Robuste Gemüsesorten: Welche Saat eignet sich?
Gemüse aus eigenem Anbau wird oft von Krankheiten und Schädlingen befallen. Spezielle Züchtungen können das Risiko senken. Was genau bedeuten die Begriffe auf den Saatguttüten?
Das Angebot an Saat für verschiedene Gemüsesorten ist riesig. Aber oft ist die Enttäuschung groß, wenn die Pflanzen von Krankheiten und Schädlingen befallen sind und daran eingehen oder die Ernte schmal ausfällt. So sind Tomaten beispielsweise besonders anfällig für Kraut- und Braunfäule, Möhren werden von der Möhrenfliege befallen, Blattläuse zerfressen Salate. Deshalb sollte man beim Kauf des Saatguts auch auf Hinweise achten, wie anfällig das Gemüse für bestimmte Krankheiten und Schädlinge ist.
Tolerante, widerstandsfähige oder resistente Sorten?
Auf den Samentüten ist beschrieben, wie anfällig die jeweilige Gemüsesorte ist. Dabei wird meist zwischen drei Bezeichnungen unterschieden:
- Tolerante Sorten können durchaus von bestimmten Schädlingen befallen werden, die Schädigung ist aber meist gering.
- Widerstandsfähige Sorten sind im Vergleich zu anderen Sorten weniger anfällig. Das Gewebe der Pflanzen kann etwa vergleichsweise fester sein, sodass ein Befall erschwert ist. Die Sorten haben jedoch keine genetische Resistenz.
- Resistente Sorten sind gegen bestimmte Krankheiten weitestgehend immun, Wachstum und Ertrag werden nicht beeinträchtigt.
Wichtig zu wissen: Die Resistenz gegenüber einem bestimmten Erreger bedeutet nicht, dass die Pflanze nicht von anderen Krankheiten befallen werden kann. Beispielsweise kann eine Tomate resistent gegen Tomaten-Welke sein, vor Kraut- und Braunfäule ist sie dennoch nicht geschützt.
Wahl der Gemüsesorten an Klimaverhältnisse anpassen
Bei der Wahl der Gemüsesorten sollte man zudem darauf achten, dass sie zu den klimatischen Bedingungen passen. Schwankende oder niedrige Temperaturen bedeuten bei manchen Sorten oft das Aus der Ernte. Manche Gemüsesorten vertragen dagegen auch Temperaturen unter null Grad, wie beispielsweise Pastinake, Feldsalat oder Lauch. Einen Schutz vor Schädlingen kann auch der Einsatz einer sogenannten Mischkultur bieten. Dabei werden Pflanzen nebeneinander ins Beet gesetzt, die sich gegenseitig fördern und einander auch vor Krankheiten schützen können.
Empfehlenswert sind auch alte Gemüsesorten. Sie besitzen viele Vorteile gegenüber neuen Züchtungen: Über Generationen haben sie sich an die Bedingungen einer Region angepasst und vertragen bestimmte klimatische Bedingungen wie Kälte, Nässe oder Trockenheit besser. Weiterer Vorteil: Samenfeste Sorten können im Gegensatz zu den sogenannten F1-Hybriden vermehrt werden. Empfehlenswerte Gemüsesorten für den Hausgarten hat die Niedersächsische Gartenakademie Bad Zwischenahn in einem PDF zusammengefasst.