Moos und Unkraut im Rasen entfernen und vermeiden

Stand: 11.03.2025 16:14 Uhr

In vielen Gärten wachsen Moos und Unkraut im Rasen. Woran liegt das? Was kann man gegen Rasenfilz tun, wie das Gras stärken? Tipps zur Bodenanalyse, Düngung und Rasensaat.

Viele Gartenbesitzer wünschen sich einen sattgrünen, perfekten Rasen. Doch oft ist die Grünfläche von Moos und Unkraut übersät. Das kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel kann zu häufiges Mähen dem Boden wichtige Nährstoffe entziehen. Manchmal enthält der Rasen auch zu viele Nährstoffe, etwa durch falsches oder übermäßiges Düngen. Mangelnde Belüftung ist ebenfalls oft ein Problem.

Bodentest gibt Aufschluss über Gründe für müden Rasen

Der Schlüssel zu einem perfekten Rasen ist gesunder Boden. Um die Ursache für mangelndes Wachstum zu ergründen, ist deshalb eine Bodenanalyse sinnvoll, denn auf einem kräftigen und gesunden Rasen wachsen weniger Moos und Unkraut. Mit einem Testset aus dem Gartenfachhandel kann man den pH-Wert bestimmen. Liegt er unter 5,5 (neutral ist 7), ist der Boden zu sauer und der Rasen wächst nicht mehr gut.

Bei einem Test des Bodens in einem professionellen Labor werden auch der Gehalt von wichtigen Nährstoffen wie Phosphat, Kalium und Magnesium ermittelt, die für das Wachstum wichtig sind. Die Kosten für eine einfache Analyse liegen bei 20 bis 30 Euro. Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, welchen Dünger man künftig verwenden sollte.

Rasen vertikutieren und Unkraut entfernen

Eine Hand hält Gras und Moos über einen Rasenmäher. © Fotolia.com/Markus Bormann Foto: Markus Bormann
Beim Harken oder Vertikutieren werden Moos und Rasenfilz entfernt.

Moos, abgestorbenes Gras und liegen gebliebenes Schnittgut können einen Rasenfilz bilden, der das Wachstum der Gräser behindert. Vor dem Düngen ist dann Vertikutieren ratsam. Ein Vertikutierer ist ein Gerät mit scharfen Messern, die den Rasen einritzen. Dadurch wird die Grasnarbe gelockert und von Rasenfilz befreit. Ist der Rasen schon stark vermoost, lieber aufs Vertikutieren verzichten, sonst zerstört man die letzten intakten Gräser. Stattdessen das Moos mit einer Laubharke entfernen. Das geht am besten bei trockenem Boden.

Wachsen im Rasen viele störende Unkräuter, entfernt man sie am besten per Hand. Das geht besonders gut und rückenschonend mit einem Unkrautstecher mit langem Stiel.

Rasen lüften

Um gut zu wachsen, benötigen die Wurzeln des Rasens ausreichend Sauerstoff. Ist der Boden stark verdichtet, ist die Zufuhr eingeschränkt. Als Gegenmaßnahme sollte man den Rasen lüften (aerifizieren). Das geht bei kleineren Flächen gut mit Nagelschuhen oder einer Grabegabel. Diese mindestens 25 Zentimeter tief in den Rasen stechen, etwas rütteln, um die Löcher zu vergrößern, und herausziehen. Den Vorgang im Abstand von einigen Zentimetern wiederholen. So kann man sich Quadratmeter für Quadratmeter vorarbeiten, die Arbeit lässt sich gut über mehrere Tage verteilen.

Sauren Boden mit Kalk behandeln und Rasen richtig düngen

Ein Mann mit Gartenhandschuhen füllt Dünger in einen Streuwagen. © Colourbox Foto: Tomasz Zajda Virrage Images Inc
Ein Streuwagen ist hilfreich, um Kalk und Dünger gezielt und gleichmäßig auf dem Rasen zu verteilen.

Ist der Boden zu sauer (pH-Wert unter 5,5), kann man mit der Gabe von Rasenkalk die Säure neutralisieren. Ein Streuwagen hilft bei der Dosierung. Unbedingt die Mengenangaben auf der Verpackung beachten. Um die Gräser zu stärken und ihr Wachstum anzuregen, sodass es Moos und Unkraut schwer haben, sollte man den Rasen regelmäßig düngen. Dabei ist es wichtig, das richtige Produkt zu wählen und nicht zu überdüngen. Hat die Bodenanalyse etwa ergeben, dass der Boden zu viel Phosphat enthält, sollte man einen Dünger ohne Phosphat wählen.

Grundsätzlich ist organischer Dünger Mineraldünger vorzuziehen, denn seine Schwermetallbelastung ist deutlich geringer. Weitere Vorteile: Organischer Dünger fördert das Bodenleben und kann direkt mit der Saat ausgebracht werden. Eine erste Düngung sollte im Frühjahr erfolgen.

Moos im Rasen: Auf Eisendünger besser verzichten

Gegen Moos im Rasen empfehlen Baumärkte und Fachhandel oft Eisendünger und andere Mittel mit Eisen-II-Sulfat. Doch Eisendünger kann für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich sein, ist hochgradig ätzend und zur Moosbekämpfung langfristig weniger sinnvoll als andere Methoden. Nach der Behandlung stirbt das Moos zwar ab, doch der Boden wird durch die ätzende Wirkung des Eisen-II-Sulfats immer saurer. Dadurch verschlechtern sich die Wachstumsbedingungen für das Gras, das Moos breitet sich im nächsten Jahr stärker aus.

Um Moos langfristig loszuwerden, müssen die Ursachen des Wachstums beseitigt werden. Dazu zählen:

  • Schatten: Gras braucht Sonne. Moos wächst auch im Schatten. Wird ein Rasen zu stark beschattet, hilft auch die beste Behandlung nicht. Halbschatten kann man noch mit Rasensaatgut für den Schatten ausgleichen. Ist der Lichtmangel jedoch zu groß, sollte man den Rasen in diesem Bereich aufgeben.

  • Nässe: Gras benötigt Feuchtigkeit, aber in einem vernünftigen Maß. Ist es immer zu feucht, faulen die Graswurzeln. Das kann an verdichtetem Boden liegen. Deshalb hilft es, ihn umzugraben und Bausand unterzumischen, damit das Wasser nicht stehen bleibt. Ist ein hoher Grundwasserspiegel die Ursache, sollte man die Fläche besser anders nutzen.

Rasensamen aussäen

Ein Mann kippt einen Eimer mit Erde und Rasensaat aus. © NDR Foto: Udo Tanske
Die ausgebrachte Rasensaat mit etwas Rasenerde oder Kompost bedecken.

Hat der Rasen kahle Stellen, an denen etwa vorher Unkraut stand, oder möchte man die Dichte generell erhöhen, empfiehlt es sich, neue Rasensamen auszusäen. Es gibt Hunderte verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Ideal ist zertifiziertes Rasensaatgut, zum Beispiel RSM 2.3. Wer sich nicht sicher ist, welches das richtige ist, lässt sich am besten beraten.

Die Rasensamen gleichmäßig verteilen, etwas Rasenerde darüber streuen sowie organischen Dünger auf der Fläche ausbringen. Alternativ kann man Kompost oder Bodenaktivator verwenden. Etwas anstampfen, dann gut und vorsichtig mit weitem Strahl wässern und in den Folgewochen feucht halten. Je höher die Bodentemperatur ist, umso besser keimt die Saat. Bei einer Bodentemperatur unter 10 Grad sollte man den Rasen nicht bearbeiten. Experten empfehlen, mit der Aussaat bis Mitte Mai zu warten.

Rasen richtig mähen

Auch das Mähen spielt bei der Rasenqualität eine Rolle. Damit er sich gut entwickeln kann, sollte man ihn während der Saison mindestens ein Mal pro Woche schneiden. Dabei den Mäher nicht zu kurz einstellen, besonders wenn es trocken ist - ideal ist eine Höhe von vier bis fünf Zentimetern. Vor dem ersten Mähen im Frühjahr prüfen, ob das Messer noch scharf genug ist. Bei Bedarf schleifen, denn stumpfe Messer verletzen den Rasen.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

Die Nordreportage | 10.03.2025 | 18:15 Uhr

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