Neoehrlichiose: Seltenes Bakterium versteckt sich in Zellen
Eine Neoehrlichiose, die grippeähnliche Symptome verursacht, wird durch ein seltenes Bakterium ausgelöst. Der Erreger lässt sich mit einem speziellen PCR-Test diagnostizieren und mit Antbiotika behandelt.
Das Bakterium Candidatus Neoehrlichia mikruensis kann über Zecken oder Mäuse auf den Menschen übertragen werden und löst eine sogenannte Neoehrlichiose aus. Das Bakterium ist erst seit Kurzem bekannt und weltweit sind bisher nur wenige Krankheitsfälle dokumentiert. Vor allem Menschen, die mit Immunsuppressiva behandelt werden, sind gefährdet.
Typische Symptome sind:
- Fieberschübe
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Gefäßkomplikationen wie tiefe Venenthrombosen oder Lungenembolie
Diagnose mit bakterienspezifischen PCR-Test möglich
Das Problem: Dieser Keim kann sich gut verstecken und kann deshalb bei herkömmlichen Labor-Tests nicht festgestellt werden. Ein Nachweis ist mit einem bakterienspezifischen PCR-Test möglich. Candidatus Neoehrlichia mikruensis ist ein Meister der Tarnung und lebt nicht nur einfach im Körper des Wirts. Das Bakterium versteckt sich in dessen Zellen und vermehrt sich dort so lange, bis die Zellen schließlich platzen. Massen von Erregern werden freigesetzt. Die Folge: Symptome wie periodische Fieberschübe.
Wirksam gegen die Erkrankung ist das Antibiotikum Doxycyclin, das auch zur Behandlung von Borreliose eingesetzt wird.