Gelenkschmerzen: Was bringen Salben und Cremes?
Frei verkäufliche Salben mit den Wirkstoffen Diclofenac oder Ibuprofen sollen bei Schmerzen an Gelenken und Muskeln helfen. Doch laut einer Studie wirken die Schmerzmittel nicht in allen Fällen.
Bei Schmerzen an Muskeln und Gelenken verwenden viele Betroffene frei verkäufliche Salben und Cremes. Die Mittel gehören meist zur Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Dazu zählen beispielsweise Diclofenac, Ibuprofen und Ketoprofen. Untersuchungen zeigen, dass NSAR Entzündungen hemmen und zur Schmerzlinderung beitragen können - bei leichten Sportverletzungen wie Zerrungen, Verstauchungen und Prellungen.
NSAR-Salben wirken an der Oberfläche
Laut einer Studie wirken als Salbe oder Creme aufgetragene NSAR an der Muskulatur und an Gelenken, die sich direkt unter der Haut befinden, zum Beispiel an Fingern und Knien. Die Wirkstoffe hemmen die Bildung von Stoffen, die Schmerzen und Entzündungen hervorrufen. In größeren Gelenken und tiefem Gewebe reichern sich NSAR in der Regel nicht in ausreichender Konzentration an.
Weniger Nebenwirkungen als Tabletten
Salben und Cremes mit NSAR-Wirkstoffen haben ebenso Nebenwirkungen wie Tabletten, allerdings erheblich weniger stark. Tabletten wirken über das Blutsystem. Diese können den Magen angreifen und sind gefährlich für Menschen mit Herz- und Nierenerkrankungen. Aus Salben gelangt nur etwa ein Zwölftel der aufgetragenen Menge ins Blut.
Gel kühlt besser als Salbe
Salben und Cremes haben eine kühlende Wirkung, das Eincremen einen wohltuenden Massage-Effekt. Experten raten zu durchsichtigem Gel statt zur weißen Creme-Variante: Es gibt Hinweise darauf, dass die Wirkstoffe im Gel tiefer und schneller ins Gewebe dringen.
Alternativen zu Salben und Cremes sind Spray und Pflaster: Sprays werden verwendet, wenn das Auftragen von Salben, Cremes und Gels zu schmerzhaft ist, Pflaster müssen nicht einziehen und wirken über einen längeren Zeitraum.
Arnika und Beinwell - natürliche Alternativen?
Wegen möglicher Nebenwirkungen der NSAR-Salben greifen viele auf natürliche Wirkstoffe wie Arnika oder Beinwell zurück. Auch sie sollen Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern. Aussagekräftige Studien fehlen dazu allerdings.
Wärmepflaster bei Muskelverspannungen
Wärmepflaster oder Cremes mit einer wärmenden Wirkung helfen bei Muskelverspannungen. Die Wirkstoffe auf Basis von Cayennepfeffer (Capsaicin) sollen die Schmerzen lindern, indem sie die Blutgefäße erweitern und dadurch für ein Wärmegefühl sorgen. Das kann die Haut reizen und zu einen starken Brennen führen.
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