Eine Person schiebt ein Krankenhausbett über einen Flur © Colourbox Foto: Syda Productions

Trotz Corona-Angst: Behandlung im Krankenhaus nicht verschieben

Stand: 22.10.2020 15:52 Uhr

Aus Angst vor einer Corona-Infektion sollte niemand einen medizinisch notwendigen Krankenhaus-Aufenthalt verschieben. Zu groß ist die Gefahr, lebensgefährliche Erkrankungen zu übersehen oder zu spät zu behandeln.

Während der Corona-Einschränkungen im Frühjahr ging die Anzahl der in Krankenhäusern behandelten Herzinfarkte und Schlaganfälle stark zurück. Das zeigen Erhebungen der Krankenkassen. Offenbar haben sich viele Betroffene aus Angst vor einer Corona-Infektion nicht im Krankenhaus behandeln lassen - eine Entscheidung, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und zum Tod führen kann.

Diagnostik und Behandlung nicht aufschieben

Ärzte befürchten, dass auch in der zweiten Welle der Corona-Pandemie Betroffene mit anderen Erkrankungen nicht mehr ins Krankenhaus kommen. Sie betonen, dass man in einem medizinischen Notfall nirgendwo anders so gut aufgehoben sei wie im Krankenhaus.

Lebensgefährliche Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs und Autoimmunerkrankungen müssen trotz Corona möglichst früh erkannt und behandelt werden. Eine Verschiebung von Diagnostik und Eingriffen könnte viele Betroffene das Leben kosten.

Krankenhäuser haben Covid-19-Stationen eingerichtet

Auf den erwarteten Anstieg von Corona-Erkrankten im November und Dezember 2020 sind die Krankenhäuser nach eigener Einschätzung gut vorbereitet. Sie sorgen mit hohem Aufwand dafür, dass Covid-19-Erkrankte nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommen. Anders als im Frühjahr sind separate Covid-19-Stationen eingerichtet und Intensivbetten werden freigehalten.

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Zwei Ärztinnen und ein Arzt gehen auf einem Krankenhausflur entlang © panthermedia Foto: Kzenon

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Experten zum Thema

Prof. Dr. Joachim Weil, Chefarzt
Medizinische Klinik II
Sana-Kliniken Lübeck
Kronsforder Allee 71-73
23560 Lübeck
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Prof. Dr. Christian Gerloff, Direktor
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Kopf-Neurozentrum
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
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Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Klinikdirektor, Ärztlicher Leiter UHZ
Klinik und Poliklinik für Kardiologie
Universitäres Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
www.uke.de

Dr. Malte Issleib, Oberarzt
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie
Zentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Neues Klinikum (O10)
Martinistraße 52
20246 Hamburg
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