Frische und getrocknete Kräuter liegen auf einem Tisch und einer Glasschale. © Colourbox Foto: Haivoronska_Y

Minze: Welche gesunde Wirkung hat die Heilpflanze?

Stand: 12.07.2020 12:29 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Minze zählt zu den beliebtesten Heilpflanzen. Sie ist bekannt für ihre Wirkung gegen Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erkrankungen der Atemwege. Auch in der Küche lässt sich das gesunde Heilkraut gut verwenden.

Minze riecht erfrischend, wirkt heilend und schmeckt lecker. Sie gehört zu den beliebtesten Kräutern. Vor rund 300 Jahren wurde die Pflanze mit dem bläulichen Stängel und den dunkelgrünen, leicht haarigen Blättern in England gezüchtet. Etwas anders sieht die Marokkanische Minze aus: Sie hat hellgrüne Blätter und schmeckt milder und leichter. Die Grüne Minze, auch Speer-Minze genannt, hat dagegen einen höheren Mentholgehalt und dementsprechend ein starkes Aroma.

Pfefferminze wird den ganzen Sommer über bis in den November geerntet. Die stärkste Wirkung haben ihre Blätter, wenn die Pflanze kurz vor der Blüte steht. Ihr typischer Geschmack würzt Desserts, Sommergetränke, Salate, aber auch Fleisch und Chutneys. Aber die Minze kann noch mehr: Sie wird auch als Heilpflanze eingesetzt.

Pfefferminzöl gut gegen Kopfschmerzen

Verantwortlich für die medizinische Wirkung der Minze ist ihr Öl, das Menthol. Es hilft bei Spannungs-Kopfschmerzen ebenso gut wie Paracetamol - das haben Studien gezeigt. Bei lokaler Anwendung von Pfefferminzöl auf der Haut werden, selbst in geringen Mengen, Kälte- und Druckrezeptoren erregt, in hohen Konzentrationen auch Wärme- und Schmerzrezeptoren.

Frische Pfefferminze in einem Beet. © imago Foto: Manfred Ruckszio
Minze wird auch als Heilpflanze eingesetzt.

Menthol bewirkt eine Änderung der Zellmembran mit einer vermehrten elektrischen Aktivität. Hohe Konzentrationen von Menthol entfalten eine lokal anästhesierende Wirkung. Pfefferminzöl kann außerdem die Wirkungen der Schmerz-Nerven-Botenstoffe Serotonin und Substanz-P hemmen. Beide Substanzen spielen bei der Entstehung von Kopfschmerzen eine entscheidende Rolle.

Antiseptische und schleimlösende Wirkung 

Durch seine antiseptische und schleimlösende Wirkung ist Minzöl hilfreich bei Schnupfen, Erkältung und Grippe. Anstatt Nasentropfen einfach einige Tropfen Minzöl unter die Nase tupfen. Allerdings ist das für empfindliche Haut nicht zu empfehlen und das Öl sollte keinesfalls an die Schleimhäute gelangen.

Minze: Tipps zum Anbau

Minze benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und nährstoffreichen, feuchten Boden. Nicht alle Arten sind winterfest. Sie lässt sich auch gut im Topf anbauen.

Pfefferminze hilft bei Magen- und Darmbeschwerden

Auch innerlich kann Pfefferminzöl angewendet werden - vor allem bei Verdauungsproblemen, zum Beispiel beim Reizdarm. Eine Reihe von Studien zeigt, dass Beschwerden wie Blähungen oder Bauchschmerzen abnehmen. Pfefferminzöl wirkt krampflösend und entblähend und es befördert die Gallenproduktion. Außerdem wirkt es appetitanregend und fördert die Magensaftsekretion. Menschen mit entzündeten Schleimhäuten, Gallen- und Leberschäden sollten auf Pfefferminzöl und -tee aber besser verzichten.

Auch in der Kosmetik ist die Minze unentbehrlich: Sie reinigt, klärt, entgiftet und entstaut.

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