Was hilft gegen Pilze im Rasen?
Monatelang wurde der Rasen gepflegt und gehegt. Doch plötzlich schießen Pilze aus dem Gras. Auch braune Flecken können durch Pilze verursacht werden. Mit welchen Maßnahmen wird man sie wieder los?
Manche Pilze im Rasen sieht man sofort, andere zeigen sich nur durch braune, kahle Stellen. Sie können manchen Gartenfreund zur Verzweiflung bringen und die Freude am gepflegten heimischen Rasen trüben. Dabei gibt es Abhilfe: Pilze breiten sich nur unter bestimmten Bedingungen aus - und manchmal sind sie ein Hinweis darauf, dass dem Rasen etwas fehlt.
Wenn Pilze im Kreis wachsen: Hexenringe
Nahezu über Nacht können die Fruchtstände der Pilze aus dem Rasen wachsen. Meist in kleinen Gruppen, manchmal auch kreisförmig in sogenannten Hexenringen, sprießen sie aus dem Grün. Dabei liegt das zum Teil recht große Pilzgeflecht, das Myzel, unterirdisch und ist gar nicht zu sehen. Häufig sind es giftige Düngerlinge, aber auch verschiedene Arten von Schwindlingen oder Verwandte des Champignons kommen im Rasen vor.
Woher kommen Pilze?
Pilze benötigen Feuchtigkeit. Daher sprießen sie bevorzugt ab Spätsommer bei Staunässe nach kräftigen Regenfällen und im Schatten von Büschen oder Bäumen. Auf durchlässigen, nährstoffreichen Gartenböden fühlen sie sich nicht wohl. Häufig werden winzige Pilzsporen auf den Rasen geweht. Finden sie dort gute Bedingungen vor, wachsen sie rasch. Die Sporen existieren auch in abgestorbenem Holz, das mit Kompost oder Pflanzsubstrat auf den Rasen gelangt sein kann. Stümpfe abgesägter Bäume am Rand des Rasens bieten Pilzen einen perfekten Nährboden.
Zudem tragen wir Menschen zur Ausbreitung von Pilzen bei: Ist erst einmal ein Pilz im Rasen, kann es passieren, dass an Schuhen und an den Messern des Rasenmähers Pilzsporen hängen - und sich so weiterverbreiten.
Was tun gegen Pilze im Rasen?
Die sichtbaren Fruchtkörper von Pilzen im Rasen sind grundsätzlich eher ein optisches Problem, das sich erledigt, wenn die Grasfläche durchtrocknet. Wer die ungebetenen Gäste jedoch sofort wieder loswerden möchte, sollte sie vorsichtig entfernen, um keine Sporen zu verbreiten. Sonst nimmt die Zahl der Pilze weiter zu.
Die einzelnen Pilze müssen mit Stiel, möglichst dicht über dem Boden, abgezupft werden. Aufwendiger, aber wirkungsvoller ist es, sie großzügig auszustechen. Dabei entstehen allerdings unschöne Löcher im Rasen. Die entfernten Pilze nicht im Kompost, sondern im Hausmüll entsorgen. Wer die Pilze mit dem Rasenmäher abmäht, verteilt die Sporen weiter.
Stresspilze wie Pythium: Braune Flecken im Rasen
Wenn im Rasen im Laufe des Sommers braune Stellen entstehen, die sich immer weiter verbreiten, kann ein sogenannter Stresspilz - zum Beispiel Pythium - die Ursache dafür sein. Dieser Pilz, der Wurzelfäule auslösen kann, wird gefördert durch hohe Temperaturen, Bodenverdichtung, Stickstoff- und Kaliummangel sowie einem zu hohen pH-Wert. Im Gegensatz dazu bilden sich Pilze mit Fruchtkörper wie etwa der Hexenring auf eher saurem Boden.
Lösung: Bodenqualität verbessern und Rasen stärken
Bei allen Pilzen hilft es, die Ursache des Problems herauszufinden und die Bodenqualität zu verbessern. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss geben, ob es dem Boden an Nährstoffen mangelt und wie der pH-Wert ist. Angestrebt ist ein Wert zwischen 5,5 und 6,5. Ist der pH-Wert niedriger, ist der Boden zu sauer. Das Ausbringen von Rasenkalk macht den Boden basischer. Wird jedoch zu viel gekalkt, kann das zu einem zu hohen pH-Wert führen, sodass Nährstoffe für den Rasen nicht mehr verfügbar sind. Anhand der Ergebnisse der Bodenanalyse können Boden und Rasen gezielt behandelt werden, etwa mit einem entsprechenden Bodenaktivator oder Mineraldünger.
Rechtzeitig vorbeugen durch Rasenpflege
Ein kräftiger Rasen ist weniger anfällig für Pilze. Wer ihn regelmäßig düngt, schneidet und vertikutiert, beugt wirksam vor. Pilze siedeln sich gern auf sogenanntem Rasenfilz an, den Resten gemähter Gräser. Tauchen im Rasen immer wieder Pilze auf, ist es ratsam, den Filz zu entfernen. Neigt ein Boden zu Staunässe, kann man nach dem Vertikutieren Sand einarbeiten.