Einer Frau werden beim Zahnarzt verschiedene Zahnfarben gezeigt. © picture alliance/Zoonar Foto: Robert Kneschke

Bleaching: Wie lassen sich Zähne risikofrei bleichen?

Stand: 14.01.2022 12:50 Uhr

Wer seine Zähne aufhellen will, kann zu verschiedenen Bleaching-Mitteln greifen. Produkte aus Drogerien oder dem eigenen Haushalt bergen jedoch Risiken. Sicherer ist die Behandlung in der Zahnarzt-Praxis.

Weiße Zähne sind ein Schönheitsideal - darum ist Bleaching, also das Bleichen der Zähne, voll im Trend. Vor allem Kaffee, Tee, Rotwein und Nikotin verfärben den Zahnschmelz. Außerdem dunkeln die Zähne mit dem Alter etwas nach. Auch Medikamente, etwa einige Antibiotika, können die Zahnfarbe verändern. Für ein Hollywood-Lächeln reicht einfaches Zähneputzen meist nicht aus: Zahnbeläge, Verfärbungen und Zahnstein sind einfach zu hartnäckig - Bleaching kann helfen. Doch Vorsicht: Nicht jede Art von Bleaching ist gut für Zähne und Zahnfleisch. Bleichmittel für Zuhause können im schlimmsten Fall zu Verätzungen im Mund und Schädigungen am Zahn führen. Besser ist es, Profis zu konsultieren.

Zahnaufheller aus der Drogerie mit fleckigen Resultaten

Im Handel gibt es eine Reihe von Bleachings, die die Zähne wieder aufhellen sollen - zum Beispiel Streifen zum Kleben auf beide Zahnreihen. In nur 15 Minuten sollen sie die Zähne sichtbar heller machen. Auf den Streifen befindet sich ein Gel, dass laut Packungshinweisen Verschmutzungen lösen soll.

Als Bleichmittel dient ätzendes Wasserstoffperoxid. Und nicht nur das spricht gegen die Streifen: Laut Expertinnen und Experten lassen sich die Streifen nicht optimal der Zahnform anpassen und erreichen die Zahnzwischenräume nicht - das Resultat kann deshalb fleckig oder gestreift sein.

Bleaching-Produkte können Reizungen auslösen

Ein weiteres Mittel aus der Drogerie besteht aus einem Gel, das mit einer Schiene auf die Zähne aufgetragen wird. Es enthält als Bleichmittel Methyl-Parabene und Citric Acid, also Zitronen-Säure. Methyl-Parabene sind Konservierungsstoffe, die umstritten sind, weil sie den Hormonhaushalt beeinflussen.

Expertinnen und Experten warnen: Gelangt das Gel an eine undichte Füllung und dann ins Zahninnere, kann es zu Reizungen, Schmerzen und Missempfindungen kommen. Auch Zahnfleisch und Zunge können durch solche Gele verätzt werden.

Mit professioneller Zahnreinigung auf der sicheren Seite

Wer weißere Zähne haben möchte, ist mit einer professionellen Zahnreinigung in einer Zahnarztpraxis daher besser beraten. Die Kosten dafür liegen zwischen 50 und 150 Euro. Dabei entfernen Prophylaxe-Expertinnen und -experten zuerst den Zahnstein in den Zahnzwischenräumen. Dann werden alle Beläge beseitigt, die die Zahnbürste nicht erwischt hat.

Zum Schluss wird jeder Zahn rundum poliert und zum Schutz mit einem Fluorid-Gel eingepinselt. Gut eine Stunde dauert die Behandlung. Am Ende sind die Zähne nicht nur sauber, sondern auch ein bisschen heller.

Es verfärbt sich übrigens nicht der komplette Zahn, sondern nur sein Schmelz. Der bedeckt als äußere Hülle das gelbliche Dentin. Im Alter wird der Zahnschmelz oft dünner, dann kann das Dentin durchschimmern und der Zahn wirkt gelber.

Bleaching in der Zahnarzt-Praxis gilt als unschädlich

Im Gegensatz zur Do-it-yourself-Methode gilt ein Bleaching in der Zahnarzt-Praxis als unschädlich für Zähne und Zahnfleisch. Vorausgesetzt, ein paar entscheidende Punkte sind vorab geklärt:

  • Gebleicht werden dürfen nur natürliche, gesunde Zähne.
  • Zahnersatz wie Kronen und Brücken lassen sich nicht bleichen.
  • Die Zähne müssen frei von Karies sein.
  • Das umliegende Zahnfleisch muss gesund und entzündungsfrei sein.

So funktioniert das professionelle Bleaching

Betroffene bekommen eine Schiene, die den Mund offen hält und Lippen sowie Teile der Mundhöhle schützt. Das Zahnfleisch wird mit einem Schutzgel abgedeckt, das aushärten muss. Auch Kronen oder Brücken werden so geschützt. Erst nach diesen Maßnahmen wird hochdosiertes Wasserstoffperoxid auf die Zähne aufgetragen, die gebleicht werden sollen.

Ähnlich wie beim Blondieren von Haaren setzt die Substanz aktiven Sauerstoff frei, der in den Zahnschmelz eindringt und dort gefärbte Moleküle aufspaltet, die so ihre Farbe verlieren. Unter UV-Licht bleibt das Bleichmittel für 15 Minuten auf den Zähnen. Dann wird es entfernt, um den Helligkeitsgrad zu kontrollieren, und neues Bleichmittel wird aufgetragen. Diese Prozedur wird wiederholt, bis der gewünschte Effekt erreicht ist. Zum Schluss werden auch die gebleichten Zähne mit Fluorid-Gel eingepinselt. Die Kosten betragen zwischen 250 und 600 Euro - der Effekt soll bis zu drei Jahre anhalten.

Diese Technik ist auch gut geeignet für Menschen mit weißen Flecken auf den Zähnen (Fluorosen), diese fallen weniger auf, wenn die Zähne drumherum heller sind.

Vorsicht vor Hausmitteln für weißere Zähne

Hausmittel sind billig und werden im Internet ebenfalls heiß beworben, wie zum Beispiel die Zähne mit Bananen-Schale abzureiben oder Backpulver mit Zitronensaft oder Wasser zu mischen, dann auf die Zähne aufzutragen und mit Alu-Folie abzudecken. Doch Zahnärztinnen und -ärzte raten davon ab: Das Abreiben mit Bananenschalen bringt nichts. Das Gemisch aus Backpulver und Zitronensaft kann sogar schaden, denn es kann zu Verätzungen des Zahnfleisches oder Verletzungen im Mundraum führen.

Zahnputzmittel mit Aktiv-Kohle bewirken eher das Gegenteil

Aktiv-Kohle-Pulver findet sich in vielen Zahnpasten, aber auch lose gibt es das schwarze Pulver zu kaufen. Expertinnen und Experten halten das für extrem schädlich, denn Aktiv-Kohle wirkt wie Schleifpapier: Bei jedem Putzen wird Zahnschmelz abgetragen und dieser Abrieb kann die Zahnoberfläche verletzen und aufrauen. Diese Rauigkeiten können dazu beitragen, dass sich neue Pigmente viel besser ablagern können – die Verfärbungen werden also immer schlimmer.

Expertin zum Thema

 

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Visite | 18.01.2022 | 20:15 Uhr

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