Ein Besucher des Solefreibades in Werne. © picture-alliance / dpa Foto: Ferdinand Ostrop

Sole: Das heilsame Wasser

Stand: 20.01.2022 18:30 Uhr

Mal sprudelt sie direkt aus dem Boden, mal wird sie aus großen Tiefen gefördert: Sole gilt bei vielen gesundheitlichen Problemen als hilfreich. Was steckt in dem salzigen Wasser?

Einem Besuch im Solebad werden viele wohltuende Eigenschaften zugeschrieben. Es soll entspannend wirken, den Kreislauf anregen, Gelenke entlasten, bei Hautproblemen helfen und vieles mehr. Der Begriff Sole steht allgemein für Wasser mit unterschiedlichem Salzgehalt. Für therapeutische Zwecke muss er bei mindestens 1,5 Prozent liegen, also 15 Gramm Salz pro einem Liter Wasser.

In Solebädern beträgt der Salzgehalt meist zwischen 1,5 und 6 Prozent, in speziellen Becken auch bis zu 30 Prozent. Ab etwa zehn Prozent spüren Menschen in Salzwasser einen erheblichen Auftrieb. Zum Vergleich: Nordsee-Wasser enthält rund drei Prozent Salz, das Tote Meer 29 Prozent.

Sole besteht aus Steinsalz, Mineralien und Wasser

Solebäder können überall gebaut werden, unabhängig davon, ob es vor Ort Salzvorkommen gibt. Die Sole wird dann in Salinen aus dem Boden gefördert oder als festes Salz in Bergwerken abgebaut und im Solebad bis zur gewünschten Konzentration mit Wasser verdünnt. Neben den Hauptbestandteilen Chlorid und Natrium (Natriumchlorid entspricht Speisesalz) enthält Sole je nach Herkunft zahlreiche weitere Mineralien. Auch in Norddeutschland lagern nördlich der Mittelgebirge teils dicke Schichten Salz im Boden.

Natursole wird oft aus großen Tiefen gefördert

Manche Orte und Badethermen nutzen diese Vorkommen für medizinische Zwecke und fördern Sole aus großen Tiefen, wie im Heidestädtchen Soltau aus gut 200 Metern. Der Salzgehalt ist unterschiedlich, in Bad Essen im Osnabrücker Land etwa enthält die Sole, die aus 800 Metern Tiefe stammt, eine Mineralisierung von 31,8 Prozent. Damit gilt sie als mineralreichste Solequelle Europas mit einem höheren Salzgehalt als im Toten Meer.

Wenn Salzwasser mit mindestens 20 Grad Celsius an die Oberfläche kommt, wird es als Thermalsole bezeichnet. Ein weiterer medizinischer Anwendungsbereich für salzhaltiges Heilwasser sind Trinkkuren, wie sie etwa in Bad Pyrmont angeboten werden.

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