Giersch im Garten erkennen und bekämpfen
Giersch ist ein essbares Wildkraut, kann aber im Garten sehr lästig werden, da er sich unterirdisch teppichartig ausbreitet und schwer zu bekämpfen ist. Wie lässt er sich effektiv eindämmen?
Gewöhnlicher Giersch (Aegopodium podagraria) ist eine Pflanze aus der Familie der Doldenblütler, die stark wuchert. Entdeckt man ihn im Garten, sollte man sofort handeln, denn Giersch breitet sich unterirdisch schnell aus und bildet dort große Wurzelgeflechte (Rhizome), die nur sehr schwer zu entfernen sind. Das Ausreißen nützt nichts, weil jede im Boden verbliebene Wurzel neue Triebe bildet.
Wer Giersch dauerhaft aus dem Garten entfernen möchte, muss die Pflanzen vorsichtig - am besten mit einer Grabegabel - ausgraben und dabei möglichst alle der feinen, weißen Wurzeln erwischen und einsammeln. Daher eignet sich diese Methode nur für kleine Flächen.
Wirkungsvoll: Giersch gezielt abdecken
Alternativ kann man Giersch gezielt schwächen und so seine Ausbreitung verhindern, etwa durch regelmäßiges Jäten. Eine sehr wirkungsvolle Möglichkeit ist das Abdecken, etwa durch Vlies oder wasserdichte Teichfolie. Sie sorgt dafür, dass dem Giersch Licht und Nährstoffe entzogen werden und er abstirbt. Allerdings kann er von den Seiten, etwa an Grundstücksgrenzen, erneut in die betroffene Fläche hineinwachsen. Wichtig: Die Blüten rechtzeitig entfernen, damit der Giersch sich nicht über die Samen verbreitet.
Diese Pflanzen überwuchern Giersch im Garten
Auch der Einsatz anderer Pflanzen kann helfen, die Ausbreitung von Giersch im Garten zu stoppen. Storchschnabel etwa lässt Giersch kaum keine Chance, sondern überwuchert ihn einfach. Dasselbe gilt für Geißbart, Kerzenknöterich, Ausdauerndes Silberblatt und Elfenblume. Auch Kartoffeln sind geeignet, da das Blattwerk den Giersch stark beschattet und ihn schwächt. Für Flächen, die nur teilweise mit Giersch bewachsen sind oder wo er sich gerade erst ausbreitet, ist Tagetes eine gute Wahl.
Wie sieht Giersch aus?
Bei Giersch besteht Verwechslungsgefahr, etwa mit dem giftigen Kälberkopf, dem Gefleckten Schierling und der Hundspetersilie. Giersch hat aber einige typische Merkmale: Der Stängel ist dreikantig, an jedem Stängel wachsen versetzt drei fächerförmige Blätter, die wiederum aus drei Teilen bestehen. Die Blattränder sind gefiedert. Zerreibt man sie, riecht es nach Petersilie. Giersch wird bis zu 90 Zentimeter hoch und bildet ab Mai weiße Blütendolden. Die Wurzeln der Pflanze sind ebenfalls weiß.
Giersch ist essbar und eignet sich gut zum Kochen
Giersch mag lästig sein, hat aber auch einige Vorteile: Er bietet Insekten wie Bienen und Faltern eine gute Nahrungsquelle und ist essbar, gesund und lecker. Die Blätter können zu Salat und Pesto verarbeitet oder zum Würzen von Dips und Quark verwendet werden. Sein Geschmack erinnert roh an Petersilie. Auch für die Zubereitung von warmen Gerichten wie Suppe und Quiche eignet sich das Kraut. Die Blüten lassen sich als essbare Dekoration verwenden.
Wie alle Kräuter sollten auch Giersch möglichst frisch verarbeitet werden. Längere Zeit haltbar bleibt er, wenn man ihn einfriert. Dafür entweder im Ganzen in Gefrierbeutel füllen und gut verschließen oder klein geschnitten mit etwas Wasser portionsweise in Eiswürfelbehälter geben. Die Beschriftung nicht vergessen, damit man ihn nicht mit anderen Kräutern verwechselt.
Tipp: Aus Giersch lässt sich zudem eine Pflanzenjauche herstellen, die sich zum Düngen eignet.