Kriebelmücke: Woran erkennt man einen Biss?
Kriebelmücken sehen wie Fliegen aus und stechen nicht, sondern beißen. Der Juckreiz kann sehr unangenehm sein. So schützt man sich vor den kleinen Insekten und behandelt ihre Bisse.
Etwa fünfzig verschiedene Arten von Kriebelmücken sind in Deutschland bekannt, in Norddeutschland sind sie vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen verbreitet. Kühe, Pferde und andere Weidetiere sind ihre bevorzugten Wirtstiere, daher fühlen sie sich insbesondere in ländlichen Gebieten wohl. Da sie für die Eiablage fließende Gewässer benötigen, treten Kriebelmücken meist in der Nähe von Flüssen und Bächen auf.
Kriebelmücke: Kein Stich, sondern ein Biss
Optisch erinnern die nur ungefähr zwei bis sechs Millimeter großen Mücken an normale Fliegen. Anders als typische Stechmücken fliegen sie geräuschlos. Kriebelmücken sind sogenannte Pool-Sauger: Das bedeutet, dass sie nicht stechen, sondern eine kleine Wunde in die Haut beißen. Nach dem Biss injizieren sie einen Eiweißcocktail, der die Blutgerinnung hemmt und die Einstichstelle betäubt. Anschließend saugen sie den kleinen Blutsee ab, der sich auf der Haut ansammelt. Nur weibliche Kriebelmücken saugen Blut - sie benötigen es für ihre Nachkommen.
Biss der Kriebelmücke erkennen
Der Biss der Kriebelmücke kann stark jucken und hinterlässt eine Wunde, die größer ist als ein normaler Mückenstich. An der Biss-Stelle entwickelt sich meist zunächst ein kleiner roter Punkt, dann entsteht eine gerötete Schwellung. In der weiteren Folge kann sich auch ein größerer, heftig juckender Bluterguss rund um die Hautstelle bilden. Der Juckreiz kann unter Umständen einige Wochen anhalten.
Kriebelmücken-Biss behandeln
Der starke Juckreiz verleitet dazu, an der betroffenen Hautstelle zu kratzen. Das sollte man - auch wenn es schwer fällt - unbedingt unterlassen, denn durch das Kratzen können Erreger in die Wunde gelangen, die sich daraufhin entzünden kann. Den Biss am besten zunächst desinfizieren und kühlen, beispielsweise mit einem nassen Waschlappen oder einem Kühlpad. Wie bei einem "normalen " Mückenstich sind juckreizstillende Salben und anti-allergische Gele wohltuend. Auch ein sogenannter Stichheiler kann helfen: Er erhitzt die betroffene Hautstelle und zerstört die von der Mücke injizierten Eiweiße, die den Juckreiz auslösen.
Allergische Reaktion möglich
Der Eiweißcocktail, den die Mücke injiziert, kann bei einigen Menschen eine allergische Reaktion und im schlimmsten Fall einen allergischen Schock auslösen. Schwillt die Biss-Stelle sehr stark an, wird sehr heiß oder treten Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Kreislaufprobleme auf, sollten Betroffene zum Arzt gehen oder den Notruf unter 112 wählen.
Kriebelmücke: So schützt man sich
Kriebelmücken halten sich bevorzugt in der Nähe von Viehweiden und an Gewässern auf. In Wohnungen dringen sie nicht ein. Vor Spaziergängen im Freien, speziell in der Nähe von Fließgewässern, empfiehlt es sich, zum Schutz ein Mückenschutzmittel aufzutragen. Besonders effektiv sind Mittel mit Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin, allerdings stehen sie in Verdacht, umweltschädlich zu sein. Lange, luftige Kleidung und geschlossene Schuhe halten die Tiere ebenfalls ab. Da sich die Larven besonders gut bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit entwickeln, treten Kriebelmücken vermehrt in heißen, schwülen Sommern auf. Die Tiere sind besonders in der Abend- und Morgendämmerung aktiv, fliegen aber auch zu anderen Tageszeiten.
Wie gefährlich sind Kriebelmücken?
Zwar ist der Biss der Kriebelmücke unangenehm, die in Deutschland vorkommenden Arten übertragen aber keine Krankheiten. Die größte Gefahr stellt das Infektionsrisiko und damit das Risiko einer Blutvergiftung dar. Wenn nach einem Biss Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Herzrasen auftreten, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. In einigen tropischen Regionen können Kriebelmücken allerdings Fadenwürmer übertragen, die die sogenannte Flussblindheit verursachen.