Coronavirus-Blog: Die Lage in Norddeutschland
In Norddeutschland gibt es mittlerweile sechs nachgewiesene Coronavirus-Fälle. Am Wochenende wurden in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen Infektionen bestätigt. In diesem Blog können Sie die Ereignisse vom Sonntag, 1. März 2020, nachlesen.
NDR Hörfunk informiert in der Nacht - Blog geht am Montag weiter
An dieser Stelle beenden wir bei NDR.de für heute unsere Berichterstattung im Live-Blog zu den neuen Coronavirus-Infektionen in Norddeutschland. In den NDR Hörfunknachrichten halten wir Sie weiter auf dem Laufenden. Den Live-Blog setzen wir am Montagmorgen fort. Danke fürs Mitlesen. Allgemeine Informationen zum Coronavirus finden Sie auf folgender Seite:
Coronavirus im Norden: Experten antworten auf Hörer-Fragen
Viele Norddeutsche sind wegen der Coronavirus-Fälle verunsichert. Experten antworten in der Sendung Zur Sache auf NDR 1 Welle Nord auf Fragen von Hörerinnen und Hörern. Kann ich mich bei meinem Haustier anstecken? Wie lange "überleben" die Viren auf Oberflächen? Kann man noch in die Sauna gehen?
TV-Beitrag über die Lage in Schleswig-Holstein
So berichtet das Schleswig-Holstein Magazin im NDR Fernsehen über die beiden jüngsten Corona-Fälle im Land. Insgesamt gibt es in Schleswig-Holstein bislang drei Corona-Patienten.
Fernsehbericht über den ersten Corona-Fall in Niedersachsen
In Niedersachsen ist bislang ein Corona-Fall bestätigt. Betroffen ist ein 68 Jahre alter Mann aus Uetze (Region Hannover).
Wo es die Fälle in Norddeutschland gibt
Derzeit gibt es insgesamt sechs bestätigte Fälle, in denen sich Menschen in Norddeutschland mit dem neuartigen Coronavirus SAR-CoV-2 infiziert haben. Es handelt sich um Einzelfälle. Die Betroffenen waren zuvor im Rheinland, Süddeutschland, Norditalien und im Iran unterwegs.
Region Hannover: Vorerst keine weiteren Fälle - einige Ergebnisse stehen noch aus
Nach der ersten bestätigten Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in Niedersachsen gibt es vorerst keine weiteren Fälle in der Region Hannover. Das Virus war bei einem 68-Jährigen aus Uetze nachgewiesen worden, der gemeinsam mit seiner Ehefrau in Südtirol unterwegs gewesen war. Einige Untersuchungsergebnisse stünden aber noch aus, teilte die Region Hannover am Sonntag mit. Aus Sicherheitsgründen sei beschlossen worden, am Montag den Unterricht an zwei Grundschulen in Uetze ausfallen zu lassen. Auch eine Kindertagesstätte im Ortsteil Eltze bleibe geschlossen. Über eine mögliche weitere Schließung werde kurzfristig entschieden.
Schleswig-Holstein: Dritter nachgewiesener Coronavirus-Fall
Der Kreis Herzogtum Lauenburg hat am Sonntagnachmittag einen dritten Fall des neuartigen Coronavirus in Schleswig-Holstein bestätigt. Eine Frau aus Nusse wurde positiv auf das Virus getestet. Sie war zuvor beim Karneval im Rheinland und hatte sich danach mit Schnupfen beim Kreisgesundheitsamt gemeldet. Die Patientin befindet sich derzeit in häuslicher Isolation. Eine stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus ist aufgrund des aktuell stabilen Gesundheitszustandes nicht nötig.
Großhansdorf: Zwei Kitas bleiben vorsorglich geschlossen
Wegen des Verdachtfalls in Großhansdorf im Kreis Stormarn schließen zwei Kitas in dem Ort. Bis das Testergebnis der Frau vorliegt, bleiben die Betreuungseinrichtungen, die die beiden Kinder der Frau besucht haben, geschlossen. Das Testergebnis wird am Montag erwartet.
Schleswig-Holstein: Verdachtsfall in Großhansdorf
Am Sonntagnachmittag hat der Kreis Stormarn einen weiteren Verdachtsfall in Großhansdorf gemeldet: Am Freitag habe sich eine Frau, die die bekannten Symptome der Viruserkrankung aufwies, bei ihrem Hausarzt gemeldet, hieß es in einer Pressemitteilung des Kreises. Da sich die Frau ihr Büro mit einer Person teile, die aus dem NRW-weit am stärksten vom Coronavirus Sars-CoV-2 betroffenen Kreis Heinsberg stammt, wurde nach Rücksprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt ein Test durchgeführt. Das Ergebnis wird für Montag erwartet. Die Frau, ihr Ehemann und die Kinder der Familie stehen unter häuslicher Quarantäne.
Bremen: Elf Kontaktpersonen der infizierten 58-Jährigen informiert
Im Fall der 58 Jahre alten Bremerin, die mit dem Coronavirus infiziert ist, hat das Gesundheitsamt elf Kontaktpersonen ermittelt und informiert. Es handele sich um zwei Familienmitglieder der Patientin und neun Personen des medizinischen Personals, sagte ein Sprecher der Bremer Gesundheitsbehörde. Die beiden Familienmitglieder und drei der medizinischen Kräfte befänden sich in häuslicher Quarantäne. Die anderen sechs Personen des medizinischen Personals hätten nur in voller Schutzausrüstung im Klinikum Mitte mit der Frau in Kontakt gestanden und seien deshalb nicht in Quarantäne. Für Kitas, Schulen und Großveranstaltungen in Bremen hat der Corona-Fall "keine Auswirkungen", zitiert der "Weser Kurier" den Behörden-Sprecher.
Bislang keine Coronavirus-Fälle in MV
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es weiterhin keine bekannten Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2. "Es gibt bisher keinen bestätigten Fall und auch keinen begründeten Verdachtsfall", sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales in Rostock am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
Erstem Coronavirus-Fall geht es besser
Dem Kinderarzt des Universitätskrankenhauses Eppendorf (UKE), der im schleswig-holsteinischen Henstedt-Ulzburg wohnt, geht es laut einer Mitteilung des Kreises Segeberg besser. Bei seiner Ehefrau sei das Virus bislang nicht nachgewiesen. Auch alle Patienten und Mitarbeiter am UKE, mit denen der Arzt Kontakt hatte, seien mittlerweile zweimal negativ getestet worden.
Bremen: 58-Jährige hat weiterhin nur leichte Symptome
In Bremen ist es noch offen, ob die mit dem Coronavirus infizierte 58-jährige Frau weitere Menschen angesteckt hat. Das sagte der Sprecher der Bremer Gesundheitssenatorin, Lukas Fuhrmann. Der Zustand der Frau sei unverändert, sie habe nur leichte Symptome. Die 58-Jährige habe nach ihrer Rückkehr aus dem Iran am Donnerstag nur mit einem "eher kleinen Kreis" von Menschen in Bremen Kontakt gehabt. Sämtliche dieser Personen in Bremen seien identifiziert worden, sie seien in häuslicher Quarantäne. Die Frau war am Donnerstag aus dem Iran zurückgekehrt, mit einem Flugzeug in Frankfurt gelandet und dann mit einem Privatwagen nach Bremen weitergefahren. Um die Kontaktpersonen der 58-Jährigen aus dem Flugzeug kümmern sich die hessischen Behörden.
Greifswalder Mediziner rät von Hamsterkäufen ab
Angesichts leerer Regale in Supermärken hat der leitende Krankenhaushygieniker der Universitätsmedizin Greifswald, Nils Hübner, von Hamsterkäufen abgeraten. Er sagte am Rande einer Informationsveranstaltung in der Hansestadt, ihm seien weder aus China noch Norditalien Meldungen über Hunger bekannt. Er erwarte auch nicht, dass in Deutschland eine solche Mangelsituation auftauche. Zudem würden viele Lebensmittel wieder weggeworfen. Er sehe auch die psychologische Komponente von Hamsterkäufen: "Wenn die Menschen vor leeren Regalen stehen, führt das wieder zu Hamsterkäufen. Das ist ein selbstverstärkender Prozess." Für ihn ist die Aufmerksamkeit, die das Virus erhält, Teil eines medialen Ereignisses: "Der Rauch, der entsteht, steht im Moment noch in keinem Verhältnis zum Feuer, das wir haben."
Niedersachsen: Neun weitere Verdachtsfälle
Laut Hannovers Regionspräsident Hauke Jagau gibt es neun weitere Verdachtsfälle aus dem Umfeld des erkrankten 68-Jährigen aus Uetze (Region Hannover). Von den betroffenen Personen seien bereits Abstriche gemacht worden. Ein Ergebnis soll heute Abend feststehen.
Bei Infektionsverdacht: Hausarzt oder Bereitschaftsdienst anrufen
Auch bei der Pressekonferenz zu den am Coronavirus Erkrankten aus der Region Hannover gibt es erneut den Appell: Patienten mit möglichen Symptomen der Krankheit Covid-19 sollen bei einem Verdacht auf Ansteckung zunächst den Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117 anzurufen. Praxen oder Krankenhaus-Ambulanzen sollten nicht sofort persönlich aufgesucht werden, da dies chronisch kranke Patienten und Mitarbeiter der Praxen gefährden könne.
Niedersachsen: 68-Jähriger kam von Busreise nach Südtirol
Im Falle des 68-Jährigen aus Uetze (Region Hannover) hätten sich der Patient wie auch der Hausarzt vorbildlich verhalten, sagt die niedersächsische Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD). Der Mann habe nach einer Busreise nach Südtirol mit 47 Mitreisenden, die vorwiegend aus Sachsen stammten, Erkältungssymptome festgestellt und umgehend seinen Hausarzt in Peine informiert. Anschließend sei bei dem 68-Jährigen in dessen Haus ein Abstrich vorgenommen worden, so Hauke Jagau, Regionalpräsident der Region Hannover. In der Nacht habe man das sächsische Busunternehmen kontaktiert, um Personen zu ermitteln, die Kontakt zu dem 68-Jährigen hatten. Der 68-Jährige selbst und dessen Frau befänden sich in häuslicher Isolation. Beiden gehe es gut. Jagau betonte, dass der Mann aus keinem Risikobereich in Norditalien kam.
Niedersachsen: Sorge bei Spargelbauern wegen Coronavirus
Das neue Coronavirus versetzt auch die Spargelbauern in Sorge, wie Fred Eickhorst, Vorstandssprecher der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen berichtet. Die Spargelbauern befürchteten, dass sie wegen Reisebeschränkungen und Quarantänemaßnahmen nicht genügend Erntehelfer bekommen. Aufgrund des milden Winters wird in Niedersachsen derzeit bereits der erste Spargel geerntet.
Zweiter Coronavirus-Fall in Schleswig-Holstein: Es handelt sich um einen Mann
Bei der Person aus Lübeck, die sich wahrscheinlich auf einer Geschäftsreise in München angesteckt hat, handelt es sich um einen Mann, wie die zuständigen Behörden in Schleswig-Holstein mitteilten. Der Mann zeigt den Angaben zufolge bislang keine Symptome. Er befindet sich zu Hause in Isolation.
Tourismusverband MV befürchtet hohe Verluste wegen ITB-Absage
Die Absage der Internationalen Tourismusbörse ITB wegen des Coronavirus wird nach Ansicht des Landestourismusverbands für Mecklenburg-Vorpommern zu Verlusten im sechsstelligen Bereich führen. Von den vertraglich gebundenen Gesamtkosten von rund 350.000 Euro könnten sicherlich noch Beträge beispielsweise für Catering und andere Nebenkosten abgezogen werden, sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf am Sonnabend der Deutschen Presse-Agentur. Inwieweit Versicherungen eintreten werden, müsse noch geklärt werden.
Niedersachsen: Mann aus Uetze war in Südtirol
Der 68-Jährige aus Uetze in der Region Hannover, der sich mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert hat, hat sich zuvor in Südtirol aufgehalten. Das sagte ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums am Sonntag.
Pressekonferenz live ab 11 Uhr zum Fall in der Region Hannover
Ein 68-jähriger Mann aus Uetze (Region Hannover) ist positiv auf das neue Coronavirus getestet worden. Er ist nach Angaben der niedersächsischen Behörden von Samstagabend isoliert worden und befinde sich in einem guten Zustand. Der Mann hat sich den Angaben zufolge zuletzt in Norditalien aufgehalten und sich aller Wahrscheinlichkeit nach dort mit dem Virus infiziert.
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) und Hannovers Regionspräsident Hauke Jagau haben für heute eine Pressekonferenz angekündigt. NDR.de überträgt sie live ab 11 Uhr. Das Risiko für die Bevölkerung in Niedersachsen, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, werde vom Landesgesundheitsamt und dem Robert Koch-Institut (RKI) derzeit weiterhin als gering bis mäßig eingestuft.
Die Behörden in Norddeutschland betonen, gut vorbereitet zu sein, warnen vor Panik, raten aber dazu, verstärkt auf Hygiene wie gründliches Händewaschen zu achten. Die Entwicklungen der vergangenen Tage können Sie hier noch einmal nachlesen.