Coronavirus: Neue Infektionsfälle im Norden
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 ist in Norddeutschland am Sonnabend weiter gestiegen. In unserem Blog haben wir wieder über alle Ereignisse des Tages berichtet. Hier können Sie den Blog nachlesen.
Das Wichtigste vom Sonnabend in Kürze:
- Zweiter Corona-Fall in Lübeck diagnostiziert
- Paar aus dem Landkreis Hildesheim infiziert
- Weiterer Corona-Fall in Hamburg
- Frau im Landkreis Stade infiziert
- In Norddeutschland nun insgesamt 51 bestätigte Erkrankungen, davon 21 in Niedersachsen, neun in Schleswig-Holstein, sechs in Mecklenburg-Vorpommern, elf in Hamburg und vier in Bremen.
Karte: Coronavirus-Infektionen in Norddeutschland
NDR Hörfunk informiert rund um die Uhr
An dieser Stelle beenden wir den Live-Ticker zur Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 in Norddeutschland für heute. In den NDR Hörfunknachrichten halten wir Sie rund um die Uhr auf dem Laufenden. Gute Nacht!
Deutschlandweit inzwischen rund 800 Corona-Fälle
Bundesweit haben sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) mittlerweile fast 800 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Das sind mehr als zehn Mal so viele Fälle wie vor einer Woche. Die meisten Fälle in Deutschland verzeichnet dem RKI zufolge Nordrhein-Westfalen mit 373 Infizierten. Danach folgen Baden-Württemberg mit 170 und Bayern mit 134 Fällen. Außer Sachsen-Anhalt sind mittlerweile alle Bundesländer betroffen.
Grafik: Die bestätigten Coronavirus-Fälle der vergangenen Tage im Norden
Am Sonnabend sind in Norddeutschland fünf weitere Coronavirus-Fälle diagnostiziert worden. In der Tabelle geben wir einen Überblick über die Entwicklung der Zahl der gemeldeten Fälle im Norden seit Ende Februar.
Pastorin: Nachdenken über Abendmahlspraxis
Die Inselpastorin von Helgoland, Pamela Hansen, spürt die Auswirkungen des Coronavirus auf ihr Gemeindeleben. "Wir denken im Moment ganz schwer über die Abendmahlspraxis nach: Ob wir das Abendmahl sein lassen oder auf jeden Fall nicht aus dem Gemeinschaftskelch trinken. Solche Sachen gehen im Moment nicht mehr", sagte Hansen in der NDR Talkshow.
Zweite Corona-Infektion in Lübeck
In der Hansestadt Lübeck gibt es eine zweite Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Der betroffene Mensch studiere an der Technischen Hochschule Lübeck und habe sich bei Reiserückkehrern aus Italien außerhalb Schleswig-Holsteins angesteckt, teilte die Hansestadt am Sonnabend mit. Er sei bis auf Weiteres in häuslicher Quarantäne und in regelmäßigem telefonischem Kontakt mit dem Gesundheitsamt. Der Gesundheitszustand sei stabil, bisher sei der Krankheitsverlauf leicht. Eine vorübergehende Schließung der Hochschule sei derzeit nicht notwendig, ergänzte die Stadt. Die betroffene Person besuchte die Einrichtung demzufolge, um eine Prüfung abzulegen, nicht jedoch zum regulären Vorlesungsbetrieb. Die Kontakte ließen sich stark eingrenzen und seien nachvollziehbar.
Interview mit einem Angst-Forscher
Angst ist auch ein Virus. Das zeigt sich beispielsweise auch dadurch, dass Menschen aus Angst vor einer Corona-Epidemie Hamsterkäufe tätigen. NDR Info hat mit Professor Mazda Adli gesprochen. Er ist Psychiater an der Charité in Berlin und forscht insbesondere zum Thema Stress und zum Umgang damit.
Zwei Infizierte im Landkreis Hildesheim
Wie der Landkreis Hildesheim meldet, gibt es auch in diesem Landkreis laborbestätigt zwei Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Unmittelbar nach der Rückkehr aus dem Skiurlaub in Tirol hatte sich das Paar mit Symptomen beim Hausarzt testen lassen. Beide Laborergebnisse waren positiv. Darüber wurde das Gesundheitsamt des Landkreises am späten Freitagabend informiert. Das Paar befinde sich zu Hause in Quarantäne. Kontakt zu Dritten soll nach der Rückkehr in den Landkreis Hildesheim nicht bestanden haben.
Weiterer Corona-Fall in Hamburg
In der Nacht zum Sonnabend ist ein weiterer Fall einer Infektion mit Sars-CoV-2 in Hamburg bestätigt worden. Das teilte die Gesundheitsbehörde jetzt mit. Die Infizierte befinde sich mit leichter Symptomatik in häuslicher Isolation, ihr gehe es gut. Bei der Betroffenen handele es sich um eine Kontaktperson eines am Vortag isolierten, infizierten Menschen, der in Norditalien gewesen war. Wie in dem neuen Fall geht es den Angaben der Gesundheitsbehörde zufolge auch den anderen Infizierten gut. "Sie befinden sich in häuslicher Isolation und werden soweit erforderlich medizinisch betreut." Bei allen bislang positiv Getesteten seien die Krankheitsverläufe milde. Die Mehrheit der Fälle sei im Zusammenhang mit Reisen in Risikogebiete zu betrachten. "Alle bekannten Fälle sind derzeit gut abgrenz- und nachverfolgbar, sodass die Gesundheitsämter die notwendigen Isolationsmaßnahmen ergreifen können."
Pulz: Maß halten bei Absage von Veranstaltungen und Schulschließung
Der Leiter des Niedersächsischen Gesundheitsamtes, Matthias Pulz, hat sich gegen eine generelle Absage von Großveranstaltungen zum Schutz vor dem Coronavirus ausgesprochen. Auf NDR Info sagte Pulz, es sei richtig, zum Beispiel bei Fußball-Bundesligaspielen von Fall zu Fall regional zu entscheiden, so wie es in Deutschland derzeit üblich sei. Zentrale Absagen aus Berlin oder den Landeshauptstädten sind seiner Ansicht nach nicht nötig. Angesichts der sich ständig verändernden Lage sei es auch sinnvoll, die Maßnahmen immer wieder anzupassen, sagte Pulz. So halte er wenig von vorsorglichen Schulschließungen. Stattdessen sollte dieses Instrument erst dann gezielt in einzelnen Schulen eingesetzt werden, wenn dort Kranhkeitsfälle aufträten.
Keine Autogrammstunde bei den "Wölfen"
Beim Spiel des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg heute Nachmittag gegen den Meisterschafts-Kandidaten RB Leipzig verzichten die "Wölfe" diesmal auf die sonst üblichen Autogrammstunden verletzter Spieler auf der Familientribüne oder im VIP-Bereich. Ziel dieser Maßnahme ist, ein mögliches Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus für alle Beteiligten zu verkleinern.
Weiterer Corona-Fall im Landkreis Stade
Im Landkreis Stade gibt es einen zweiten nachgewiesenen Corona-Fall. Die 50 Jahre alte Frau habe grippeähnliche Symptome, teilte ein Kreissprecher mit. Sie und ihre Familie befänden sich in Quarantäne. Die Frau hatte Kontakt zu dem Lehrer aus Stade, bei dem am Mittwoch das Coronavirus nachgewiesen worden war. Seit diesem Wochenende sind landesweit mobile Einsatzteams unterwegs, die bei Verdachtsfällen zu den Patienten nach Hause kommen und Abstriche nehmen können. Wer entsprechende Symptome hat, kann sich unter der Telefonnummer 116 117 melden.
Hamburger Unternehmen sehen Geschäfte beeinträchtigt
Mehr als ein Drittel der Hamburger Unternehmen spürt bereits starke Folgen durch das Coronavirus. Nur zehn Prozent der Firmen sehen sich kaum oder gar nicht betroffen. Das ergab eine Umfrage der Hamburger Handelskammer. Vor allem bei Zulieferungen hapert es, aber auch Reisebeschränkungen würden die Geschäfte erschweren. Über ein Drittel der Firmen geht davon aus, dass das Virus die Geschäfte noch bis Jahresende beeinträchtigen werde. Bei Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen zu China unterhalten, beträgt der Wert sogar 44 Prozent.
Schleswig-Holstein: Keine Auswirkungen auf Osterbuchungen
Das Coronavirus hat bisher keine spürbaren Auswirkungen auf Buchungen über die Ostertage in den Urlaubsorten Schleswig-Holsteins. "Die Buchungslage für Ostern ist in allen Regionen gut, teils sehr gut. Trotzdem ist noch überall eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden", sagte die Sprecherin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH), Manuela Schütze. Derzeit sei nicht absehbar, inwiefern die Verbreitung des Virus konkrete Auswirkungen auf das Reiseverhalten der Ostergäste haben werde.
Grafik: Die bestätigten Coronavirus-Fälle der vergangenen Tage im Norden
Live-Ticker auch am Wochenende
Guten Morgen! NDR.de berichtet weiterhin in einem Live-Ticker über die Entwicklungen der Coronavirus-Infektionen sowie die Gegenmaßnahmen in Norddeutschland. Mehr Informationen zum Erreger Sars-CoV-2 finden Sie auch auf folgenden Seiten: