Corona: Sicheres Weihnachten durch freiwillige Vor-Quarantäne?
Um Urgroßeltern, Großeltern, andere Familienmitglieder und sich selbst angesichts vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, raten einige Experten zu einer freiwilligen Vor-Quarantäne. Wie sicher ist das?
In diesem Jahr ist alles anders: Statt Weihnachten mit der ganzen Familie zu feiern, könnte es ratsam sein, die Feiertage zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus für sich und andere allein vor dem Weihnachtsbaum zu verbringen. Eine freiwillige Vor-Quarantäne, wie sie einige Experten empfehlen, könnte helfen, das Infektionsrisiko an den Feiertagen zu reduzieren. Laut dem Robert Koch-Institut entwickeln die meisten Patienten innerhalb von fünf bis sechs Tagen nach ihrer Infektion die ersten Symptome. Ein fünf- bis sechstägiger Sicherheitspuffer vor dem Fest ohne Kontakte außerhalb des Haushalts sollte demnach ausreichen, um den Besuch im Falle einer Erkrankung rechtzeitig absagen zu können.
Vor-Quarantäne schon eine Woche vor Weihnachten
Das Problem ist, dass Infizierte andere Menschen anstecken können, bevor sie sich selbst krank fühlen. Experten gehen davon aus, dass 50 Prozent der Infektionen übertragen werden, bevor die ersten Symptome auftreten. Um sicherzugehen, sollte die Vor-Quarantäne daher sogar auf etwa acht Tage ausgedehnt werden.
Kontakte reduzieren
Um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden, sollte man in diesem Jahr möglichst wenige Menschen an den Festtagen treffen - also zum Beispiel Weihnachten nur im engsten Familienkreis feiern und sich mit weiteren Verwandten dann an Ostern treffen.
Corona-Kalkulator im Internet
Wer das Ansteckungsrisiko vor dem Weihnachtsfest genauer abschätzen will, kann ein neues Angebot des Max-Planck-Instituts für Chemie im Internet nutzen: Über das Eingabeformular des Covid-19-Risiko-Kalkulators muss man dafür zunächst zahlreiche Fragen beantworten: Wie sind Raumgröße, Besucherzahl und Dauer des Aufenthalts geplant? Wird viel geredet oder sogar gesungen? Aus diesen Informationen berechnet das Programm die Wahrscheinlichkeit, dass ein Corona-positiver Gast einen oder mehrere Besucher mit dem Virus infiziert.
PCR- oder Schnelltest vor Weihnachten
Um das Infektionsrisiko zu reduzieren, können sich auch alle Familienmitglieder kurz vor den Feiertagsbesuchen einem Schnelltest oder sogar einem PCR-Test unterziehen. Der Schnelltest liefert das Ergebnis innerhalb von 15 Minuten, der genauere und deutlich teurere PCR-Test nach ein bis zwei Tagen. Beide Tests werden beim Arzt oder in speziellen Testzentren durchgeführt.
Hygieneregeln auch im Kreis der Familie beachten
Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen im Vorfeld bleibt immer ein Rest-Infektionsrisiko. Deshalb sollten auch an den Festtagen die gängigen Hygieneregeln beachtet werden:
- regelmäßiges Händewaschen mit Seife
- Einhalten der Husten- und Nies-Etikette
- regelmäßiges Lüften der Räume
- Abstand halten
- gegebenenfalls Masken tragen
Aufs Weihnachtssingen verzichten
Das traditionelle Weihnachtssingen ist während der Corona-Pandemie keine gute Idee, denn beim gemeinsamen Gesang verbreitet sich das Virus besonders leicht und auch über größere Distanzen. Das gilt auch für den Kirchgang: Vor allem für Menschen aus Risikogruppen ist es in diesem Jahr ratsam, den Gottesdienst lieber am Fernseher zu verfolgen.
Wer ganz sicher gehen möchte, ersetzt die üblichen Verwandtenbesuche dieses Mal durch einen Video-Anruf - das ist in diesem Jahr vielleicht das gesündeste Weihnachtsgeschenk.