Nüsse, Tofu, Brokkoli, grünes Blattgemüse und Hülsenfrüchte liegen auf einer Papiertüte. © Roman Rvachov / colourbox Foto: Roman Rvachov

Ernährung bei COPD (mit Untergewicht): Gesund zunehmen

Stand: 26.01.2016 10:30 Uhr

COPD-Betroffene mit Untergewicht brauchen viele Nährstoffe und dürfen gern mindestens sechs Mahlzeiten pro Tag essen. Am besten ausgewogen mit viel Gemüse, Eiweiß, Vollkorn- und Milchprodukten.

Durch die besondere Anstrengung bei der Atemarbeit haben COPD-Betroffene einen erhöhten Energiebedarf. Häufig nehmen sie immer mehr ab, wobei auch die fettfreie Muskelmasse zurückgeht - selbst die Atemmuskulatur. Es droht Mangelernährung, und dadurch werden die Atemwege wiederum anfälliger für Infekte. Wer zu viel abnimmt, kann in eine Abwärtsspirale geraten.

Normalgewicht verbessert die Prognose bei COPD

Ein normales Gewicht verbessert die Prognose. Bei Untergewicht ist das Ziel daher eine langfristige, stetige Gewichtszunahme - etwa 1 bis 2 Kilo pro Monat. Dafür braucht man etwa 500 zusätzliche Kilokalorien pro Tag. Wichtig: Dies sollte nicht in erster Linie durch "mehr Kalorien, egal wie" erreicht werden, sondern durch eine vollwertige Ernährung mit höherer Kaloriendichte.

Essen Sie ausgewogen mit viel Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukten für die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen, Eiweiß, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Der Eiweißbedarf liegt bei etwa 1 Gramm pro Kilo Körpergewicht pro Tag. Das Eiweiß (aus Eiern, Fisch, Fleisch, Milchprodukten) sollte verteilt auf drei Mahlzeiten gegessen werden.

Leichte bis mäßige sportliche Aktivitäten helfen beim Zunehmen, da sie den Appetit anregen. Besonders in Form von Krafttraining fördern sie den Muskelaufbau und dadurch die Gewichtszunahme.

Tipps zum Zunehmen bei COPD

  • Abwechslung im Speiseplan regt den Appetit an!
  • Essen Sie oft genug - idealerweise drei Hauptmahlzeiten und zwei bis drei (oder vier) Zwischenmahlzeiten.
  • Hochwertige Kohlenhydrate, die lange satt machen, stecken in Vollkornbrot, Haferflocken, Reis, Vollkornnudeln, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Gemüe und Obst.
  • Gerichte mit hochwertigen Ölen (Olivenöl, Leinöl, Walnussöl) oder mit Butter/Sahne anreichern.
  • Dreimal die Woche fetten Fisch essen - wie Lachs, Makrele oder Heilbutt. Dazu am besten eine Sahnesoße oder Quarkstippe, denn die Aminosäuren aus Milchprodukten verbessern die Aufnahme der Fette im Körper.
  • Bei Fleisch aber gern die mageren Varianten wählen.
  • Als Abendessen bieten sich Gemüsesuppen, Eintöpfe oder Aufläufe an. Oder Rest vom Mittagessen im Ofen mit Käse überbacken. Aus Kartoffelresten werden Bratkartoffeln, aus Nudelresten Nudel-Ei-Pfannen mit Rohkost.
  • Als Zwischenmahlzeiten eignen sich fettreicher Joghurt, püriertes Obst mit Sahne, Nüsse, Trockenfrüchte, Müsliriegel.
  • Zugreifen bei Desserts, zum Beispiel Milchshakes, Sahnequark oder mit Nussmus verfeinerte Joghurts.
  • Milchprodukte, etwa Joghurts oder Käse, eignen sich auch gut als Spätmahlzeit, da das Kalzium über Nacht besonders gut in die Knochen eingelagert werden kann.
  • Salzarm essen, denn zu viel Salz im Essen kann die Atmung erschweren. Also Vorsicht bei Salami, Schinken, Knabberkram und Co.
  • Nährstoffreiche Getränke sind ein guter Snack, wie Kakao, gesüßte Buttermilch, Milchshakes, Malzbier, Frucht- oder Gemüsesäfte.
  • Erst nach dem Essen trinken, sonst tritt die Sättigung zu schnell ein.
  • Vorsorgen: Von Lieblingsspeisen die doppelte oder dreifache Menge zubereiten und portionsweise einfrieren. Dann ist immer eine leckere Reserve im Tiefkühlfach, wenn es mal schnell gehen muss.

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