Corona-Variante XBB.1.5: Wie gefährlich und ansteckend ist sie?
Vor allem in den USA kursiert derzeit die neue Corona-Variante XBB.1.5. Sie gilt als die bislang ansteckendste aller Varianten und wurde jetzt auch erstmals in Niedersachsen nachgewiesen. Was sagen Experten über die neue Omikron-Subvariante? Woher kommt XBB.1.5, wie gefährlich ist sie? Müssen wir uns auf eine neue Corona-Welle einstellen? Antworten auf wichtige Fragen.
Woher kommt die neue Variante?
Die Corona-Variante XBB.1.5. ist eine Untervariante von Omikron. Sie breitet sich derzeit von den USA auf andere Länder aus. Auch in Deutschland wurde sie bereits nachgewiesen und macht bislang etwa 1 Prozent aller Fälle aus. Corona-Experte Christian Drosten und andere Wissenschaftler erwarten, dass sie in Europa und anderen Teilen der Welt zunehmen wird.
Wie gefährlich ist die Corona-Variante XBB.1.5?
Experten geben Entwarnung: Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass XBB.1.5 im Vergleich zu anderen Omikron-Varianten schwerere Krankheitsverläufe auslöst. Auch hätten inzwischen sehr viele Menschen durch Bevölkerungsimmunität einen guten Schutz vor schweren Erkrankungen, erklärt Christian Drosten im Coronavirus-Update.
Kommt es durch XBB.1.5 zu einer neuen Corona-Welle?
Experten wie der Immunologe Reinhold Förster von der Medizinischen Hochschule Hannover rechnen mit einer kleineren Welle, da bei vielen Menschen die Corona-Schutzimpfung schon relativ lange zurückliegt. Wer bislang nicht erkrankt ist, für den werde der Immunschutz womöglich nicht ausreichen, um sich vollständig vor der neuen Variante zu schützen. Förster geht aber davon aus, dass sich diese neue Welle nicht wesentlich von der Welle im vergangenen Herbst unterscheiden wird.
XBB.1.5: Was sind die Symptome?
Die Infektion verläuft ähnlich wie bei den bereits bekannten Omikron-Varianten. Zu den typischen Symptomen zählen trockener Husten, Schnupfen, Kopf- und Halsschmerzen, hinzu kommen Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Die Symptome ähneln also einer Erkältung.
Wie lange dauert es, bis erste Symptome auftreten?
Nach der Infektion dauert es drei bis fünf Tage bis zum Auftreten erster Symptome. Die Verbreitung des Virus verläuft wie bei den bisherigen Varianten vor allem über Aerosole in der Luft.
Für wen lohnt sich eine Booster-Impfung?
Menschen, die sich 2022 oder 2023 noch nicht mit dem Coronavirus infiziert haben, rät Christian Drosten zum Booster. Dies gelte besonders für ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen.
Welche Rolle spielt die Corona-Welle in China für uns?
In China gibt es derzeit so viele Infektionen wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie, allerdings anscheinend nicht XBB.1.5. Dort kursieren offenbar Varianten, gegen die viele Menschen in anderen Ländern - auch in Deutschland - bereits immun sind. Christian Drosten teilt daher die Sorge vor den Varianten dort derzeit nicht. Da sich allerdings in China wieder mehr Menschen insgesamt infizieren, könnten grundsätzlich neue Varianten entstehen, die auch für andere Bevölkerungen gefährlich sind. Denn je weiter sich das Virus verbreitet, umso mehr Möglichkeiten bekomme es auch, durch Mutationen wieder gefährlicher zu werden.
Müssen wir uns künftig einmal jährlich gegen Corona impfen lassen?
Laut Christian Drosten ist dies noch nicht ganz absehbar. Der Corona-Experte hält es aber aber für denkbar, dass sich insbesondere ältere Menschen künftig jährlich impfen lassen - ähnlich wie bereits heute bei den jährlichen Grippeimpfungen.