Hexenschuss: Was tun gegen Symptome bei Lumbago?
Plötzlich schießt ein heftiger Schmerz in den unteren Rücken: Hexenschuss oder Lumbago nennen Mediziner die Beschwerden. Was sind die Symptome und Ursachen? Und was hilft bei einem Hexenschuss?
Ein Hexenschuss ist alles andere als selten: Laut dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie trifft der Hexenschuss bis zu 85 Prozent der Menschen mindestens ein Mal im Leben - meist im Alter zwischen 30 und 50 Jahren.
Lumbago: Symptome, Ursachen und Dauer
Ein Hexenschuss äußert sich vor allem als plötzlicher und heftiger Schmerz, der in den Rücken fährt. Betroffene können sich häufig kaum bewegen und nehmen eine gebeugte Schonhaltung ein. Oft ist von der Lumbago die Lendenwirbelsäule betroffen, weil dort in der tiefen Rückenmuskulatur zahlreiche Nervenbahnen und Muskelstränge verlaufen.
Sind die Muskeln zum Beispiel durch viel Sitzen, Bewegungsmangel oder Verspannungen geschwächt, durch Fehlhaltung ungleich belastet oder falsch trainiert, reicht eine abrupte Bewegung, ein falsches Bücken, Drehen oder Heben, dass die Muskulatur die Wirbelsäule blockiert. Auch Stress, Nässe, Kälte und Zugluft können einen Hexenschuss begünstigen oder auslösen. Mit der richtigen Therapie und mit viel Bewegung bessern sich iIn aller Regel die Beschwerden nach einigen Tagen.
Hexenschuss von Bandscheibenvorfall unterscheiden
Auch wenn sich hinter einem Hexenschuss in der Regel Verspannungen verbergen, muss ein Bandscheibenvorfall ausgeschlossen werden. Eine bildgebende Untersuchung ist dafür in der Regel nicht erforderlich. Ist der Schmerz auf den Rücken beschränkt, handelt es sich meist um einen normalen Hexenschuss. Zieht er ins Bein, kann es auch nur ein Hexenschuss sein. Kann der Betroffene allerdings das Bein nicht mehr heben, spricht das für einen Bandscheibenvorfall. Wenn Symptome wie ein Taubheitsgefühl in den Beinen, Kraftlosigkeit oder gar Blasenschwäche und der Verlust von Stuhl hinzukommen, sollten Betroffene das umgehend ärztlich abklären lassen.
Hexenschuss schnell loswerden: Übungen und Maßnahmen
Bei einem Hexenschuss können diese schnellen Maßnahmen und Übungen Beschwerden lindern:
- Auf den Rücken legen, Beine in Stufenlage (90-Grad-Winkel) ablegen - dabei ist eine gerade Linie des Rückens wichtig. Eine harte Unterlage ist besser als eine weiche.
- Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen kann die Schmerzen lindern.
- Nach einem Hexenschuss sollten Betroffene so viel wie möglich in Bewegung bleiben. Vorsichtige Bewegung führt zur schnelleren Genesung. Grundsätzlich ist laufen besser als sitzen oder stehen.
Behandlung: Was hilft bei Hexenschuss?
Neben den Maßnahmen zur Soforthilfe gibt es weitere Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern. Zum Beispiel Schmerzmittel und Akupressur. Medikamente mit Wirkstoffen wie Ibuprofen lindern die Schmerzen, sollten aber nur wenige Tage und nach ärztlicher Beratung genommen werden. Auch eine Triggerpunkt-Akupressur kann hilfreich sein. Schmerzspritzen in den Gesäßmuskel werden in der Regel nicht mehr verabreicht, da Komplikationen wie Abszesse und Nekrosen entstehen können.
Langfristig hilft nur viel Bewegung. Vor allem Sportarten, die Gleichgewicht und Koordination schulen, können die kleine, tiefliegende Muskulatur stabilisieren- und die ist beim Hexenschuss entscheidend. Zu guter Letzt: Bei Stress gelassen bleiben, das tut auch dem Rücken gut.
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