Ernährung bei Fersensporn: Welche Lebensmittel sind entzündungshemmend?
Stand: 28.02.2023 11:08 Uhr
Bei Fußschmerzen durch einen Fersensporn ist ein Entzündungsprozess im Spiel. Eine entzündungshemmende Ernährung mit viel Gemüse, Salat und Obst kann helfen. Liegt Übergewicht vor, sollten einige Kilos fallen.
Typisches Zeichen für einen Fersensporn: Die ersten Schritte nach dem Aufstehen sind besonders unangenehm, die Ferse schmerzt stechend oder brennend. Etwa zehn Prozent der Deutschen sind betroffen, Frauen eher als Männer. Die Therapie kann langwierig sein und erfordert in den meisten Fällen viel Geduld. Doch man kann selbst einiges tun, um die Schmerzen zu lindern.
Entzündungshemmende Ernährung gegen Fersensporn
Grundstein der Ernährung sollten Gemüse, genügend Eiweiß (etwa aus Nüssen und Hülsenfrüchten) und hochwertige pflanzliche Öle (etwa Lein- und Weizenkeimöl) sowie zuckerarme Obstsorten sein.
- Reduzieren oder meiden sollten Betroffene entzündungsfördernde Arachidonsäure (tierische Fette, auch Pflanzenöle wie Distel-, Sonnenblumenöl).
- Ebenfalls meiden: Zucker/Snacks und Fertigprodukte.
- Dafür mehr entzündungshemmende Nahrungsmittel: Vitamin C (in Paprika, Kohl, Zitrusfrüchten), Vitamin E (Pflanzenöle, Nüsse), Antioxidantien (frisches Obst, Gemüse, Kräuter), grüner Tee, Kaffee (schwarz), Gewürze wie Kurkuma, schwarzer Pfeffer; Omega-3-Fettsäuren (Lein-, Hanf- oder Chia-Öl, fetter Seefisch wie Lachs, Makrele).
Übergewicht: Abnehmen mindert Fersensporn-Schmerzen
Bei Übergewicht profitieren Betroffene von einer Gewichtsreduktion gleich doppelt:
- weil die Ferse vom Druck entlastet wird,
- weil das Fettgewebe im Bauchraum entzündungsfördernde Botenstoffe produziert und dadurch die Schmerzen verschlimmert.
Zur Gewichtsreduzierung kann man
Intervallfasten versuchen, zum Beispiel die Methode 16 : 8 - das bedeutet: nur zwei Mahlzeiten am Tag essen (etwa spätes Frühstück und ein frühes Abendbrot), dazwischen 16 Stunden Pause lassen, damit der Stoffwechsel auf Fettabbau umschalten kann.
Genügend Bewegung ist ebenfalls ein wichtiger Baustein zum Abnehmen und zur Entzündungshemmung. Wer vor Schmerzen schlecht laufen kann, findet im Wasser geeignete Bewegungsmöglichkeiten wie Schwimmen oder Aquajogging.
Was essen bei Fersensporn: Lebensmittel und Rezepte
Essen gegen die Schmerzen: Hier finden Sie geeignete Rezepte und Lebensmittel-Listen (auch zum Download).
Weitere Informationen
Diese leckeren Gerichte mit viel Gemüse und Kräutern sowie guten Ölen helfen, die Schmerzen am Fuß zu lindern.
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2 handtellergroße Portionen/Tag
- Empfehlenswert: Vollkornbrot; Haferflocken, Müsli ohne Zucker; Vollkornnudeln, Vollkornreis, Pellkartoffeln
- Nicht empfehlenswert: Weißbrot, Toastbrot, Croissant, Knäckebrot, Zwieback, Weizen- und Milchbrötchen, Laugengebäck; Hartweizennudeln, geschälter Reis, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Kartoffelpuffer
selten, maximal 1 kleine Handvoll
- Empfehlenswert: ab und zu: mind. 70%-ige Zartbitterschokolade
- Nicht empfehlenswert: Süßigkeiten, süße Backwaren, süße Milchprodukte (s. u.), Eiscreme, Chips, Salzgebäck
1-2 Portionen/Tag - eine große Handvoll reicht aus
- Empfehlenswert: alle zuckerarmen Obstsorten; in Maßen zuckerreiche Sorten: Banane, Kaki (Sharon), Weintrauben, Süßkirsche, Ananas, Mango, Honigmelone und Birne
- Nicht empfehlenswert: gezuckerte Obstkonserven und Obstmus, kandierte Früchte
3 mal 2 Handvoll/Tag
- Empfehlenswert: alle Salatsorten, gern mit Bitterstoffen (Chicoree, Löwenzahn), Kräuter (z. B. Petersilie, Minze), Wildkräuter (z. B. Brennnessel, Giersch, Vogelmiere) und Blätter von roter Bete, Kohlrabi, Möhrengrün in Smoothies, Gurke, Fenchel, Artischocken, Hülsenfrüchte, Möhren, Spinat, Zucchini, alle Kohlarten, Radieschen, Spargel, Sauerkraut und alle Pilzarten
- Weniger empfehlenswert: Gemüsemischungen mit Butter oder Sahne
ca. 20 g/Tag = eine kleine Handvoll
- Empfehlenswert: Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse, Macadamianüsse, Pinienkerne, Kürbiskerne, Leinsamen, Chia-Samen; in Maßen: Sonnenblumenkerne
- Nicht empfehlenswert: gesalzene Nüsse
ca. 2 EL/Tag
- Empfehlenswert: Leinöl*), Weizenkeimöl*), Chia-Öl*), Hanföl*); Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl; wenig Butter; zum Braten: Kokosöl; *) Herstellung unter Ausschluss von Sauerstoff, Hitze und Licht ("Oxyguard"/"Omega-safe"-Verfahren). Optimal wirken Leinöl und Weizenkeimöl kombiniert.
- Nicht empfehlenswert: Schweine- und Gänseschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl
ca. 2 Liter/Tag
- Empfehlenswert: Wasser, ungezuckerter Tee - besonders grüner Tee und Kräutertee; bis zu drei Tassen Kaffee ohne Milch
- Nicht empfehlenswert: Sojadrink, Fruchtsaft, Softdrinks, Milchmixgetränke (s. u.); in Maßen: Wein
2 Portionen/Woche
- Empfehlenswert: Aal, Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Karpfen, Lachs, Makrele, Sardine/Sardellen, Scholle, Seezunge, Steinbutt; Schalentiere wie Flusskrebs, Garnele, Hummer, Shrimps, Krabben
- Nicht empfehlenswert: Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt, panierter Fisch
max. 1-2 Portionen/Woche, bis je 100 g Rohgewicht
- Empfehlenswert: Putenbrustaufschnitt, Hühnerfleisch; seltener: Rinderfilet, Kalbfleisch, Wild; Corned Beef
- Nicht empfehlenswert: Alle übrigen Wurstwaren, generell Schweinefleisch (wegen des hohen Gehalts an Arachidonsäure) - ob Aufschnitt, Koch-, Grill-, Brat- oder Bockwurst; paniertes Fleisch
- Empfehlenswert: Eier (max. 2-3 pro Woche); in Maßen (bis 300 ml tägl.): Milch 1,5 % Fett, Buttermilch, Speisequark bis 20 % Fett, Naturjoghurt 1,5 % Fett; selten: Sahne, saure Sahne, Créme fraîche; Käse bis 45 % Fett i. Tr.: Schnittkäse, Weichkäse, Feta, Mozzarella, Harzer Käse, körniger Frischkäse; Sahne, Schmand und Crème fraîche
- Nicht empfehlenswert: gesüßte Fertigprodukte wie Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Kakaozubereitungen, Fruchtbuttermilch
Diese Informationen ersetzen keine individuelle ernährungsmedizinische Beratung. Ernährungsmedizinische Behandlung/Beratung ist eine Kassenleistung.
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06.03.2023 | 21:00 Uhr
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