster). Zudem sollten sich Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie Beschäftigte im Pflege- und Gesundheitsbereich boostern lassen. Dasselbe gilt für Menschen ab 6 Monaten, die engen Kontakt zu Personen haben, bei denen durch eine Impfung keine schützende Immunantwort zu erwarten ist.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen l Visite l 10.09.2024 l 20:15

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