Unkraut umweltfreundlich entfernen
Im Frühling sprießen im Garten nicht nur Blühpflanzen, auch Unkraut macht sich breit. Tipps, wie sich das unerwünschte Grün effektiv und ohne Chemie bekämpfen lässt.
Ob Giersch, Löwenzahn, indisches Springkraut oder Acker- und Zaunwinde: Im Frühling wuchern im Garten viele unerwünschte Pflanzen. Damit das Wildkraut beziehungsweise Unkraut sich nicht ausbreitet, sollte man ihm möglichst frühzeitig Einhalt gebieten.
Auf chemische Unkrautvernichter möglichst verzichten
Auf chemische Unkrautvernichter wie glyphosathaltige Mittel sollten Hobbygärtner möglichst verzichten. Zwar ist der Einsatz in privaten Beeten nicht grundsätzlich verboten, aber die chemischen Mittel können viele andere Pflanzen und Tiere schädigen sowie Gewässer belasten. Auf versiegelten Flächen wie Gehwegen, Terrassen und Einfahrten dürfen generell keine chemischen Unkrautvernichter eingesetzt werden.
Pelargonsäure gegen Unkraut - nur bedingt geeignet
Umweltfreundlicher als Glyphosat ist Pelargonsäure. Das Mittel kommt natürlicherweise in Pflanzen vor und gilt als bienenfreundlich. Pelargonsäure zerstört die Zellen der Pflanzen und lässt sie innerhalb weniger Stunden absterben. Allerdings unterscheidet Pelargonsäure nicht zwischen Unkraut und erwünschtem Grün. Außerdem bleiben die Wurzeln stehen, da das Mittel nur dort wirkt, wo es aufgetragen wird. Und wer ein gepflegt aussehendes Beet möchte, kommt nicht drumherum, das abgestorbene Unkraut nach der Anwendung per Hand zu entfernen.
Unkraut jäten - umweltschonend, aber zeitaufwendig
Effektiv und umweltschonend ist dagegen regelmäßiges Jäten, etwa mit einem Grubber oder einer Hacke. Gut geeignet ist auch eine Schuffel. Bei Wurzelunkraut wie Giersch und Quecke dabei darauf achten, sie möglichst mit der Wurzel und allen Wurzelteilen herauszuziehen, da die Pflanzen auch aus kleinen Wurzelresten neu austreiben.
Wer ungern jätet, lockert zuerst die Erde mit einer Grabegabel auf und entfernt mit Hilfe eines Unkrautstechers nur die Teile, die gut zu greifen sind. Den Rest kann man mit einem Kultivator oder einer sehr schmalen Harke unterheben.
Ein guter Zeitpunkt zum Entfernen von Unkraut ist nach Regenfällen, wenn die Erde aufgeweicht ist. Viele Wildkräuter lassen sich dann sogar einfach per Hand herauszupfen. Die herausgezogenen Unkräuter möglichst nicht auf dem Kompost entsorgen, um ihre Weiterverbreitung zu verhindern.
Dem Wildwuchs durch Mulchen vorbeugen
Eine gute Möglichkeit, Unkrautwuchs einzudämmen, ist das Mulchen. Dadurch wird den unerwünschten Kräutern die Ansiedlung erschwert. Geeignet zum Mulchen sind beispielsweise Rasenschnitt oder Rindenmulch, der mindestens fünf Zentimeter dick auf die Beete aufgetragen wird. Vor dem Mulchen unbedingt einen Langzeitdünger, etwa in Form von Hornspänen, ausbringen.
Wuchsfreudige Stauden pflanzen
Einen ähnlichen Effekt wie das Mulchen hat eine dichte Bepflanzung mit schnell wachsenden Bodendeckern wie beispielsweise Storchschnabel, Bergenie oder Farn. Sie breiten sich rasch aus. Die Wildkräuter bekommen dann nicht genug Licht, um gut zu wachsen.
Unkraut in Fugen entfernen
Um Unkraut in Fugen von Gehweg- oder Terrassenplatten zu entfernen, greift man am besten zu Fugenkratzer und Drahtbürste. Allerdings ist diese Arbeit recht zeitaufwendig. Schneller, wegen des CO2-Ausstoßes aber weniger umweltschonend, geht es mit einem Abflammgerät, welches das Unkraut abbrennt. Eine andere Möglichkeit ist heißes Wasser: Einfach aufkochen und auf die betroffenen Fugen gießen. Im Handel gibt es zudem Geräte, in denen das Wasser direkt erhitzt wird und dann in den Fugen verteilt werden kann. Ab circa 50 Grad Wassertemperatur werden die Zellen zerstört, die Pflanzen fallen zusammen und können ein paar Tage später entfernt werden.
Dünger aus Unkraut herstellen
Giersch, Schachtelhalm und Brennnessel zählen zu den besonders weit verbreiteten Unkräutern. Aus ihnen lässt sich ohne viel Aufwand ein Flüssigdünner für Garten- und Balkonpflanzen herstellen. Dazu einfach die Kräuter in einen Eimer geben, mit Wasser auffüllen und circa drei Wochen gären lassen, dabei alle paar Tage umrühren. Die fertige Düngeflüssigkeit ungefähr im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen.
Leckere Alternative: Unkraut einfach aufessen
Wildkräuter müssen aber nicht immer nur lästig sein. Viele von ihnen, etwa Löwenzahn, Giersch oder Vogelmiere, sind essbar und reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Statt Unkraut zupfen heißt es dann: leckere Wildkräuter für einen frischen Salat oder Smoothie sammeln.