Reiche Gemüseernte mit der richtigen Fruchtfolge

Stand: 07.03.2024 12:01 Uhr

Wer Gemüse anbaut, sollte sich an die richtige Fruchtfolge halten. Dabei werden Gemüsesorten in einer bestimmten Reihenfolge gepflanzt. So bleibt der Boden gesund und die Ernte fällt reich aus.

Wenn der Gemüseertrag im Garten von Jahr zu Jahr geringer ausfällt, könnte es daran liegen, dass die Bepflanzung einseitig ist. Dies kann den Boden auslaugen und zu einem Mangel an Nährstoffen führen. Zudem können die Gemüsepflanzen anfälliger für bestimmte Krankheiten und Schädlinge werden.

Vierfelderwirtschaft: Fruchtfolge im Gemüsebeet einhalten

Blick aus der Vogelperspektive auf einen Garten. © NDR
Bei der Vierfelderwirtschaft werden die Beete nach einem System bepflanzt.

Abhilfe schafft die sogenannte Vierfelderwirtschaft. Das Beet wird dabei in vier Bereiche eingeteilt.Das Ganze funktioniert nach einem Rotationsprinzip: Bestimmte Pflanzengruppen ziehen jedes Jahr ein Beet weiter und jeweils ein Beet wird zur Regeneration des Bodens mit einer Gründüngung gestärkt. Die Abfolge der Bepflanzung wird als Fruchtfolge beziehungsweise Fruchtwechsel bezeichnet.

Der Vorteil: Das Gemüse wird ausreichend mit Nährstoffen versorgt und der Boden anders als bei Monokulturen nicht einseitig ausgelaugt. Die Einteilung der Gruppen ergibt sich aus dem Nährstoffbedarf der Pflanzen. Beispiel für die Abfolge in einem der vier Beete:

  • Erstes Jahr: Starkzehrer
  • Zweites Jahr: Mittelzehrer
  • Drittes Jahr: Schwachzehrer
  • Viertes Jahr: Gründüngung
Dann beginnt der Kreislauf erneut. Jede Pflanzengruppe wechselt in dieser Reihenfolge jährlich ein Beet weiter. Manche bauen auch in umgekehrter Reihenfolge an: Dann kommen nach der Gründüngung die Schwachzehrer, dann Mittelzehrer und zuletzt die Starkzehrer.

Was sind Schwach-, Mittel- und Starkzehrer?

Die Einteilung der Pflanzengruppen nach ihrem Nährstoffbedarf ist nicht streng festgelegt und kann je nach Quelle leicht variieren. Beispiele für beliebte Gemüsesorten:

Zusätzlich sollte man darauf achten, dass Pflanzen aus einer Familie nicht direkt im Anschluss in ein Beet gesetzt werden, in dem zuvor Pflanzen aus derselben Familie waren. Das gilt auch für die Gründüngung. Pflanzen einer Familie sind nämlich für dieselben Krankheiten und Schädlinge empfänglich, Erreger können lange im Boden verbleiben und die Pflanzen schwächen.

Pflanzenfamilien im Überblick
FamilieBeispiele Gemüsesorten
DoldenblütlerMöhre, Pastinake, Sellerie, Petersilie, Dill, Fenchel, Kerbel, Kümmel
GänsefußgewächseSpinat, Mangold, Gartenmelde, Rote Bete
Hülsenfrüchtler (Schmetterlingsblütler)Erbse, Bohne
Gründüngung: Lupine, Wicke, Klee, Luzerne, Serradella
KorbblütlerSchwarzwurzel, Endivie, Kopfsalat, Pflücksalat, Schnittsalat, Löwenzahn, Artischocke, Chicorée
Gründüngung: Sonnenblume
Kreuzblütleralle Kohlsorten, Kohlrübe, Markstammkohl, Stielmus, Speiserübe, Radieschen, Rettich, Meerrettich, Gartenkresse
Gründüngung: Raps, Gelbsenf, Ölrettich
KnöterichgewächseRhabarber, Sauerampfer
Gründüngung: Buchweizen
KürbisgewächseGurke, Zucchini, Kürbis, Melone
LiliengewächseSpargel, Zwiebel, Porree, Knoblauch, Schnittlauch
LippenblütlerThymian, Majoran, Salbei, Basilikum, Bohnenkraut
NachtschattengewächseKartoffel, Tomate, Pepino, Aubergine, Paprika

Die Liste der Pflanzenfamilien bestimmter Gemüsearten als Download.

Für einen guten Überblick: Gartenplan anlegen

Blick in einen Gartenplan. © NDR Foto: Udo Tanske
Ein Gartenplan gibt Überblick über die Bepflanzung.

Schon die alten Römer kannten die Vorteile der Fruchtfolge und führten zunächst die Zweifelderwirtschaft ein. Daraus wurde die Drei- und später die heutige Vierfelderwirtschaft, die jedoch in der industriellen Landwirtschaft keine Anwendung findet. Wer den Überblick behalten möchte, erstellt am besten einen Gartenplan und notiert sich die Bepflanzung. Dafür einfach jährlich die Beete und ihre Bepflanzung zum Beispiel in ein Notizbuch einzeichnen.

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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 14.04.2024 | 16:00 Uhr

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