Duschgel und Badezusatz: Inhaltsstoffe können Haut schaden
Hersteller von Duschgel und Badezusatz entwickeln immer wieder neue Düfte und Pflegestoffe. Diese können aber auch negative Auswirkungen auf unsere Haut haben. Verbraucher müssen genau hinschauen.
Duft und Design von Badezusätzen und Duschgels spiegeln häufig gesellschaftliche Trends wie Wellness oder Nachhaltigkeit wider. Markensoziologe Arnd Zschiesche spricht von industriell erzeugten Bade-Events. Zudem betreiben viele Hersteller einen hohen Aufwand und geben zum Beispiel Anwenderstudien in Auftrag, die die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe bescheinigen sollen. Wie groß die Menge von namensgebenden Lifestyle-Inhaltsstoffen wie Hanf, Patchouli oder Wasserminze ist, verraten die Hersteller nicht. Auch die Transparenz der zum Teil als wissenschaftlich beworbenen Studien ist nicht immer gegeben. Hierbei verweisen die Hersteller auf das Betriebsgeheimnis.
"Ökotest" kritisiert Verwendung von PEG und Lilial
Für die gewünschten Farben, Düfte und Konsistenzen setzen die Hersteller auf Zusatzstoffe. Besonders weit verbreitet sind PEG-Verbindungen in Badezusätzen, Schaumbädern und Duschgels. Diese Polyethylenglycol-Stoffe, die auf der Inhaltstoffliste auch als Laureth gekennzeichnet sind, stehen in der Kritik des Verbrauchermagazins "Ökotest". Denn sie können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen, die sich teilweise auch in den Produkten befinden können.
Bei Untersuchungen von "Ökotest" wurden auch weitere Schadstoffe wie Lilial in Pflegeprodukten gefunden. Dieser synthetisch hergestellte Duftstoff ist unter der Bezeichnung Butylphenyl Methylpropional deklariert. Im Laufe des Jahres soll der Verkauf dieses Stoffes verboten werden.
Nicht alle Duftstoffe sind als Inhaltsstoffe aufgelistet
Ein Problem für Verbraucherinnen und Verbraucher ist, dass einige Duftstoffe nicht angegeben werden müssen. So ist zum Beispiel der in einem Badezusatz entdeckte synthetische Moschus-Duftstoff Galaxolid nur als Parfum deklariert. "Ökotest" rät deshalb zum Kauf von zertifizierter Naturkosmetik. Doch auch darin sind manchmal Duftstoffe enthalten, die beispielsweise Allergien auslösen können. Informationen über die relevantesten Duftstoffe bietet der Deutsche Allergie- und Asthmabund.
Ökologische Nachhaltigkeit: Neben Verpackung auf Mikroplastik achten
Hersteller werben häufig damit, dass ihre Produktverpackungen aus recyceltem Kunststoff gefertigt wurden. Das Umweltbundesamt gibt hier zu bedenken, dass der Fokus bei Kosmetik und Pflegeprodukten nicht allein auf die Verpackung gelegt werden sollte. Denn gerade die Inhaltsstoffe bereiten zum Beispiel durch den Einsatz von chemischen Duftstoffen oder Mikroplastik ökologische Probleme. Auch in dieser Hinsicht sei der Griff zu zertifizierter Naturkosmetik vorteilhaft.
Feste Seifenstücke oft besser für die Umwelt
Wer bei der Körperpflege auf die Umwelt achten möchte, dem das Umweltbundesamt zu folgender Faustregel: Je weniger chemische Begriffe unter den Inhaltsstoffen zu finden sind, desto umweltfreundlicher ist das Produkt. Ein Tipp ist die Wiederentdeckung des guten alten Seifenstücks: Es glänzt durch kompaktes Volumen und dadurch geringe Transportkosten, meist umweltfreundliche Verpackung und vergleichsweise wenig chemische Zusatzstoffe.