Abenteuer Diagnose: Antiphospholipidsyndrom
Das Antiphospholipidsyndrom (APS) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der im Blut zirkulierende Antikörper zu einer erhöhten Thromboseneigung, einer sogenannten Thrombophilie, führen.
Die Betroffenen haben eine erhöhte Neigung zur Blutgerinnung (Hyperkoagulabilität). Es gibt sowohl ein primäres Antiphospholipidsyndrom ohne Grunderkrankung und ein sekundäres APS, das zum Beispiel infolge einer rheumatologischen Erkrankung (etwa Systemischer Lupus Erythematodes, Rheumatoide Arthritis), verschiedener Tumoren, Infektionskrankheiten (etwa Hepatitis B, Malaria, HIV/Aids) oder auch nach Einnahme bestimmter Medikamente (etwa Chlorpromazin, Propranolol) auftreten kann.
Die Folgen eines Antiphospholipidsyndrom
Zu den möglichen Folgen eines APS gehören venöse Thrombosen, Herzinfarkt, Embolien, Schlaganfall oder auch wiederholte Fehlgeburten. Warnzeichen können ein Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie), eine Auflösung roter Blutkörperchen (Hämolyse), eine bläulich-violette Zeichnung der Haut (Livedo reticularis) oder auch eine ungewöhnliche Blutungsneigung sein.
Thrombosen an einem untypischen Ort
Vor allem junge Patientinnen und Patienten, die Thrombosen an einem untypischen Ort (zum Beispiel am Arm) entwickeln, sollten auf ein Antiphospholipidsyndrom untersucht werden. Im Labor fallen ein Mangel an Blutplättchen und eine verlängerte partielle Thromboplastinzeit (PTT) auf.
Um ein APS nachzuweisen, wird in diesem Fall mit verschiedenen Verfahren gezielt nach Antiphospholipid-Antikörpern gesucht.
Die Therapie
Die Therapie des Antiphospholipidsyndroms besteht in der Behandlung der Folgeerkrankungen, bei wiederholten Fehlgeburten kommen Gerinnungshemmer zum Einsatz, bei verringerten Blutplättchen wird das Immunsystem mit Medikamenten gedämpft. In schweren Fällen können eine spezielle Blutwäsche (Plasmapherese) und das Zytostatikum Cyclophosphamid eingesetzt werden.