Kartoffeln pflanzen - im Beet und im Topf

Stand: 06.03.2024 16:43 Uhr

Kartoffeln kann man problemlos selbst anbauen, auch im Kübel. Ab April können frühe Sorten in die Erde. Wie werden Kartoffeln gepflanzt und mit welchem Abstand? Wann ist die richtige Zeit für die Ernte?

Kartoffeln zählen zu den beliebtesten Nahrungsmitteln und sind sehr gesund. Aus eigenem Anbau schmecken sie besonders lecker. Wer keinen Garten oder nur wenig Platz hat, kann Kartoffeln statt im Beet auch auf dem Balkon in einem Topf pflanzen. Auch ein Hochbeet eignet sich sehr gut: Auf nur einem Quadratmeter Fläche lassen sich gute Erträge erzielen.

Wann Kartoffeln pflanzen?

Der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen ist gekommen, wenn die Bodentemperatur mindestens sieben Grad beträgt. Als Unterstützung kann das Beet mit Gartenvlies abgedeckt werden. So wird die Wärme im Boden besser gespeichert. Für den Anbau werden spezielle im Fachhandel erhältliche Pflanzkartoffeln verwendet. Nimmt man immer eigenes Pflanzgut, geht der Ertrag jedes Jahr zurück. Alternativ eignen sich Bio-Kartoffeln, sie werden im Gegensatz zu konventioneller Ware nicht mit einem Keimstopp-Mittel behandelt.

Da Kartoffeln zu den Starkzehrern zählen und zum Wachsen viele Nährstoffe benötigen, sollte die Erde - am besten bereits im Herbst - mit Mist angereichert werden. Alternativ Kompost oder anderen organischen Dünger in den Boden einarbeiten.

Für frühe Ernte Kartoffeln ab Ende Februar vortreiben

Bei Kartoffeln lohnt es sich, frühe Sorten wie "Glorietta" und "Paroli" ab Ende Februar vorzutreiben. Die Ernte erfolgt dann früher, die Anfälligkeit für Krankheiten sinkt und der Ertrag fällt höher aus.

Saatkartoffeln werden in eine Holzkiste mit Erde gelegt. © NDR Foto: Udo Tanske
Eine mit Erde gefüllte Kiste eignet sich ideal, um frühe Kartoffelsorten vorzutreiben.

Dafür zum Beispiel eine Eierpappe nehmen und in die Vertiefungen Pflanzerde füllen. Alternativ kann auch eine Holzkiste verwendet werden. Die Saatkartoffeln bis zur Hälfte in die Erde stecken. Anschließend die Kartoffeln für 10 bis 14 Tage an einen 10 bis 15 Grad warmen Platz stellen. Wichtig ist, dass die Frühkartoffeln viel Licht bekommen, beispielsweise auf der Fensterbank eines Kellerfensters oder im Gewächshaus. Sie benötigen einen sandigen und nährstoffreichen Boden.

Gekeimte Kartoffeln im April oder bereits im März pflanzen

Je nach Bodentemperatur können die Kartoffeln etwa Anfang April ins Beet gesetzt werden. Wenn das Wetter entsprechend ist, können frühe Sorten bereits im März in den Boden, dann kann die Ernte Ende Mai oder Anfang Juni erfolgen. Die Kartoffeln sollten vorgekeimt und der Boden nicht zu nass sein. Für die Frühkartoffeln empfiehlt sich eine kleine Anbaufläche, da die Knollen nicht besonders lagerfähig und eher für den täglichen Bedarf geeignet sind. Kartoffeln für den Wintervorrat können später gelegt werden - ob nun eine Rotschalige wie "Laura" oder die kleinen "Bamberger Hörnchen" - hier ist die Auswahl groß.

Kartoffeln pflanzen: Abstand und Tiefe

Kartoffeln sollten nur alle vier Jahre an derselben Stelle im Beet wachsen. So wird die Gefahr von Krankheiten reduziert. Den Boden mit dem Spaten umgraben, damit er schön locker ist. Gepflanzt wird in einem Abstand von 30 bis 35 Zentimetern. Der Reihenabstand im von Unkraut befreiten Beet sollte etwa 70 bis 80 Zentimeter betragen. Mit den Augen beziehungsweise dem Austrieb nach oben gerichtet, kommen die Kartoffeln etwa 10 bis 15 Zentimeter tief in die Erde. Dafür ein Pflanzloch graben.

Keimende Kartoffeln. © fotolia Foto: Dmitriy Golbay
Die gekeimten Kartoffeln kommen etwa zehn Zentimeter tief in die Erde.

Wer schneller pflanzen will, zieht mit einem Kartoffelhäufler Pflanzreihen. Für eine ausreichende Tiefe gegebenenfalls mehrmals durch die Reihe ziehen. Noch schneller geht es zu zweit: Einer hebt das Pflanzloch aus, ein anderer legt die Kartoffel hinein und der erste verschließt das Pflanzloch mit der Erde des nächsten Pflanzlochs. Tipp: Reicht das Pflanzgut nicht aus, um eine Reihe voll zu machen, kann man die Kartoffeln auch einfach durchschneiden und die Teile einsetzen. Außerdem Kartoffeln nie neben Tomaten pflanzen. Die Kraut- und Braunfäule, eine Pilzkrankheit, kann von den Kartoffeln auf die Tomaten übergehen.

Für reiche Ernte Kartoffeln regelmäßig anhäufeln

Ein Pflanzgraben ist nicht unbedingt üblich in der Kartoffelzucht. Bei den frühen Sorten ist er aber ratsam, da die Furche so noch mit Kompost aufgefüllt werden kann. Dadurch haben die Kartoffeln genug Nährstoffe. Wird die Erde nach dem Pflanzen angehäufelt, ergibt sich eine größere Oberfläche und es kann mehr Sonnenwärme gespeichert werden.

Spätestens wenn die ersten Triebe etwa 20 Zentimeter hoch sind, sollten Kartoffeln regelmäßig mit Erde angehäufelt werden. So wird auch vermieden, dass Tochterknollen aus der Erde herauswachsen und durch Fotosynthese grün und ungenießbar werden. Beim Anhäufeln - etwa im Abstand von zwei bis drei Wochen - unbedingt auch Unkraut entfernen.

Kartoffeln auf dem Balkon im Topf anbauen

Kartoffeln können auch auf dem Balkon oder auf der Terrasse angebaut werden, nämlich in großen Gartenkübeln, Eimern oder Pflanzsäcken sowie in Plastiktüten oder Jutebeuteln. Hierzu ein möglichst hohes und großes Gefäß zehn Zentimeter hoch mit Kies oder Blähton befüllen. Wichtig sind Löcher im Boden, sodass überschüssiges Wasser abfließen kann. Dann folgt eine 10 bis 15 Zentimeter hohe Erdschicht. Gartenexperte Peter Rasch empfiehlt, statt Blumenerde normalen Mutterboden aus dem Garten oder Bio-Pflanzerde zu verwenden. Auf die vorbereitete Erdschicht vier Pflanzkartoffeln setzen. Wenn nach kurzer Zeit bei gleichmäßiger Wasserversorgung etwa zehn Zentimeter lange Triebe gewachsen sind, erneut Erde aufschichten, bis nur noch die Blattspitzen herausschauen.

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Den Vorgang so oft wiederholen, bis das Pflanzgefäß komplett gefüllt ist. Nach etwa 100 Tagen kann die Ernte beginnen. Dasselbe Schichtprinzip kann auch in Hochbeeten angewendet werden. Gut geeignet sind Sorten wie "Rosa Tannenzapfen", die festkochende "La Ratte" oder die mehligkochende Sorte "Golden Wonder".

Den richtigen Zeitpunkt für die Ernte erkennen

Kartoffeln werden mit einer Grabegabel ausgegraben. © NDR Foto: Kathrin Weber
Eine Grabegabel ist ideal, um Kartoffeln zu ernten, ohne sie zu verletzten.

Rund drei Monate nach dem Pflanzen kann es mit der Ernte der Kartoffeln losgehen. Dann beginnt ihre Ruhephase, was sich an gelb-bräunlich und verdorrten oberirdischen Pflanzenteilen zeigt. Zum Testen am besten eine Kartoffelpflanze ausgraben. Lösen sich die Knollen problemlos und lässt sich die Schale mit den Fingern nicht abreiben, ist es Zeit für die Ernte, zum Beispiel mit einer Grabegabel. Wer mag, kann anschließend etwaige Überbleibsel der Kartoffelpflanzen entfernen und ein anderes Gemüse anbauen.

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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 22.03.2024 | 21:15 Uhr

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