Mit Anzuchterde Gemüse und Blumen vorziehen

Stand: 06.03.2024 16:41 Uhr

Bereits ab Februar können Gartenfreunde manche Gemüse- oder Blumensorten auf der Fensterbank vorziehen. Spezielle Anzuchterde garantiert dabei kräftige Wurzeln.

Mit dem Vorziehen von Gemüse oder Blumen beginnt für viele Gartenfreunde schon im Februar die Saison. Die Pflanzen kommen dann später im Jahr ins Freilandbeet. Wichtig für das Gelingen der Aussaat sind vor allem zwei Faktoren: qualitativ hochwertiges Saatgut und spezielle Anzuchterde, auch als Aussaaterde bekannt.

Was ist der Vorteil von Anzuchterde?

Anzuchterde ist sehr locker und enthält im Vergleich zu herkömmlicher Blumenerde verhältnismäßig wenig Nährstoffe. Deshalb wachsen die jungen Keimlinge nicht zu schnell in die Höhe, sondern bilden tiefe, gut verzweigte Wurzeln. Wenn die Jungpflanzen einige Wochen später in normale Pflanzerde gesetzt werden, können die Wurzeln die Nährstoffe besser aufnehmen. Anzuchterde ist zudem weitestgehend keimfrei, sodass das Risiko für Krankheiten durch Pilzsporen oder Schädlinge verringert wird.

Woraus besteht Aussaaterde?

Bis vor einigen Jahren bestand im Handel erhältliche Anzuchterde im Wesentlichen aus zwei Dritteln Torf und einem Drittel Sand. Immer mehr Anbieter bieten inzwischen zum Schutz der Moore aber auch torffreie Erde an. Diese wird häufig beispielsweise mit Grünkompost, Holz- oder Kokosfasern und mineralischen Bestandteilen angereichert. So sorgen etwa Perlite, ein aufgeschäumtes Vulkanmineral, für eine gute Belüftung, gleichzeitig verhindern sie Staunässe.

Erde zum Vorziehen selbst herstellen

Wer die Erde nicht kaufen möchte, kann sie auch einfach selbst herstellen. Dafür werden Gartenerde, Sand und ausgereifter Kompost zu gleichen Teilen vermischt. Die Gartenerde sollte möglich wenig Unkraut enthalten, deshalb zur Sicherheit Erde aus tieferen Schichten oder von Maulwurfshügeln nehmen. Die Erde am besten zusätzlich mit Perliten anreichern. Es gibt sie im Baumarkt oder Gartenfachhandel zu kaufen.

Die Erdmischung gut durchsieben und anschließend durch Hitze sterilisieren. Am einfachsten ist es, die Anzuchterde auf ein altes Backblech zu geben und für etwa 45 Minuten im Ofen bei 120 Grad (Ober-/Unterhitze) zu erwärmen.

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Rasch durch den Garten | 22.03.2024 | 21:15 Uhr

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