Knochentuberkulose: Wenn Bakterien die Wirbelsäule angreifen
Bei einer Knochentuberkulose gelangen Tuberkel-Bakterien in die Wirbelsäule und verursachen Eiterherde im Körper. Symptome können heftige Schmerzen und Nervenausfälle sein.
Die Diagnose einer Knochentuberkulose ist äußerst schwierig, daher dauert sie bei dieser seltenen Erkrankung oft sehr lange. Bei einer Tuberkulose gelangen sogenannte Tuberkel-Bakterien über die Atemluft in die Lunge. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Doch die Erreger sterben nicht, sondern kapseln sich wie in einem trojanischen Pferd ein, schlummern oft jahrelang, bevor die Krankheit ausbricht.
In seltenen Fällen kann es zu einer Knochentuberkulose kommen. Dabei setzen sich die Erreger gar nicht in der Lunge fest, sondern wandern weiter zur Wirbelsäule. Sobald das Immunsystem geschwächt ist, kann es zum Ausbruch der Krankheit kommen.
Bakterien greifen Bandscheiben und Wirbel an
Die Tuberkel-Bakterien attackieren erst die Bandscheiben und zerfressen dann die Wirbelkörper. Schleichend breitet sich die Infektion über die Muskeln aus und führt zu riesigen Eiterherden im Bauch und Rücken. Die Symptome sind vielfältig:
- Schmerzen und Schwellungen an den Gelenken - besonders im Brust- und Lendenwirbelbereich
- Abszesse
- Nervenausfälle und Lähmungserscheinungen
- Bildung eines Rundrückens
Antibiotika bekämpft Erreger der Knochentuberkulose
Die Diagnose der Krankheit ist aufgrund der vielfältigen Symptome schwierig. Ein MRT gibt Aufschluss über den Zustand der Wirbelsäule und kann einen ersten Verdacht untermauern. Die gefährlichen Erreger lassen sich über eine Punktion im Eiter eines Abszesses nachweisen.
In der Regel ist Tuberkulose gut behandelbar. Betroffene müssen über einen längeren Zeitraum verschiedene Antibiotika einnehmen. Diese Kombitherapie tötet die Erreger ab.