Ein Paar bei dem Matratzenkauf. © Colourbox Foto: Phovoir

Matratzen: Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Stand: 21.09.2023 09:57 Uhr

Die Grundlage für eine erholsame Nachtruhe ist eine passende Matratze. Welches Modell am besten ist, hängt von vielen Faktoren ab, etwa Alter, Geschlecht, Gewicht, Größe und Körperbau des Menschen.

Auch gesundheitliche Probleme wie ein Bandscheibenvorfall oder Hüftbeschwerden spielen eine Rolle. Wichtig sind außerdem die Schlafgewohnheiten: Wer vorwiegend auf dem Rücken oder auf dem Bauch schläft, braucht eine andere Matratze als Seitenschläfer oder Menschen, die sich nachts oft umdrehen.

Taschenfederkern-Matratze

Gute Taschenfederkern-Matratzen gibt es bereits ab 160 Euro.

  • Vorteile: Sie bieten eine hohe Punktelastizität. Das heißt: Die Matratze gibt nur an den Stellen nach, an denen sie belastet wird. Außerdem sorgt sie für eine gute Durchlüftung. Das kommt Menschen zugute, die im Schlaf stark schwitzen.

  • Nachteile: Taschenfederkern-Matratzen speichern die Wärme nicht so gut. Deshalb sind sie ungeeignet für Menschen, die nachts frieren. Mit der Zeit entstehen Liegekuhlen. Dadurch sinken schwere Körperbereiche wie Becken und Schulter weiter in die Matratze ein, als es für eine gerade Wirbelsäule und für die Erholung der Bandscheiben nötig wäre. Auch für Übergewichtige sind Taschenfederkern-Matratzen deshalb eher ungeeignet.

Schaumstoff-Matratze

Gute Schaumstoff-Matratzen kosten zwischen 250 und 800 Euro.

  • Vorteile: Schaumstoff-Matratzen sind leicht, belastbar und speichern Wärme besser als andere Materialien. Deshalb eignen sich Schaumstoff-Matratzen gut für Menschen, die nachts frieren. Schaumstoff-Matratzen bieten meist eine gute Unterstützung für die Wirbelsäule. Schwere Körperbereiche sinken etwas ein, leichtere Bereiche werden gut gestützt. Eine gute Schaumstoffmatratze sollte im Schulterbereich weicher als im Hüftbereich sein, damit die Schulter gut einsinken kann und das Becken gleichzeitig gestützt wird.

  • Nachteile: Nach einiger Zeit bilden sich in minderwertigen Schaumstoff-Matratzen oft Liegekuhlen. Das beeinträchtigt die Durchblutung der Muskulatur und die Regeneration der Knorpel in Gelenken und Wirbelsäule.

Boxspringbett

Ein Boxspringbett kann mehrere Tausend Euro kosten.

  • Vorteile: Boxspringbetten haben keinen Lattenrost, sondern einen Federkernblock und darüber mindestens eine Matratze mit Federnkern oder aus Schaumstoff. Vom Liegekomfort profitieren vor allem Menschen, die sich im Schlaf oft drehen. Durch leichte Bewegungen werden die Bandscheiben über Nacht gut mit Nährstoffen versorgt. Boxspringbetten sind relativ hoch: So ist das Ein- und Aussteigen besonders komfortabel.

  • Nachteil: Gute Boxspringbetten sind sehr teuer.

Latex-Matratze

Gute Latex-Matratzen kosten zwischen 200 und 750 Euro. Hochwertige Modelle werden nach der Produktion des Matratzenkerns gewaschen, um Allergie auslösende Stoffe von der Oberfläche zu entfernen.

  • Vorteile: Viele Orthopäden raten zu einer Latex-Matratze, weil sie für eine ausgewogene Position der Wirbelsäule wie im Stand sorgt. Dazu darf der Körper nicht zu stark einsinken, da dies die Bewegung im Schlaf einschränken würde.

  • Nachteil: Latex-Matratzen sind relativ schwer. Sie lassen sich deshalb nur mit Mühe wenden, etwa zum Belüften.

Probe liegen und Test-Berichte lesen

Vor dem Kauf einer Matratze sollte man sie ausprobieren - am besten zusammen mit dem eigenen Kopfkissen. Wer beim Probeliegen auf der Seite ein kariertes Oberteil anzieht, kann besser beurteilen, ob sich die Wirbelsäule in gerader Position befindet. Probeliegen ist in guten Bettengeschäften möglich. Inzwischen stellen auch Online-Händler Matratzen zum Testen im eigenen Schlafzimmer zur Verfügung. Stiftung Warentest prüft regelmäßig Matratzen und hat festgestellt, dass gute Matratzen nicht unbedingt teuer sein müssen.

Matratze auslüften und regelmäßig wenden

Damit eine Matratze möglichst lange hält, sollte man sie regelmäßig wenden. So kann sie an der Ober- und Unterseite gleichmäßig auslüften. Für eine gute Luftzirkulation die Matratze nach dem Aufstehen nicht komplett mit einer Tages- oder Daunendecke abdecken, sondern Luft an die Matratze lassen. Nach acht bis zehn Jahren sollte man eine Matratze in der Regel ersetzen.

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