Drei Schälchen mit verschiedenen Gemüsen und Dips. © NDR Foto: Moritz Schwarz/Oliver Zydek

Ernährung bei COPD (mit Übergewicht)

Stand: 26.09.2023 16:15 Uhr

COPD-Kranke mit Übergewicht ("Blue Bloater") leiden meist zugleich an einem Verlust von Muskelmasse. Eine eiweißhaltige, mineralstoffreiche und pflanzenbetonte Ernährung ist für sie hilfreich.

Die Ernährung ist gerade bei COPD mitentscheidend für den Verlauf der Krankheit. Jedes überschüssige Kilo belastet den Körper: Übergewicht muss deshalb abgebaut und insbesondere das Bauchfett, das Entzündungsbotenstoffe aussendet, sollte reduziert werden. Dafür ist es wichtig, sättigende Hauptmahlzeiten einzunehmen und nicht zwischendurch zu snacken.

Bei ihrer Ernährung sollten Betroffene auf eine eiweiß- und mineralstoffreiche Kost achten, um dem Muskelverlust entgegenzuwirken. COPD-Kranke brauchen generell für den Erhalt der Muskeln etwas mehr Eiweiß als Gesunde. Wegen des erhöhten Risikos für Osteoporose muss auch auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium geachtet werden, etwa durch Milchprodukte und grünes Gemüse. Bewegung unterstützt den Muskelaufbau und -erhalt und zugleich die Fettverbrennung.

Ernährungsempfehlungen im Überblick:

  • Mahlzeitenstruktur: drei Hauptmahlzeiten.
  • Mahlzeitenauswahl: betont pflanzlich und möglichst bunt! Vielfalt zählt. Immer die Hälfte des Tellers voll mit Gemüse.
  • „Fünf am Tag“: 1–2 Portionen Obst (nur zu den Mahlzeiten, keine Obstkonserven, nur Frisch- oder Tiefkühlware) und 3–4 Portionen Gemüse pro Tag
  • Ballaststoffanteil langsam steigern. Ballaststoffe finden sich in pflanzlichen Lebensmitteln und helfen der Verdauung. Ziel: 30 g BST/Tag. Gute Ballaststoffquellen listet unser Infoblatt zum Thema Ballaststoffe.
  • Eiweißanteil: probiotische Milchprodukte wie Quark, Naturjoghurt, Buttermilch, Kefir nutzen, Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Erbsen; Pilze und Nüsse, aber wenig Fleisch (höchstens 1–2 x pro Woche, ideal Biofleisch). Gern 1–2 x pro Woche Seefisch. Ziel: mind. 1 g Eiweiß pro Kilo „Normalgewicht“ pro Tag.
  • Kein verarbeitetes Fleisch, keine Wurstwaren.
  • Gute pflanzliche Öle verwenden (z. B. Olivenöl, Rapsöl; für die kalte Küche: Leinöl, Walnussöl). Solche wertvollen, hochwertig hergestellten Pflanzenöle liefern entzündungshemmende Stoffe. Auch Fett aus Avocados oder Seefisch ist sehr gesund.
  • Wenig „Sättigungsbeilagen“wie Kartoffeln/Nudeln/Reis. Lieber mehr Gemüse.
  • Schnelle Kohlenhydrate meiden (Zucker, Süßigkeiten – nur manchmal als Dessert „zur Belohnung“). Komplexe Kohlenhydrate bevorzugen: Vollkornprodukte verwenden, keine Weißmehlprodukte).
  • Zwischenmahlzeiten: nur protein-/ballaststoffreiche Snacks. Gemüse als Rohkost, Nüsse (jedoch keine gesalzenen Erdnüsse), Joghurt/Quark/Buttermilch/Kefir (alles natur), Ei. Kein Obst, da es Zucker enthält und die Gewichtsabnahme behindern würde.
  • Salzarm essen – zu viel Salz im Essen kann die Atmung erschweren. Deshalb: Keine Fertigprodukte. Keine Gemüsekonserven. Kräuter statt Salz. Speisen nicht nachsalzen.
  • Langsam essen und 30 x kauen
  • Viel trinken: mindestens 2­–3 Liter pro Tag. Alle 1–2 Stunden ein Glas Wasser. Keine Softdrinks/Energy-Drinks. Alkohol max. einmal pro Woche.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

Die Ernährungs-Docs | 25.09.2023 | 21:00 Uhr

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