Kohlrabi pflanzen und ernten: So gelingt der Anbau
Der Anbau von Kohlrabi ist einfach und eignet sich auch für Anfänger. Schon im Februar kann das Gemüse vorgezogen werden. Wer die Aussaat über das Gartenjahr verteilt, kann mehrfache Ernten einfahren.
Ob roh oder gekocht: Kohlrabi hat einen milden, leicht nussigen bis süßlichen Geschmack und ist dazu noch sehr gesund. Das Gemüse eignet sich hervorragend für den Anbau im eigenen Garten und kann sogar in einem Hochbeet oder im Topf auf dem Balkon gezogen werden. Der Anbau von Kohlrabi ist relativ unkompliziert und eignet sich daher auch gut für Anfänger.
Verschiedene Kohlrabi-Sorten pflanzen und mehrmals ernten
Kohlrabi zählt zu den Gemüsesorten, die über das Jahr verteilt immer wieder neu ausgesät werden können. Die Kulturdauer beträgt bei frühen Sorten nur etwa acht bis zwölf Wochen, späte Sorten sind meist nach rund 20 bis 30 Wochen erntereif. Bei optimaler Planung kann man so je nach Witterungsbedingungen etwa von Mai bis Oktober mehrmals knackig frischen Kohlrabi ernten. Es gibt sowohl weiße Sorten mit meist grünlicher Schale als auch Sorten mit violetter Farbe. Die beliebte Sorte "Superschmelz" ist besonders zart, verholzt nicht und kann drei oder mehr Kilo schwer werden.
Kohlrabi ab Februar vorziehen
Wer schon im Mai die erste Ernte einfahren möchte, kann Kohlrabi ab Februar auf der Fensterbank vorziehen. Geeignet ist auch ein Frühbeet. Wichtig ist, dass die Temperatur zwischen 16 und 20 Grad liegt. Ist es während der Anzuchtphase zu kalt, kann es passieren, dass der Kohlrabi keine Knollen und stattdessen eine Blüte bildet. Die Setzlinge können Ende März oder im April ins Freiland gepflanzt werden. Bis zu den Eisheiligen im Mai sollten sie zur Sicherheit nachts mit einem Vlies vor Kälte geschützt werden.
Aussaat der Samen in Anzuchterde
Für die Aussaat die Kohlrabisamen in mit Anzuchterde gefüllte Anzuchttöpfe legen. Darüber gut einen halben Zentimeter Substrat geben, die Erde leicht andrücken und gießen. Die Anzuchttöpfe in ein Mini-Gewächshaus stellen oder mit Klarsichtfolie abdecken, damit hohe Luftfeuchtigkeit entsteht. Während der Keimphase gelegentlich Deckel oder Folie entfernen, damit sich kein Schimmel bildet. Ein heller, warmer Platz ist ideal. Nach rund zwei Wochen zeigen sich die ersten Keimblätter, wenig später die Laubblätter. Wurde sehr eng gesät, ist das ein guter Zeitpunkt, um die Pflanzen zu pikieren, also zu vereinzeln. Deckel oder Folie können nun dauerhaft entfernt werden.
Kohlrabi ins Beet pflanzen
Ob im Hochbeet, Topf oder Gemüsebeet: Kohlrabi benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Gartenboden sollte nährstoffreich, feucht und eher basisch, also kalkhaltig sein. Bevor die jungen Kohlrabipflanzen im zeitigen Frühjahr ins Beet kommen, sollten sie nach und nach an die niedrigeren Temperaturen gewöhnt werden. Beim Einpflanzen unbedingt darauf achten, dass der Setzling nicht zu tief gesetzt wird. Die sich oberirdisch bildende Knolle, eine Verdickung des Stängels, darf nicht auf der Erde aufliegen, sonst kann sie zu faulen beginnen oder entwickelt sich gar nicht. In die Erde etwas reifen Kompost einarbeiten, damit ausreichend Nährstoffe vorhanden sind.
Der richtige Pflanzabstand und geeignete Beetnachbarn
Der Pflanzabstand ist abhängig von der Sorte: Die große Sorte "Superschmelz" benötigt einen Abstand von 40 Zentimetern, kleinere Sorten etwa 25 Zentimeter. Zwischen den Reihen sollten es circa 50 Zentimeter für große und 30 Zentimeter für kleine Sorten sein. Kohlrabi eignet sich gut für die Pflanzung einer Mischkultur, die dafür sorgt, dass das Gemüse gesund und kräftig wächst. Als Pflanznachbarn eignen sich zum Beispiel Bohnen, Tomaten, Erbsen, Gurken und Kartoffeln, neben anderen Kohl sollte man Kohlrabi nicht pflanzen.
Kohlrabi gießen und ernten
Regelmäßiges Gießen sorgt dafür, dass Kohlrabi nicht holzig wird. Ausreichend feuchte Erde ist insbesondere in der Anfangsphase der Knollenbildung wichtig. Eine Schicht Mulch schützt den Boden vor dem Austrocknen und unterdrückt zudem Unkraut. Der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist gekommen, wenn die für die Sorte typische Größe erreicht ist. Bei kleineren Sorten entspricht das in etwa der Größe eines Tennisballs. Prinzipiell kann man Kohlrabi zu jedem Zeitpunkt ernten, die meisten Sorten - abgesehen von "Superschmelz" - werden aber holzig und schmecken nicht gut, wenn sie zu groß geworden sind.
Sind die Blätter von Kohlrabi essbar?
Nicht nur die geschälte Knolle ist schmackhaft, auch die Blätter eignen sich zum Verzehr. Die äußeren, großen Blätter sollten eher gegart gegessen werden, etwa als Einlage in Suppen. Die zarten, inneren Blätter eignen sich auch roh zum Würzen verschiedener Gerichte. Die Knollen bleiben im Kühlschrank im Gemüsefach etwa eine Woche lang frisch. Wer sehr viel geerntet hat, kann Kohlrabi auch in einer Erdmiete lagern.