Hexenring: Was hilft gegen die Pilze im Rasen?
Wenn Pilze im Rasen im Kreis wachsen, dann ist das nicht nur ein optisches Problem. Unbehandelt kann dieser sogenannte Hexenring weiterwachsen - und der Rasen vertrocknet.
Pilze im Rasen sind keine Seltenheit, besonders im Spätsommer nach kräftigen Regenfällen. Sie wachsen gerne im schattigen Bereich unter Bäumen und Büschen. Manchmal bilden sie jedoch im Rasen einen Kreis, einen sogenannten Hexenring. Dabei sind die Pilze nur die sichtbaren Fruchtkörper, innerhalb des Kreises befindet sich das unterirdische Pilzgeflecht, das Myzel.
Im Prinzip kann ein Hexenring auf jedem Rasen entstehen, wenn das Myzel die Gelegenheit hat, sich gleichmäßig kreisförmig auszubreiten. Verschiedene Hutpilze zeigen diese Wuchsform. Bei manchen ist das Myzel wasserabweisend, sodass der betroffene Rasen austrocknet, selbst wenn ausreichend gegossen wird.
Schritt für Schritt einen Hexenring entfernen
Ein Hexenring ist nicht nur ein optisches Problem. Unbehandelt kann dieser immer weiterwachsen. Ein erster Schritt ist das Loslösen der Fruchtkörper vom Myzel. Dazu mit einer Grabegabel neben den Hutpilzen innerhalb des Rings in den Rasen stechen und die Grasnarbe leicht anheben. So reißen die Verbindungen zum Myzel ab. Anschließend das Rasenstück wieder festtreten. Wenn das einmal rundherum geschehen ist, kann im zweiten Schritt der Rasen vertikutiert, gedüngt und nachgesät werden. Generell beugt regelmäßiges Vertikutieren und die Gabe von kaliumreichen Dünger dem Wachstum von Pilzen im Rasen vor.
Spiritus im Gießwasser
Zusätzlich hilft es, im Bereich des Hexenrings das Gießwasser mit etwas Spiritus oder Kaliseife zu versetzen. Dadurch wird die Oberflächenspannung des Wassers verändert und es wird im Bereich des Pilzes besser aufgenommen. So kommt wieder Wasser an die Gräser.
Dem Pilz Nährstoffe entziehen
Sollte der Pilz nach mehreren Wochen immer noch Probleme bereiten, können im zweiten Schritt dem Pilz Nährstoffe entzogen werden. Gartenkalk und Quarzsand großzügig auf die betroffene Fläche streuen und einharken. Nach dem ersten Regen ist die Mischung in der Regel verschwunden. Der Gartenkalk macht den Boden basischer, was Pilze nicht mögen.
Letzter Ausweg: Boden austauschen
Wenn gar nichts geholfen hat und der Pilz auch nach der Sand- und Kalkbehandlung noch kräftig weitersprießt, bleibt nur noch die Radikallösung: den kompletten Boden 30 Zentimeter tief austauschen, neue Muttererde einbringen und den Rasen neu anlegen. Die vom Pilz befallenen Rasensoden gehören nicht auf den Kompost, sondern müssen entsorgt werden.