Kartoffeln werden mit einer Grabegabel ausgegraben. © NDR Foto: Kathrin Weber
Kartoffeln werden mit einer Grabegabel ausgegraben. © NDR Foto: Kathrin Weber
Kartoffeln werden mit einer Grabegabel ausgegraben. © NDR Foto: Kathrin Weber
AUDIO: Kartoffeln im Beet anbauen: So geht's (38 Min)

Kartoffeln ernten: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Stand: 02.07.2024 11:14 Uhr

Je nach Sorte dauert es bis zu fünf Monate, bis Kartoffeln erntereif sind. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Woran erkennt man, dass die Kartoffeln reif sind? Und wie werden sie gelagert?

Im Handel ist die Auswahl an Kartoffelsorten eher begrenzt - dabei gibt es mehr als 2.000 Sorten. Wer einen eigenen Garten oder Balkon hat, kann mit wenig Aufwand seine eigenen Kartoffeln anbauen.

Erntezeit abhängig von der Kartoffel-Sorte

Männerhände halten frisch geerntete Kartoffeln. © fotolia Foto: mjaud
Lagerfähige Kartoffeln sind in der Regel ab Mitte August erntereif.

Der Zeitpunkt für die Ernte ist abhängig von der gepflanzten Sorte. Je nach Sortengruppe benötigen Kartoffeln unterschiedlich lange zum Ausreifen. Auch Witterung und Bodenverhältnisse nehmen darauf Einfluss. Frühe Sorten wie beispielsweise die bekannte "Sieglinde" haben eine Vegetationszeit von etwa 110 bis 120 Tagen. Sie sind etwa ab Juli reif. Bei späten Sorten wie "Donella" dauert diese Phase etwa 140 und 160 Tage. Sie werden im September oder Oktober geerntet.

Den besten Zeitpunkt für die Kartoffel-Ernte erkennen

Wer selbst angebaute Kartoffeln nach der Ernte lagern möchte, sollte sich für eine Sorte entscheiden, die mindestens vier Monate zum Ausreifen benötigt, denn sehr frühe Sorten sind nicht lagerfähig. Geeignet sind sogenannte mittelfrühe, mittelspäte und späte Sorten. Die Erntezeit für diese Gruppe beginnt etwa Mitte August. Wer nicht mehr genau weiß, welche Pflanzkartoffelsorte er gepflanzt hat, kann sich ganz einfach an den oberirdischen Pflanzenteilen, dem Kraut, orientieren. Solange Blätter und Stängel grün sind, befinden sich die Knollen in der Wachstumsphase.

Zum Ausgraben das richtige Werkzeug verwenden

Etwa zwei bis drei Wochen nachdem Blätter und Stängel braun und vertrocknet sind, ist der richtige Zeitpunkt zum Ernten gekommen. Um die Knollen nicht zu verletzen, ist eine Grabegabel oder eine Kartoffelhacke empfehlenswert. Zum Testen am besten eine Kartoffelpflanze ausgraben. Lösen sich die Knollen problemlos und lässt sich die Schale mit den Fingern nicht abreiben, ist es Zeit für die Ernte. Dabei wird auch das oberirdische Kraut entfernt.

Befallene Pflanzenteile nicht im Kompost entsorgen

Eine Frau hält Kartoffelbeeren in der Hand © picture-alliance / ZB | Bernd Wüstneck
Manchmal bilden Kartoffeln Früchte: Diese Beeren sind giftig und dürfen nicht verzehrt werden.

Sind die Kartoffelpflanzen von Krankheiten wie der Krautfäule betroffen, sollten Blätter und Stängel nicht im Kompost, sondern im Hausmüll oder in der Biotonne entsorgt werden, damit sich Erreger nicht weiter ausbreiten können. Kartoffeln, die zu dicht an der Oberfläche gewachsen sind und deshalb grün geworden sind, sollten nicht verzehrt werden. Sie enthalten Solanin, einen schwach giftigen Pflanzenstoff. Manchmal bilden Kartoffelpflanzen Früchte aus, die Tomaten zum Verwechseln ähnlich sind. Die sogenannten Kartoffelbeeren sind ebenfalls giftig und dürfen nicht gegessen werden.

Kartoffeln kühl und dunkel lagern

Beschädigte Kartoffeln sind nicht zur Lagerung geeignet, sondern müssen sofort verzehrt werden. Der ideale Lagerplatz für Kartoffeln ist trocken, dunkel, luftig und hat eine Temperatur von etwa fünf Grad. Dafür eignet sich beispielsweise ein natürlicher Erdkeller. Wichtig: Die Kartoffeln vor dem Einlagern nicht waschen. Bei Temperaturen unter drei Grad verwandelt sich ein Teil der Stärke in Zucker. Die Kartoffeln schmecken dann süß. Zu hohe Temperaturen regen die Keimung an.

Weitere Informationen
Verschiedene Säcke mit Frühkartoffeln © NDR Foto: Udo Tanske

Kartoffeln pflanzen - im Beet und im Topf

Kartoffeln kann man ganz einfach selbst anbauen. Wie werden sie gepflanzt und mit wie viel Abstand kommen sie ins Beet? mehr

Eine Kartoffelpflanze mit Wurzeln und Knollen wird aus der Erde gezogen. © colourbox

Kartoffeln im Hochbeet anbauen

Wer nur wenig Platz hat, kann Kartoffeln im Hochbeet anbauen: Auf einem Quadratmeter lassen sich gute Erträge erzielen. mehr

Alte Kartoffelsorten in Violett, Dunkelrot und Natur in einem Korb teilweise aufgeschnitten. © fotolia Foto: Karina Baumgart

Alte Kartoffelsorten: So vielfältig und lecker sind sie

Bamberger Hörnchen, La Ratte, Sieglinde: Alte Kartoffelsorten schmecken besonders gut. Wo sind sie erhältlich? mehr

Kartoffeln in einer Schale, dahinter ein Schneidebrett und ein Messer. © Colourbox Foto: Y. Haivoronska

Bratkartoffeln, Gratin und mehr: So lecker sind Kartoffeln

Gekocht, gebraten, gebacken oder püriert: Welche Kartoffelsorten sind wofür geeignet? Rezepte und Tipps rund um die Knolle. mehr

Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 08.07.2024 | 21:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Nutzgarten

Mehr Gartentipps

Der Zweig einer Nordmanntanne in Nahaufnahme. © picture alliance/dpa Foto: Fredrik von Erichsen

Nicht nur zu Weihnachten schön: Beliebte Nadelbäume pflanzen

Nordmanntanne, Edeltanne und Fichte sind die meistgekauften Nadelbäume zu Weihnachten. Sie sehen auch im Garten schön aus. mehr

Weiße Blüte einer Christrose © imago images / Petra Schneider

Gartentipps für Dezember

Je nach Witterung müssen exotische Pflanzen nun spätestens ins Haus. Draußen sorgen Christrosen für Farbtupfer. mehr

Frühlingsblumen in einer Kiste und Übertöpfen © fotolia Foto: Jeanette Dietl

Gartenkalender: Tipps von Januar bis Dezember

Jeden Monat gibt es im Garten etwas zu erledigen. Ein Überblick mit den wichtigsten Tipps, nach Monaten sortiert. mehr