Grünkohl im Garten pflanzen und ernten
Grünkohl ist ein beliebtes Wintergemüse. Der Anbau der Pflanze im heimischen Garten gelingt, wenn Boden und Klima passen. Ab Mitte Mai kann er ins Beet gesät oder gepflanzt werden.
Voraussetzung für gute Erträge ist ein nährstoffreicher Boden, denn Grünkohl wächst in kurzer Zeit zu stattlicher Größe heran. Ideal eignet sich ein Beet in voller Sonne mit humosem, kalkhaltigem Lehmboden.
Mit Kompost düngen
Als Starkzehrer benötigt Grünkohl besonders auf ärmeren Böden eine regelmäßige Nährstoffversorgung, etwa mit organischem Dünger wie Kompost. Staunässe verträgt er nicht, mag aber auch keine Trockenheit. Grünkohl ist eine zweijährige Pflanze. Kälte schadet ihr nicht - im Gegenteil: Bei Frost werden die Blätter besonders schmackhaft. Wenn die Pflanzen über Winter stehen bleiben, bilden sie im zweiten Jahr Blüten und Samen. Die Blüten bieten außerdem gute Nahrung für Bienen und andere Insekten.
Grünkohl-Sorten von klein bis groß
Der Anbau beginnt mit der Auswahl der Sorte. Sie unterscheiden sich in der Höhe - von 30 Zentimeter bis mehr als 1,50 Meter -, der Farbe von rötlich, blau-violett bis weiß gemustert, der Frosthärte und in der Form der Blätter, die stark gekräuselt oder fast glatt sein können. Auch der Geschmack spielt eine Rolle. Alte norddeutsche Sorten schmecken herber und kräftiger als etwa "Winnetou", eine der gängigsten Sorten im professionellen Anbau. "Ostfriesische Palme" ist übrigens nicht nur ein volkstümlicher Name für Grünkohl, sondern eine eigene Sorte.
Aussaat von Grünkohl im Freiland oder im Frühbeet
Die Aussaat ins Freiland sollte erst beginnen, wenn die letzten Nachtfröste vorüber sind, also etwa Mitte Mai nach den Eisheiligen. Wer früher anfangen möchte, zieht die Pflanzen im Gewächshaus oder der Wohnung vor. Nach der Keimung dürfen sie nicht zu warm stehen, sonst wachen sie zu schnell. Nach etwa fünf Wochen kommen sie mit einer Größe von fünf bis zehn Zentimetern ab Juni ins Gartenbeet. Der Abstand zur Nachbarpflanze sollte gut 50 Zentimeter betragen.
Häufiger Befall durch Schädlinge
Junge Pflanzen sind recht anfällig für Schädlinge, besonders die Kohlhernie, einen Pilz, der die Wurzeln schädigt. Einige Grünkohlsorten gelten dagegen allerdings als resistent. Kalk im Boden und das gezielte Einhalten der sogenannten Fruchtfolge sind geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung. So sollten Kohl und andere Pflanzen aus der Gruppe der Kreuzblütler frühestens nach drei bis fünf Jahren wieder am selben Standort stehen. Gute Nachbarn sind Bohnen und Erbsen, sowie Lauch, Sellerie, Salate und Tomaten. Zwiebeln und Erdbeeren eignen sich nicht.
Grünkohl am besten nach dem Frost ernten
Je nach Sorte beginnt die Grünkohl-Ernte im Oktober. Am besten schmecken junge, zarte Blätter. Haben sie bereits Frost abbekommen, werden sie süßer. Eine Nacht im Tiefkühlfach kann das nicht ersetzen. Wer nur einzelne äußere Blätter pflückt, regt das Wachstum an und erhöht so den Ertrag. Grünkohl kann nun den ganzen Winter über nach und nach geerntet werden. Erst bei Temperaturen unter etwa zehn Grad erfriert er.
Ist die Pflanze komplett abgeerntet, wird sie aus dem Boden gegraben und im Kompost entsorgt. Lässt man sie mit einigen Blättern bis zum Frühjahr stehen, beginnt sie erneut zu treiben und bildet Blüten aus. Spätestens dann ist die Erntezeit vorüber.