Trotz Corona-Angst: Behandlung im Krankenhaus nicht verschieben
Aus Angst vor einer Corona-Infektion sollte niemand einen medizinisch notwendigen Krankenhaus-Aufenthalt verschieben. Zu groß ist die Gefahr, lebensgefährliche Erkrankungen zu übersehen oder zu spät zu behandeln.
Während der Corona-Einschränkungen im Frühjahr ging die Anzahl der in Krankenhäusern behandelten Herzinfarkte und Schlaganfälle stark zurück. Das zeigen Erhebungen der Krankenkassen. Offenbar haben sich viele Betroffene aus Angst vor einer Corona-Infektion nicht im Krankenhaus behandeln lassen - eine Entscheidung, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und zum Tod führen kann.
Diagnostik und Behandlung nicht aufschieben
Ärzte befürchten, dass auch in der zweiten Welle der Corona-Pandemie Betroffene mit anderen Erkrankungen nicht mehr ins Krankenhaus kommen. Sie betonen, dass man in einem medizinischen Notfall nirgendwo anders so gut aufgehoben sei wie im Krankenhaus.
Lebensgefährliche Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs und Autoimmunerkrankungen müssen trotz Corona möglichst früh erkannt und behandelt werden. Eine Verschiebung von Diagnostik und Eingriffen könnte viele Betroffene das Leben kosten.
Krankenhäuser haben Covid-19-Stationen eingerichtet
Auf den erwarteten Anstieg von Corona-Erkrankten im November und Dezember 2020 sind die Krankenhäuser nach eigener Einschätzung gut vorbereitet. Sie sorgen mit hohem Aufwand dafür, dass Covid-19-Erkrankte nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommen. Anders als im Frühjahr sind separate Covid-19-Stationen eingerichtet und Intensivbetten werden freigehalten.