Bindehautentzündung: Symptome erkennen und richtig behandeln
Rötungen, Jucken, Brennen oder verklebte Augen nach dem Aufwachen - das sind Symptome einer Bindehautentzündung. Augentropfen können bei der Behandlung helfen. Wie lange ist die Erkrankung ansteckend?
Die Bindehaut ist eine Schleimhaut - sie sorgt dafür, dass das Auge beweglich bleibt, indem sie das Auge mit einem Tränenfilm benetzt. Außerdem sind auf der Bindehaut viele Immunzellen, die Krankheitserreger unschädlich machen. Dringt ein Erreger durch den Tränenfilm, reagiert die Bindehaut mit einer Entzündung. Besonders häufig ist die bakterielle Bindehautentzündung. Hier geraten Bakterien zum Beispiel durch unsaubere Hände oder mit Kontaktlinsen in die Augen. Auch ein Gerstenkorn kann auf diese Art und Weise entstehen.
Symptome bei Bindehautentzündung: Wann zum Arzt?
Eine Bindehautentzündung zeigt sich durch Symptome wie gerötete, brennende, juckende oder verklebte Augen. Viele Bindehautentzündungen heilen nach einigen Tagen von alleine wieder aus. Trotzdem sollte man alles, was über eine leichte Rötung der Augen hinausgeht, ärztlich abklären lassen. Nur Ärztin oder Arzt können feststellen, ob die Erkrankung schwerwiegend ist oder nicht. In seltenen Fällen ist die Bindehautentzündung nämlich Symptom einer anderen Krankheit.
So äußert sich beispielsweise der Grüne Star durch eine gerötete Bindehaut. Auch eine Infektion der Netzhaut oder eine Entzündung der Regenbogenhaut können hinter einer harmlos scheinenden Bindehautentzündung stecken. Ebenso eine rheumatische Erkrankung, eine Schilddrüsenfehlfunktion oder fehlende Tränenflüssigkeit können Auslöser für eine Bindehautentzündung sein.
Bei Kindern und Kleinkindern lernt das Immunsystem noch, ist also mit weniger Keimen vertraut und dagegen gewappnet, als bei Erwachsenen - die Bindehautentzündung beim Kind kommt daher häufiger vor, als bei Erwachsenen und kann auch abweichende Symptome haben.
Wie lange ist eine Bindehautentzündung ansteckend?
Eine bakterielle oder virale Bindehautentzündung ist bereits ansteckend, bevor die ersten Symptome auftreten. Eine Ansteckungsgefahr besteht so lange, wie Erreger im Augensekret vorhanden sind - oft mehrere Wochen lang. Die Erreger werden weitergereicht, wenn ein gesundes Auge mit dem Augensekret von Erkrankten in Kontakt kommt. Darum überträgt sich eine Bindehautentzündung bei Betroffenen auch häufig von einem Auge auf das andere, sodass beide Augen befallen sind.
Bakterielle Infektion: Reinigung oder Antibiotikum
Bei einer bakteriellen Infektion helfen antibiotische Salben oder Tropfen, die vom Arzt verschrieben werden. Ganz wichtig: Der Patient muss das Antibiotikum lange genug nehmen - auch nach Abklingen der Beschwerden weitere drei bis vier Tage, denn es gibt immer noch ein paar Bakterien, die sich weitervermehren können und zudem resistent werden gegen das Antibiotikum. Bei einer Allergie hilft meist ein Antiallergikum. Wie bei anderen Allergien sollte der Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff vermieden werden.
Behandlung mit Augensalbe und Augentropfen bei viraler Bindehautentzündung
Für die Therapie einer durch Herpesviren ausgelösten Bindehautentzündung gibt es eine antivirale Augensalbe und antivirale Tropfen. Allerdings müssen diese Medikamente früh eingesetzt werden. Haben sich die Viren erst vermehrt, kann die Behandlung schwierig und langwierig sein. Eine Therapie gegen den Befall von Adenoviren gibt es nicht. Hier ist vor allem auf gute Hygiene zu achten, damit sich die Viren nicht weiterverbreiten.
Tränenersatzmittel für gereizte Augen
Medikamente wie z.B. Antibiotika, Schmerzmittel oder Blutdrucksenker können den Tränenfluss stören. Die Augen werden zu trocken und rot. Hier können künstliche Tränen in Form von Augentropfen oder Gelen helfen.
Ist das Auge durch zu viel Arbeit am Computer gereizt, sollte der Betroffene aktiv blinzeln und die Augen nicht reiben. Dadurch wird der Tränenfilm nur aufgeraut und durchlässig für Bakterien. Auch in diesem Fall können Tränenersatzmittel helfen, die der Patient ins Auge tropft.
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