Coronavirus-Blog: 84 Fälle im Norden - Ältere gefährdet
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 in Norddeutschland steigt weiter an. Im NDR.de Live-Ticker haben wir auch am Montag, 9. März, über die aktuellen Entwicklungen berichtet. Hier können Sie die Ereignisse des Tages nachlesen. Den Ticker setzen wir auch am Dienstag fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- Ein Hamburger Feuerwehrmann, der in Schleswig-Holstein wohnte, stirbt im Urlaub in Ägypten.
- In Nordrhein-Westfalen gibt es die ersten beiden Toten in Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland.
- Virologe Christian Drosten ruft dazu auf, alles zu unternehmen, um Ältere vor einer Infektion zu schützen.
- In Hamburg gibt es fünf Neuinfektionen - in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein je zwei.
- Schleswig-Holstein und Niedersachsen verschärfen Maßnahmen gegen Coronavirus.
- In Norddeutschland gibt es bisher insgesamt 80 bestätigte Erkrankungen, davon 35 in Niedersachsen, elf in Schleswig-Holstein, zehn in Mecklenburg-Vorpommern, 20 in Hamburg und vier in Bremen.
Karte: Coronavirus-Infektionen in Norddeutschland
Grafik: Gesamtzahl der bestätigten Coronavirus-Fälle im Norden
Gute Nacht und bis morgen!
Wir beenden unseren Coronavirus-Live-Ticker für heute. Das Team von NDR.de dankt für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht Ihnen eine gute Nacht. Morgen früh geht unsere Berichterstattung zum Thema weiter.
Vier neue Coronavirus-Fälle im Landkreis Stade
Im Landkreis Stade sind vier neue Fälle des neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Vier Frauen im Alter von 27, 37, 41 und 48 seien positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden, teilte ein Sprecher des Landkreises am späten Abend mit. Allerdings fehlt noch die Bestätigung durch einen zweiten Labortest.
Virologe Drosten: Wenn wir nicht handeln, werden viele Ältere sterben
Der Virologe Christian Drosten hat am Montag auf NDR Info dazu aufgerufen, alles zu unternehmen, um Ältere vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Diese Menschen seien weitaus stärker gefährdet für einen schweren Verlauf der Krankheit. "Wir sollten bis September oder Oktober die Kinder nicht mehr zu Oma und Opa geben, sondern stattdessen für Oma und Opa einkaufen, dass die nicht ständig in den Supermarkt müssen", sagte Drosten im NDR Info Podcast Coronavirus-Update. Das sei ein Dienst, den wir alle leisten müssten. Es sei zudem wichtig, mit älteren Familienmitgliedern zu reden und ihnen zu vermitteln, dass sie die Hauptbetroffenen seien. Ihr Sozialleben müsse für einige Monate aufhören. "Wenn man das nicht ernst nimmt, muss man davon ausgehen, dass 20 bis 25 Prozent dieser Personen sterben werden." Hier können Sie das ganze Gespräch mit Drosten nachhören:
Neun Coronavirus-Testzentren für Mecklenburg-Vorpommern
Patienten mit Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sollen in Mecklenburg-Vorpommern künftig in eigenen Zentren getestet werden. Geplant sind zunächst neun über das Land verteilte Abstrichzentren, die von Rostocker und Greifswalder Medizinstudenten betreut werden, wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am späten Montagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. "Die Zentren werden zentrale Anlaufstellen für Abstriche von Covid-19-Verdachtsfällen sein. Dadurch soll die Ansteckungsgefahr in Krankenhäusern und Praxen minimiert werden", erläuterte Glawe. Die Zentren würden in den kommenden Tagen nach und nach aufgebaut und bei Bedarf aufgestockt. Folgende Standorte sind den Angaben zufolge zunächst vorgesehen: Rostock, Schwerin, Güstrow, Stralsund, Bergen auf Rügen, Greifswald, Pasewalk, Ludwigslust und Neustrelitz.
Wirtschaftskrise und Großveranstaltungen Themen im TV
In den Regionalmagazinen im NDR Fernsehen ging es heute Abend um die Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft und den Umgang mit Großveranstaltungen:
Sportstaatsrat: Verbände können Komplettabsagen treffen
Hamburgs Sportstaatsrat Christoph Holstein kann sich bei Sportgroßveranstaltungen eine einheitliche Entscheidung zum Umgang mit Absagen wegen des neuartigen Coronavirus vorstellen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) könne festlegen, "wir stellen den gesamten Profibetrieb bis auf Weiteres ein", sagte Holstein NDR 90,3. "Wenn die führenden Sportverbände sagen würden: Wir machen das jetzt so, dann wäre den Ländern und Kommunen die Entscheidung abgenommen." Auch das Bundesland Bremen tritt für ein einheitliches Vorgehen bei der Absage von Großveranstaltungen wegen des Coronavirus ein. Gesundheitssenatorin Claudia Schilling (Linke) schloss sich am Montag der Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen abzusagen. "Ich halte es für wichtig, dass da eine einheitliche Entscheidung transportiert wird und auch eingehalten wird", sagte Bernhard beim Besuch einer neu eingerichteten Corona-Ambulanz an einem Bremer Klinikum.
Schleswig-Holstein: Zwei neue Fälle im Kreis Plön
In Schleswig-Holstein sind inzwischen insgesamt elf Personen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Am Montagabend teilte der Kreis Plön mit, dass sich zwei Personen infiziert haben. Sie befinden sich derzeit zusammen mit ihren Ehepartnern in häuslicher Isolation. Sie sollen in stabilem Zustand sein, so der Kreis. Ein Mann war aus dem Skiurlaub in Ischgl (Österreich) zurückgekehrt und hatte sich mit Symptomen bei seinem Hausarzt telefonisch gemeldet. Der weitere erkrankte Mann ist sehr wahrscheinlich auf einem Flug angesteckt worden, in dem ein nunmehr positiv getesteter Erkrankter mit an Bord war. Plöns Landrat, Thomas Hansen, sagte, dass der Kreis für diesen Fall gut aufgestellt sei. Es war zu erwarten, dass Plön nicht vom Virus verschont bleibe.
Sorgen bei Firmen und Kulturbetrieben in Hamburg
In Hamburger Wirtschaftskreisen ist die Verständigung des Koalitionsausschusses in Berlin in Sachen Coronavirus positiv aufgenommen worden: Die Koalitionsspitze hatte Hilfen für Firmen beschlossen, die durch das Virus in Schwierigkeiten geraten. Die Sorgen sind dennoch groß:
Zwei Wochen Quarantäne für Schüler nach Reisen in Risikogebieten
Niedersachsen hat konkrete Schritte zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus beschlossen. So müssen alle Schüler, die von Reisen in Risikogebiete zurückkehren, vorsorglich für zwei Wochen in Quarantäne gehen. Dies gilt auch für die Schulfahrten begleitenden Lehrer. Ziel sei es, den Schulbetrieb nicht zu gefährden und eine weitere Ausbreitung des Virus in Niedersachsen zu verhindern, sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Montag.
Niedersachsen: Arbeitgeber wollen zusätzliche Unterstützung
Die Metallbranche in Niedersachsen fordert mehr Hilfen zur Linderung der Coronavirus-Krise. Zwar sei der von der großen Koalition geplante vereinfachte Zugang zum Kurzarbeitergeld "sehr sinnvoll", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Niedersachsenmetall, Volker Schmidt, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Aber es seien zusätzliche Maßnahmen nötig - darunter der Aufschub bestimmter Steuerzahlungen sowie ein "Unterstützungsfonds für Unternehmen in Not".
Wirtschaft gerät immer mehr unter Druck
Die Auswirkungen auf die Wirtschaft durch das Coronavirus machen sich immer mehr bemerkbar:
Schleswig-Holstein verschärft Maßnahmen gegen Coronavirus
Wer derzeit aus Ländern mit erhöhtem Coronavirus-Risiko nach Schleswig-Holstein zurückkehrt, darf vorerst keine Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Hochschulen betreten. Das verfügte das Gesundheitsministerium am Montag. Dies gelte für Menschen, die sich innerhalb der letzten 14 Tage in einem Risikogebiet aufhielten, für einen Zeitraum von zwei Wochen. Die Verfügung gilt auch für Berufsschulen, Kinder- und Pflegeheime sowie Rehakliniken. Auch eine als positiv gemeldete Person in Schleswig-Holstein befinde sich mittlerweile in klinischer Behandlung, gab das Ministerium weiter an. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde sind von heute an öffentliche Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen untersagt. Der Kreis ist damit der erste in Schleswig-Holstein, der einen solchen Schritt macht.
Südtirol beendet Skisaison wegen Coronavirus
Schlechte Nachrichten für Urlauber: Die Skisaison in Südtirol wird wegen der Coronavirus-Krise beendet. Die Gastbetriebe und Seilbahnbetreiber verpflichteten sich zu einem vorzeitigen Ende der Wintersaison, teilte der Hoteliers- und Gastwirteverband am Montag mit. Die Unternehmen würden ab Mittwoch, 11. März, bis mindestens 3. April schließen. Die Skilifte in der Lombardei sind bereits gesperrt. Auch im Trentino sollen die Liftanlagen ab Mittwoch schließen. Italien ist besonders stark von der Corona-Krise betroffen und hat die Region Lombardei und 14 andere Provinzen zu Sperrzonen erklärt. Südtirol gehört zu den beliebtesten Skiregionen auch norddeutscher Urlauber. Die Bundesregierung hatte die Provinz als Risikogebiet eingestuft. Die Gegend gehört aber nicht zu den Sperrzonen, die die italienische Regierung ausgerufen hatte. Die Zahl der Infektionen steigt auch in Südtirol.
Coronavirus-Testzentrum in Schwerin geplant
In Schwerin soll ein Coronavirus-Testzentrum eingerichtet werden, um bereits in den kommenden Tagen Ärzte und das Gesundheitsamt zu entlasten. Dorthin sollten Hausärzte dann alle begründeten Verdachtsfälle überweisen, die auf das Covid-19-Virus getestet werden müssten, teilte die Pressestelle der Landeshauptstadt am Montag mit. Bisher nehme das Schweriner Gesundheitsamt diese Tests dezentral bei den Betroffenen vor. In Schwerin gibt es bislang keine bestätigte Infektion mit dem neuartigen Coronavirus.
Zwei Todesfälle in Deutschland wegen Coronavirus
In Deutschland gibt es die ersten Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Erkrankungen. In einem Krankenhaus in Essen starb am Montagmittag eine 89-jährige Patientin, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Auch im Kreis Heinsberg gab es nach Angaben eines Sprechers der Kreisverwaltung einen Todesfall.
Brandenburg: Bis zu 5.000 Menschen in Quarantäne
Blick in Mecklenburg-Vorpommerns Nachbarland Brandenburg: Nach einem Coronavirus-Verdacht an einer Schule in der Kleinstadt Neustadt/Dosse im Kreis Ostprignitz-Neuruppin befinden sich 4.000 bis 5.000 Menschen in häuslicher Quarantäne. Das sagte der Amtsdirektor der Kleinstadt Neustadt/Dosse (Kreis Ostprignitz-Ruppin), Dieter Fuchs, der Nachrichtenagentur dpa. Lehrer einer Gesamtschule in der Stadt hatten demnach Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Berlinerin. Daraufhin ordnete das Gesundheitsamt die häusliche Isolation an. Betroffen seien die Schüler der Gesamtschule, Lehrer, Verwaltungsmitarbeiter und die Angehörigen. An der Schule lernen Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet und der Region. Der Landkreis wollte die hohe Zahl an Menschen in Quarantäne noch nicht bestätigen. Derzeit seien noch keine zuverlässigen Erhebungen möglich.
VW verschiebt nächste Betriebsversammlung
Wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus verschiebt Volkswagen die nächste Betriebsversammlung im Stammwerk Wolfsburg. Wie der Betriebsrat ankündigte, wird das Treffen mit üblicherweise mehr als 13.000 Teilnehmern, das am 19. März stattfinden sollte, auf unbestimmte Zeit vertagt. Damit richte man sich nach unternehmensinternen Leitlinien und der Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen vorsichtshalber abzusagen. Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte, die Versammlung solle nachgeholt werden, "sobald die Zeit reif ist".
Wilhelmshaven: Drei Schulen können wieder öffnen
Bei den wegen eines Coronavirus-Verdachtsfalls geschlossenen Schulen in Wilhelmshaven gibt es Entwarnung. Die Marion-Dönhoff-Schule, die Grundschule Mühlenweg und das Förderzentrum Warthestraße könnten am Dienstag wieder öffnen, teilte die Stadt mit. Eine Person, die an einem Sprachheilzentrum mit Kindern der drei Schulen arbeitet, hatte zuvor Symptome gezeigt. Der Laborbefund fiel aber negativ aus. Am Sonntag hatte die Stadt beschlossen, dass die drei Schulen als vorbeugende Maßnahme heute geschlossen bleiben sollten.
Zwei neue Infektionen im Nordosten
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es zwei neue bestätigte Infektionen mit dem neuen Coronavirus. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Montag in Rostock berichtete, erhöhte sich damit die Zahl der Betroffenen landesweit auf zehn. Den Angaben zufolge wurde ein Ehepaar aus dem Landkreis Rostock positiv getestet. Die beiden seien 76 und 78 Jahre alt. Nach der Rückkehr aus Ägypten habe eine der beiden Personen Symptome der Erkrankung gezeigt und werde nun in einem Krankenhaus behandelt. Die andere Person sei symptomfrei und befinde sich in häuslicher Isolierung.
"Iran Air" ohne Hamburg-Flüge - Passagierrückang am Flughafen
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus fliegt die iranische Fluggesellschaft "Iran Air" den Hamburger Flughafen und andere Ziele in Europa bis auf Weiteres nicht mehr an. Das teilte der Hamburger Senat am Montag mit. Am 29. Februar war eine in Hamburg am neuartigen Coronavirus infizierte Person von Teheran aus nach Hamburg geflogen. Sie befindet sich in häuslicher Quarantäne. Eine weitere infizierte Person kam mit dem Flugzeug über Frankfurt aus dem Iran nach Hamburg. Die letzte Maschine der "Iran Air" war am Freitag in Hamburg gelandet. Unterdessen erklärte der Flughafen, es habe in der vergangenen Woche rund 23 Prozent weniger Passagiere gegeben.
Fünf weitere Infizierte in Hamburg
In Hamburg gibt es fünf weitere Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Das habe sich in der Nacht zum Montag bestätigt, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Allen fünf Infizierten gehe es gut, sie zeigten nur leichte Symptome der Krankheit Covid-19 und befänden sich in häuslicher Isolation. Bei allen lasse sich die Infektion auf Reisen nach Norditalien zurückführen. Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Hamburg steigt damit auf 20. Zwei zusätzliche Infizierte, die in der offiziellen Statistik geführt werden, leben in Schleswig-Holstein.
Europa-League-Spiel Wolfsburg-Donezk wohl mit Zuschauern
Die Europa-League-Heimpartie des VfL Wolfsburg soll am Donnerstag ohne Einschränkungen über die Bühne gehen. "Die Partie gegen FC Schachtar Donezk ist Stand jetzt nicht gefährdet und kann unter Beteiligung von Zuschauern normal durchgeführt werden", teilte VfL-Geschäftsführer Dr. Tim Schumacher am Montag auf NDR Anfrage mit. Derweil wird in der Fußball-Bundesliga über Geisterspiele diskutiert. "Wir würden am liebsten schon nächsten Spieltag mit Zuschauern spielen. Das ist aber leider nicht realistisch", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Mittag bei "Bild live". Eine Komplett-Absage des Spieltags stehe aber nicht zur Diskussion.
Corona-Verdachtsfall im Umfeld von Alt-Bundespräsident Gauck
Die Industrie- und Handelskammer in Rostock hat ihren für Dienstag in der Stadthalle der Hansestadt geplanten Jahresempfang abgesagt. Grund dafür sei ein Verdachtsfall auf eine Coronavirus-Infektion im Umfeld von Alt-Bundespräsident Joachim Gauck, teilte die IHK am Montag mit. Daraufhin sei dieser von seiner Zusage, bei der Veranstaltung als Redner aufzutreten, zurückgetreten. Auch angesichts der Unsicherheit in der Bevölkerung wegen des Coronavirus sei es geboten, nunmehr einen alternativen Termin zu finden, sagte IHK-Präsident Klaus-Jürgen Strupp.
Neue Folge des Coronavirus-Podcasts von NDR Info
Auch heute beantwortet der Virologe Christian Drosten von der Charité in Berlin im NDR Info Podcast Coronavirus-Update wieder Fragen rund um die Ausbreitung der Infektionen und die Covid-19-Erkrankungen. In der aktuellen Folge geht es darum, wie Risikogruppe wie zum Beispiel ältere Menschen geschützt werden können.
Fußballspiele mit oder ohne Zuschauer?
In der Fußball-Champions-League wird die Partie von Borussia Dortmund bei Paris Saint-Germain am Mittwoch ohne Zuschauer ausgetragen - das ist eine Folge der Schutzmaßnahmen vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus. Beim Spiel RB Leipzig - Tottenham Hotspur am Dienstag sollen dagegen Zuschauer sein. Auch in Norddeutschland wird weiter über die Frage diskutiert, ob Fußballspiele - wie von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gefordert - in den kommenden Tagen und Wochen ohne Fans auf den Tribünen ausgetragen werden. In Rostock lautet die Antwort heute Abend: mit Zuschauern.
Corona-"Hamsterkäufe" machen den Tafeln zu schaffen
Die "Hamsterkäufe" wegen des Coronavirus bereiten den Tafeln in Deutschland Probleme. Mehrere Tafeln hätten zuletzt deutlich weniger Lebensmittel für die Weiterverteilung an Bedürftige erhalten, sagte der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Wegen der Vorratskäufe durch viele Kunden bleibe den Supermärkten am Ende weniger Ware, die sie den Tafeln spenden könnten.
Stadt Kiel prüft Absage von Veranstaltungen
Der Kreis Rendsburg-Eckernförde reagiert auf die Empfehlungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU): Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern oder Zuschauern sind im gesamten Kreisgebiet in geschlossenen Räumen vorerst bis zum Ende des Monats verboten. Für die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel solle eine Entscheidung nach einer Prüfung der Sachlage durch das Gesundheitsamt in Kürze getroffen werden, sagte Pressesprecherin Kerstin Graupner NDR Schleswig-Holstein. Die Landes-SPD denkt darüber nach, ihren für den 21. März in Lübeck geplanten Parteitag abzusagen.
Zwei weitere Infizierte im Landkreis Stade
In Niedersachsen ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen auf 35 gestiegen, wie das Gesundheitsministerium in Hannover heute mitteilte - bisher waren 33 Fälle offiziell bestätigt gewesen. Die beiden neuen Infektionen wurden im Landkreis Stade registriert, dort gibt es jetzt insgesamt sieben Fälle. Nach Angaben des Landkreises wurden seit Freitag bei 76 Kontaktpersonen eines an Covid-19 erkrankten Gymnasiallehrers Abstriche gemacht. Die neuen Patienten seien aus dessen privatem Umfeld. Eine Kindertagesstätte in Stade wurde bis Dienstag geschlossen. Grund dafür sind drei Verdachtsfälle.
Coronavirus: Erster deutscher Toter ist ein Hamburger Feuerwehrmann
Der 59 Jahre alte Deutsche, der im ägyptischen Hurghada nach einer Coronavirus-Infektion am Wochenende gestorben ist, ist ein Feuerwehrmann aus Hamburg. Nach Angaben der Hamburger Gesundheitsbehörde habe der Mann in Schleswig-Holstein gewohnt. Es handele sich um den ersten deutschen Covid-19-Todesfall. Er war zusammen mit seiner Frau vor einer Woche nach Ägypten eingereist, wie das dortige Gesundheitsministerium am Sonntag mitgeteilt hatte. Nach seiner Ankunft habe er eine erhöhte Temperatur gehabt und sei im Krankenhaus positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Der Mann sei auf der Intensivstation behandelt worden und habe sich geweigert, in eine andere Klinik verlegt zu werden. Sein Zustand habe sich zunehmend verschlechtert, am Sonntag sei er verstorben. Wo der Urlauber sich ansteckte, blieb zunächst unklar. Zwei Polizisten der Polizeistation Lauenburg haben die Frau des Mannes am Montag informiert, wie Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) sagte. Anschließend seien die beiden Beamten und die Witwe vorsorglich häuslich isoliert worden. Die Polizeistation Lauenburg wurde vorläufig geschlossen.
Klingbeil: Regierung unterstützt wirtschaftlich Betroffene zeitnah
Neben der Flüchtlingskrise waren beim Koalitionsausschuss in Berlin die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise das zweite große Thema. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil äußerte sich in einem NDR Info Hörfunk-Interview zufrieden zu den Beschlüssen für Erleichterungen beim Kurzarbeitgeld und verstärkten Investitionen: "Wichtig ist doch, dass die Bundesregierung auch hier zeigt: Wir sind schnell in der Lage zu handeln."
Coronavirus-Testzentren kurz vor der Eröffnung
Wilhelmshaven, Oldenburg, Cloppenburg und Vechta - das sind die Standorte für die ersten Testzentren für Coronavirus-Verdachtsfälle in Niedersachsen. Morgen soll dort nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung die Arbeit aufgenommen werden.
Reimann: Pauschale Absagen und Schließungen sind unnötig
Niedersachsens Landesregierung hat zurückhaltend auf den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) reagiert, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern oder Zuschauern generell abzusagen. Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) sagte auf NDR Info, in Niedersachsen zirkuliere das Virus nicht wie in anderen Regionen. Die Fälle seien lokal eingrenzbar. Deswegen müsse individuell entschieden werden, ob die Absage von Veranstaltungen angemessen und erforderlich sei. Sie sprach sich außerdem gegen die landesweite Schließung von Schulen und Kitas aus. Dies müsse dort geschehen, wo es erforderlich sei.
Vorerst weiter Großveranstaltungen in Hamburg
Die Empfehlungen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sind das eine, die Entscheidungen vor Ort das andere: In Hamburg sollen größere Veranstaltungen vorerst nicht pauschal abgesagt werden. Es solle Einzelfall-Entscheidungen geben, heißt es.
Anne Will - Die ganze Sendung als Video
Thema in der Talkshow von Anne Will im Ersten war am Abend die Coronavirus-Epidemie. Dabei ging es unter anderem um die Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), vorerst auch in Deutschland Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern oder Zuschauern abzusagen. Werden zum Beispiel Spiele in der Fußball-Bundesliga vor leeren Rängen stattfinden? Hier können Sie sich die einstündige Sendung anschauen.
Große Koalition einigt sich auf Coronavirus-Hilfen
Union und SPD haben sich im Koalitionsausschuss in Berlin auf mehrere Maßnahmen geeinigt, mit dem die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie abgefedert werden sollen. Unter anderem ist geplant, die Hürden für den Bezug von Kurzarbeitergeld deutlich zu senken. Arbeitgeber sollen anders als bisher die Sozialbeiträge für die ausgefallenen Arbeitsstunden voll erstattet bekommen. Außerdem ist ein milliardenschweres Investitionspaket geplant. Man werde bereits eingeplante Ausgaben des Bundes in den kommenden drei Jahren jährlich um jeweils 3,1 Milliarden Euro verstärken, heißt es in dem Beschluss. Neben medizinischen Schutzmaßnahmen seien jetzt umfassende Kurzarbeiterregelungen, Liquiditätshilfen, Bürgschaften und Steuerstundungen für betroffene Branchen auf dem Weg, schrieb CSU-Chef Markus Söder auf Twitter.
Wilhelmshaven: Drei Schulen bleiben heute geschlossen
Wegen eines Coronavirus-Verdachtsfalls werden in Wilhelmshaven heute als Vorsichtsmaßnahme drei Schulen und ein Sprachheilzentrum geschlossen. Betroffen seien die Marion-Dönhoff-Schule, die Grundschule Mühlenweg, das Förderzentrum Warthestraße und das AWO-Sprachheilzentrum, teilte die Stadt mit. Eine Person, die mit Kindern des Sprachheilzentrums arbeitet, habe Symptome gezeigt, hieß es weiter. Die Kinder besuchten zum Teil die drei von der Schließung betroffenen Schulen. Der Fall sei dem Gesundheitsamt am Sonntagabend gemeldet worden. "Im Moment haben wir keinen Grund zur Annahme, dass eine Ansteckungsgefahr besteht oder bestanden hat", sagten Oberbürgermeister Carsten Feist (parteilos) und Amtsarzt Christof Rübsamen.
Grafik: Gesamtzahl der bestätigten Coronavirus-Fälle im Norden
Immer auf Stand mit dem NDR.de Coronavirus-Live-Ticker
Guten Morgen! NDR.de berichtet auch heute in einem Live-Ticker über die Entwicklungen der Coronavirus-Infektionen sowie die Gegenmaßnahmen in Norddeutschland. Mehr Informationen zum Erreger Sars-CoV-2 finden Sie auch auf folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 8. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 7. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 6. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 5. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 4. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 3. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 2. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 1. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 29. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 28. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage bis Freitagmittag, 28. Februar