Immer mehr Coronavirus-Infektionen im Norden
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 steigt in Norddeutschland weiter stark an. Auch am Dienstag haben wir über die aktuelle Entwicklung ausführlich berichtet. Alle Einträge können Sie hier im Blog nachlesen. Den NDR.de Live-Ticker setzen wir am Mittwoch fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- In Niedersachsen (28), Schleswig-Holstein (3), Mecklenburg-Vorpommern (4), Hamburg (13) und Bremen (18) sind am Dienstag insgesamt 69 neue Corona-Infektionsfälle bekannt geworden.
- In Norddeutschland gibt es nun insgesamt 149 bestätigte Erkrankungen: 66 in Niedersachsen, 14 in Schleswig-Holstein, 14 in Mecklenburg-Vorpommern, 33 in Hamburg und 22 in Bremen.
- Schleswig-Holstein verbietet Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern.
- Hamburg beschließt weitere Maßnahmen: Rückkehrer aus Risikogebieten sollen Schulen und Kitas fernbleiben.
- Im deutschen Profifußball wird es "Geisterspiele" geben - unter anderem sind Bremen und der VfL Wolfsburg betroffen.
Karte: Coronavirus-Infektionen in Norddeutschland
Auch am Mittwoch Live-Ticker auf NDR.de
An dieser Stelle beenden wir den Coronavirus-Live-Ticker für heute. Danke für Ihr Interesse! In den NDR Hörfunknachrichten halten wir Sie auch in der Nacht stündlich auf dem Laufenden. Am Mittwochmorgen setzen wir den Live-Ticker fort und beobachten die weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Norddeutschland. Gute Nacht!
Grafik: Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle im Norden
80 Coronavirus-Infektionsfälle waren in Norddeutschland bis Montagabend gemeldet. Zum jetzigen Zeitpunkt sind es bereits 149. Die Zahl hat sich also innerhalb von 24 Stunden fast verdoppelt. Der erste Infektionsfall im Norden war vor elf Tagen gemeldet worden.
Coronavirus: Die Videos aus den NDR Sendungen
Auch heute Abend waren die Ausbreitung des Coronavirus in Norddeutschland und die Auswirkungen davon Thema in mehreren Beiträgen in den NDR Info Sendungen und den Regionalmagazinen des NDR Fernsehens.
Zweiter Infektionsfall in Rostock
Am Abend ist der zweite Infektionsfall aus der Hansestadt Rostock gemeldet worden. Nach Angaben der Behörden handelt es sich um einen 44-Jährigen, der von einer Urlaubsreise aus Österreich zurückgekehrt sei. Bereits zuvor war heute in Rostock schon die Infektion eines 51 Jahre alten Mannes bestätigt worden. Auch er sei zuvor in Österreich gewesen und nun zu Hause in Isolation.
Kommentar zur (Nicht-)Absage von Großveranstaltungen
Schleswig-Holstein, Bremen und auch noch weitere Bundesländer verbieten Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern oder Zuschauern, in Niedersachsen und Hamburg geht man (noch) nicht so weit. Warum gibt es kein einheitliches Vorgehen? Ein Kommentar dazu aus dem Hörfunkprogramm von NDR Info.
Aufruf der Regierung: Alltag an aktuelle Situation anpassen
Die Bundesregierung hat heute durch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vier Hinweise zum Verhalten jedes Bürgers und jeder Bürgerin in Deutschland veröffentlicht, die dabei helfen sollen, die Coronavirus-Ausbreitung zu verlangsamen.
Arztpraxis in Kühlungsborn vorsorglich geschlossen
Im Zusammenhang mit der heute bekannt gewordenen Coronavirus-Infizierung eines 52-Jährigen im Landkreis Rostock ist eine Arztpraxis in Kühlungsborn geschlossen worden. Das bestätigte der Sprecher des Kreises. Die insgesamt 23 Kontaktpersonen, darunter auch der Arzt, sollten informiert und in Quarantäne geschickt werden, hieß es.
Jetzt 22 Coronavirus-Infektionen in Hansestadt Bremen
Im Land Bremen ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen heute Abend auf insgesamt 22 gestiegen. 15 der 18 neuen Fälle zählten zu einer Reisegruppe, die von einem Ski-Urlaub aus Norditalien zurückgekehrte, teilten die Behörden mit. Wie ein Teilnehmer der Fahrt "buten un binnen" von Radio Bremen berichtete, gehörten insgesamt 55 Menschen zu der Gruppe. Die anderen drei heute gemeldeten Fälle verteilen sich auf die Stadt Bremen (2) sowie Bremerhaven (1). Die Lageeinschätzung durch das Gesundheitsamt, dass die Lage in Bremen noch verhältnismäßig gut sei, habe sich durch die neuen bestätigten Fälle nicht geändert. Das Verbot großer Veranstaltungen in Bremen soll ab Donnerstag vorerst bis zum 26. März gelten.
Saisonende für DEL-Clubs - auch Wolfsburg und Bremerhaven betroffen
Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat mit einer historischen Entscheidung auf die Coronavirus-Ausbreitung reagiert: Die laufende Saison wird vor den anstehenden Play-offs abgebrochen, es wird kein Meistertitel ausgespielt. Betroffen davon sind auch zwei Clubs aus Norddeutschland: Die Grizzlys Wolfsburg hätten morgen in der ersten Play-off-Runde in Nürnberg antreten sollen. Die Fischtown Pinguins Bremerhaven hatten sich direkt fürs Viertelfinale qualifiziert - der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
Drei neue Fälle in Schleswig-Holstein
Die Zahl der Infizierten in Schleswig-Holstein ist bis zum Abend auf 14 gestiegen. Das Kieler Gesundheitsministerium sprach sogar von 16 Fällen - darunter sind aber zwei bereits in Hamburg registrierte Patienten, die ihre Quarantäne in ihrer Zweitwohnungen im Kreis Herzogtum Lauenburg verbringen.
Im Kreis Pinneberg gab es zwei weitere bestätigte Covid-19 Fälle. Im ersten Fall ist ein Mann mittleren Alters aus Rellingen betroffen. Der Mann hat ein Kind, das eine Kindertagesstätte besucht. Die Kita wurde daraufhin vorsorglich geschlossen. Im zweiten Fall ist ein älterer Mann aus Tornesch positiv bestätigt. Die Ehefrau des Mannes arbeitete am Montag noch an einer Grundschule in Elmshorn. Eine Komplettschließung der Schule sei nicht nötig, hieß es. Lediglich die Kinder aus zwei Schulklassen müssten vorerst zur Beobachtung zuhause bleiben. Außerdem wurde im Kreis Ostholstein ein erster Infizierter nachgewiesen. Die Person war am 6. März aus Südtirol zurückgekehrt.
Niedersachsen zählt mittlerweile 66 Infektionen
Die Zahl der Corona-Infektionen in Niedersachsen ist auf 66 gestiegen. Allein heute meldete das Gesundheitsministerium 28 neue laborbestätigte Fälle. Besonders betroffen sind der Kreis Stade und die Region Hannover mit je elf Fällen. Fünf Fälle meldete der Landkreis Harburg, vier der Landkreis Celle. In Bremen gibt es nach Angaben von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) unverändert vier bestätigte Infektionen. "Die Situation in Bremen ist noch verhältnismäßig gut", betonte Bernhard.
Drei neue Fälle in MV bestätigt
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es drei weitere nachgewiesene Fälle einer Coronavirus-Infektion. Damit gibt es im Nordosten nun insgesamt 13 bestätigte Infektionen. In Rostock wurde ein 51-Jähriger positiv getestet. Er kam von einer Reise nach Österreich zurück. Im Landkreis Rostock hat sich außerdem ein 52-jähriger Mann mit dem Virus infiziert, es ist der insgesamt dritte Fall im Landkreis. Auch aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurde ein Fall gemeldet. Eine 41-jährige Frau, ebenfalls von einer Reise aus Österreich zurückgekehrt, wurde positiv getestet.
Überblick: Sportler müssen vor leeren Rängen spielen
Wegen des Coronavirus müssen auch im Norden sportartenübergreifend zahlreiche Sportveranstaltungen vor leeren Rängen ausgetragen werden. Schleswig-Holstein und Bremen erließen entsprechende Verfügungen. Die Hansestadt erteilte allen Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Zuschauern eine Absage. Damit ist auch das Bundesliga-Heimspiel von Werder Bremen am Montag (20.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen betroffen. Ein "Geisterspiel" wird auch die Europa-League-Partie der Wolfsburger gegen Donezk. Die Zweitliga-Partien Arminia Bielefeld - VfL Osnabrück, Greuther Fürth - HSV (beide Freitag) und Jahn Regensburg - Holstein Kiel (Sonnabend) finden ebenfalls ohne Zuschauer statt - denn auch NRW und Bayern haben entsprechende Regelungen in Kraft gesetzt.
Betroffen von den Maßnahmen in Schleswig-Holstein sind auch die Bundesliga-Handballer des THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt, die Zweitliga-Fußballer von Holstein Kiel sowie die Fußball-Regionalligisten VfB Lübeck und Weiche Flensburg.
SH: Bildungsministerin Prien in häuslicher Quarantäne
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien ist nach Angaben von Regierungschef Daniel Günther (beide CDU) in häuslicher Quarantäne. Sie sei bis Mitte vergangener Woche in der Risikoregion Südtirol gewesen, berichtete Günther am Dienstag auf einer PK zu den Corona-Maßnahmen der Landesregierung. Ein erster Test auf das Virus sei negativ ausgefallen, ein weiterer solle in dieser Woche folgen.
Bundeswehr-Akademie in Hamburg wegen Corona geschlossen
Stell dir vor es ist Ausbildung, und keiner geht hin: Nach drei positiv getesteten Coronavirus-Fällen ist die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg am Dienstag geschlossen worden. Diese vorsorgliche Maßnahme gelte zunächst bis Freitag kommender Woche, teilte eine Sprecherin mit. "Der Lehrbetrieb ist eingestellt." Die betroffenen Personen würden vom Sanitätsdienst der Bundeswehr versorgt. "Ihnen geht es gut." Sicherheitshalber habe man bereits am Montag rund 350 Angehörige der Akademie mit der Aufforderung nach Hause geschickt, Außenkontakte zu vermeiden und keine öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.
Wolfsburg - Donezk wird ebenfalls zum "Geisterspiel"
Auch der VfL Wolfsburg ist von den Maßnahmen rund um Sportveranstaltungen betroffen: Das Hinspiel der Niedersachsen im Achtelfinale der Europa League gegen Schachtjor Donezk findet an diesem Donnerstag ebenfalls ohne Stadionpublikum statt.
Gedenkfeier zur Befreiung des KZ Bergen-Belsen abgesagt
Die für den 19. April geplante große Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen wird wegen der Corona-Epidemie um ein Jahr verschoben. Rund 100 hochbetagte Holocaust-Überlebende hatten ursprünglich zum Jahrestag der Befreiung in die Lüneburger Heide kommen wollen. Wegen der Reiseeinschränkungen in vielen Ländern werde es den meisten Überlebenden nicht möglich sein, anzureisen, teilte die niedersächsische Staatskanzlei mit.
Podcast "Coronavirus Update": Virologe lobt deutsches Testsystem
Der Virologe Christian Drosten hat im Corona-Podcast von NDR Info das Testsystem in Deutschland ausdrücklich gelobt: "Bei uns geht das vorbildlich schnell". Dies habe dazu beigetragen, dass es noch relativ wenig Todesfälle bei hohen Fallzahlen gebe. Zudem geht Virologe Drosten auf die Richtlinien für Veranstaltungsabsagen ein. Er rät dazu, "das nicht mehr zu tun, was verzichtbar ist".
Börsen leicht erholt nach Corona-Schock vom Vortag
Ein kurzer Blick auf die Börsen: Nach den gestrigen massiven Einbrüchen infolge der Corona-Krise zeigt sich der DAX heute leicht erholt. Bis zum Mittag legte der deutsche Leitindex 3,7 Prozent auf 11.019 Punkte zu. Gestern hatte der DAX mit einem Minus von fast acht Prozent den größten prozentualen Tagesverlust seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 verbucht.
Wegen Corona-Sorgen: Plácido Domingo sagt Konzerte in Hamburg ab
Die Ausbreitung des Coronavirus sorgt auch für immer mehr Absagen im kulturellen Bereich. So hat heute der spanische Opernstar Plácido Domingo (79) seine für März und April geplanten Auftritte in der Hamburger Staatsoper abgesagt. Die Veranstalter begründen das mit dem Alter von Domingo, wodurch der Tenor im Falle einer Infektion mit dem neuen Virus besonders gefährdet wäre.
Fußball: Auch Bremen gegen Leverkusen vor leeren Rängen
Das für Montagabend angesetzte Fußball-Bundesligaspiel des SV Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen darf wegen des Coronavirus nur vor leeren Rängen stattfinden. Wie Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Dienstag mitteilte, könne das Spiel nur als Geisterspiel ausgetragen werden "oder gar nicht". Veranstaltungen mit über 1.000 Personen würden verboten. "Sicher ist, dass am Montag keine Zuschauer im Weserstadion sein werden", sagte Mäurer.
Hamburger Senat beschließt weitere Maßnahmen
Angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus hat der Hamburger Senat weitgehende Maßnahmen für Rückkehrer aus den Ferien beschlossen. Wer in Risikogebieten war, darf zwei Wochen lang nicht in die Schule oder die Kita - unabhängig davon, ob es Symptome auf eine Infektion gibt oder nicht. Dies gelte sowohl für Schüler und Kitakinder als auch für Lehrer und anderes Schul- oder Kitapersonal, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Die 14 Tage zählen ab dem Tag der Ausreise aus einer vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet eingestuften Region. Grundlage für diese Maßnahme soll eine Allgemeinverfügung der Gesundheitsbehörde im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes sein. Bei Verstößen drohen Bußgelder.
Hamburg: 13 neue Infektionen bestätigt
In Hamburg sind heute 13 neue Corona-Fälle bestätigt worden. Damit seien in der Hansestadt nun insgesamt 35 Menschen nachweislich an Covid-19 erkrankt, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag bei der Landespressekonferenz in Hamburg. (Hinweis: In unserer Karte tauchen nur 33 Fälle auf, weil zwei Infizierte in Schleswig-Holstein wohnen.)
Schleswig-Holstein verbietet große Veranstaltungen
Schleswig-Holsteins Landesregierung wird Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen wegen des neuen Coronavirus untersagen. Das habe das Kabinett am Dienstag auf Vorschlag von Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) beschlossen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Der Erlass solle noch am Dienstag auf den Weg gebracht werden.
Corona-Maßnahmen: In SH drohen hohe Bußgelder
Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerium hat an das Verantwortungsbewusstsein von Rückkehrern aus Corona-Risikogebieten appelliert. Gestern wurde verfügt, dass solche Reisenden 14 Tage lang keine Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Hochschulen betreten dürfen. Heute verwies das Ministerium auch auf Sanktionsmöglichkeiten: Die Anordnung stelle eine verbindliche Maßnahme nach dem Infektionsschutzgesetz dar. Bei Nichteinhaltung könne ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro fällig werden. Eine Meldepflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten besteht nicht. Rückkehrer aus Risikogebieten sollten wenn möglich zu Hause bleiben und bei auftretenden Symptomen telefonisch unter der Nummer 116 117 die weitere Diagnostik klären, erklärte das Ministerium weiter.
Supermarkt-Versorgung: Niedersachsen hebt Lkw-Sonntagsfahrverbot auf
Niedersachsen hebt das Sonntagsfahrverbot für Lastwagen wegen der Corona-Epidemie für den Transport von Lebensmitteln und Hygieneartikeln auf. Die Regelung gelte bis zum 30. Mai, teilte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Dienstag mit. Wegen der zunehmenden Verbreitung des Coronavirus kauften die Menschen mehr haltbare Lebensmittel als gewöhnlich. "Damit die Regale jederzeit das volle Sortiment enthalten, müssen die Lieferketten entsprechend angepasst werden", sagte der Minister.
Fußball: Derby wird zum "Geisterspiel"
Das Nachholderby Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln darf am Mittwoch nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Grund dafür ist die rasante Entwicklung des Coronavirus. Das teilte die Stadt Mönchengladbach heute mit. Demnach folge die Stadt den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen und der Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Demnach sollen Veranstaltungen ab einer Größe von 1.000 Teilnehmern abgesagt werden. Es wäre das erste sogenannte Geisterspiel in der Fußball-Bundesliga.
Weil zu Corona-Ausbreitung: Lage schwierig, daher "kühler Kopf nötig"
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich am Rande einer Betriebsräte-Konferenz des Tui-Konzerns in Hannover zu den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise geäußert: "Wir stehen in einer schwierigen Situation, und die bleibt uns auch noch eine Weile erhalten." Im Rückblick auf die Weltwirtschaftskrise 2008/2009 fügte er hinzu: "Aber wir wissen: Wenn wir vernünftig, mit kühlem Kopf, aber auch entschlossen agieren, dann kriegen wir das gemeinsam auch in Deutschland gut hin." Zur Absage von Großveranstaltungen meinte Weil: "Im Zweifel sollten wir den Gedanken 'Gesundheit geht vor" als den entscheidenden akzeptieren. Das sind Einbußen für uns persönlich, aber am Ende haben wir alle etwas davon." Entscheidungen müssten jedoch lokal fallen.
Service: Virus-Podcast auch als pdf-Dokument erhältlich
Das werktägliche Coronavirus-Podcast mit Prof. Dr. Christian Drosten, dem Leiter der Virologie an der Berliner Charité, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Damit Interessierte die neuesten Analysen und Hinweise auch nachlesen können, stellt NDR Info die einzelnen Folgen jetzt zusätzlich als pdf-Dokument zum Herunterladen bereit. Hier finden sie die Mitschrift von Folge 9, in der es u.a. darum ging, dass jetzt vor allem ältere Menschen geschützt werden müssten.
Jetzt auch Infektionen in Sachsen-Anhalt
Mit ersten Nachweisen in Sachsen-Anhalt sind nun alle Bundesländer in Deutschland vom Coronavirus betroffen. Insgesamt seien vier Menschen betroffen, teilte das Sozialministerium in Magdeburg am Dienstag mit. Es handele sich um Männer im Alter zwischen Anfang 20 und 42 aus Halle, dem Bördekreis und dem Salzlandkreis. Alle seien zuvor in Norditalien auf Reisen gewesen. Deutschlandweit sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mehr als 1.100 Personen nachweislich mit dem Erreger infiziert.
Hamburg: Betriebsärztin an Corona erkrankt
In Hamburg ist eine Betriebsärztin der Helm AG mit Sitz in Hammerbrook positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens NDR 90,3. Demnach erhielt die Betriebsärztin das Ergebnis am Sonntag. Noch am Donnerstag sei die Ärztin für einen routinemäßigen Rundgang auf zwei Stockwerken des Bürohauses unterwegs gewesen. Zu dieser Zeit wusste sie noch nicht, das sie mit dem Coronavirus infiziert ist. Insgesamt hätten 55 Mitarbeiter des Unternehmens Kontakt mit der Frau gehabt. Diese würden vorsorglich in den kommenden 14 Tagen von zu Hause aus arbeiten, sagte die Sprecherin.
Appell an Blutspender: Keine Angst vor Coronavirus
Hamburger Krankenhäuser und das Deutsche Rote Kreuz haben an Blutspender appelliert, nicht aus Furcht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus auf das Spenden zu verzichten. In der vergangenen Woche sei die Zahl der Blutspender am Universitätsklinikum Eppendorf um etwa 30 Prozent zurückgegangen, am Donnerstag und Freitag sogar um 50 Prozent, sagte der Leiter der Transfusionsmedizin am UKE, Sven Peine. Er vermutet, dass der Rückgang nicht nur mit den Hamburger Märzferien zusammenhängt, sondern auch mit der Angst vor Ansteckung. Das Infektionsrisiko für Blutspender sei aber sehr gering, sagte Peine. Beim DRK-Blutspendedienst Nord-Ost ist die Versorgungslage im Bereich Hamburg und Schleswig-Holstein auf niedrigem Niveau stabil, wie der medizinische Geschäftsführer Torsten Tonn erklärte. Jedoch gebe es derzeit einen Rückgang der Spenderzahlen. Es sei aber wichtig, jetzt einen Vorrat an Blutspenden anzulegen - bevor möglicherweise noch mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert sind und dann vorerst nicht mehr spenden dürfen.
Neun Coronavirus-Testzentren für Mecklenburg-Vorpommern
Patienten mit Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sollen in Mecklenburg-Vorpommern künftig in eigenen Zentren getestet werden. Dadurch soll die Ansteckungsgefahr in Krankenhäusern und Arztpraxen minimiert werden. Geplant sind zunächst neun "Abstrichzentren", die jeweils von Medizinstudenten betreut werden sollen. Folgende Standorte sind nach Angaben von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) bislang vorgesehen: An den Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald sowie bei den Gesundheitsämtern in Schwerin, Güstrow, Stralsund, Bergen auf Rügen, Pasewalk, Ludwigslust und Neustrelitz.
Althusmann: "Gemeinsam mögliche Insolvenzen verhindern"
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hat an seine Kollegen in Bund und Ländern appelliert, die wirtschaftlichen Folgen des neuen Coronavirus noch stärker einzudämmen. "Wir müssen gemeinsam mögliche Insolvenzen verhindern und den Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten, schnell und unbürokratisch helfen". In Berlin wollen heute die Leiter der Fachressorts aus den Landesregierungen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) über weitere mögliche Hilfen in der Coronakrise sprechen. Althusmann nannte neben "einem besseren Zugang zur Kurzarbeit", der bereits angekündigt wurde, auch "kurzfristige Kredite oder Sonderabschreibungen" als denkbare Maßnahmen.
Grafik: Gesamtzahl der bestätigten Coronavirus-Fälle im Norden
Auf diesem Diagramm sehen Sie, wie sich die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Fälle in Norddeutschland entwickelt hat. (Hinweis der Redaktion: In einer früheren Grafik wurden 84 Fälle für den 09.03. aufgelistet - für vier Fälle aus Niedersachsen fehlte aber am Morgen noch der zweite Labortest, entsprechend der Zählung des Gesundheitsministeriums in Hannover haben wir diese Fälle vorerst wieder entfernt.)
Immer auf Stand mit dem NDR.de Coronavirus-Live-Ticker
Guten Morgen! NDR.de berichtet auch heute in einem Live-Ticker über die Entwicklungen der Coronavirus-Infektionen sowie die Gegenmaßnahmen in Norddeutschland. Mehr Informationen zum Erreger Sars-CoV-2 finden Sie auch auf folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 9. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 8. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 7. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 6. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 5. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 4. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 3. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 2. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 1. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 29. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 28. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage bis Freitagmittag, 28. Februar