Corona-Blog: Althusmann für einheitliche Reise-Regelung
NDR.de hat am Dienstag, 13. Oktober ausführlich über die Folgen der Corona-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg berichtet. Am Mittwoch informieren wir ab dem frühen Morgen wie gewohnt in einem neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Coronavirus-Update: Neue Podcast-Folge mit Christian Drosten ist online
- Debatte um Beherbergungsverbote in den Ländern
- Politiker diskutieren über Verlängerung der Winterferien
- Bad Essen: Weitere Corona-Fälle in Altenheim bestätigt
- Positiver Test bei Fußball-Zweitligist Holstein Kiel
- Bestätigte Neuinfektionen: 263 in Niedersachsen, 114 in Hamburg, 65 in Schleswig-Holstein, 56 in Mecklenburg-Vorpommern und 52 in Bremen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Danke fürs Mitlesen an diesem Dienstag
Die Redaktion von NDR.de gönnt sich jetzt eine etwa sechsstündige Pause bei der Online-Berichterstattung über die Folgen der Coronavirus-Pandemie in und für Norddeutschland. Wir hoffen, Sie haben sich heute gut informiert gefühlt. Danke für Ihr Interesse. Morgen früh gegen 6 Uhr veröffentlichen wir dann den neuen Corona-News-Blog.
Althusmann fordert einheitliche Reise-Regelung
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Athusmann hat vor dem Bund-Länder-Treffen bundesweit einheitliche Corona-Regeln für Urlauber gefordert. Der CDU-Politiker sagte dem NDR, man habe derzeit ein Verordnungs-Wirrwarr, das nicht die Akzeptanz fördere. Gleichzeitig sprach er sich dafür aus, die Wirksamkeit des Beherbergungsverbots am Ende der Herbstferien zu überprüfen und dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther warnte vor Aktionismus. Der CDU-Politiker sagte, Deutschland sei bislang gut damit gefahren, dass die Regelungen regional je nach Ausbruchsgeschehen angepasst werden könnten. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte zuvor die strengen Beherbergungs-Beschränkungen der Landesregierung mit Blick auf die niedrigen Infektionszahlen im Nordosten verteidigt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs wollen morgen über das insgesamt richtige Maß weiterer Beschränkungen beraten.
TV-Beiträge vom Abend
Hier finden Sie eine Auswahl der TV-Beiträge aus den NDR Landesprogrammen und von NDR Info von heute Abend, die sich mit der Corona-Pandemie beschäftigt haben:
Engpässe beim Schlachten: Schleswig-Holstein sucht Hilfe
Schleswig-Holsteins Agrarminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) will wegen der Engpässe bei den Schlachtkapazitäten im nördlichsten Bundesland nun Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen um Hilfe bitten. Das kündigte der Grünen-Politiker heute nach einem Gespräch mit Vertretern der Schweinebranche an. In Zeiten von Corona und der Afrikanischen Schweinepest brauche es auch in der Branche länderübergreifende Solidarität. Schleswig-Holsteins Bauernverband hatte in der vergangenen Woche Alarm geschlagen. Demnach hat sich im Bundesland ein Überhang an 30.000 Schlachtschweinen aufgebaut. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben Deutschlands größte Schlachtbetriebe ihren Hauptsitz.
Corona-Infektionen: Positive Bilanz der Schulen in Hamburg
Die Schulen in der Hansestadt Hamburg sind bislang weitgehend von der Corona-Pandemie verschont geblieben. Derzeit seien von rund 255.000 Schülerinnen und Schülern - gerechnet auf die vergangenen zehn Tage - 62 Kinder und Jugendliche an 43 Schulen mit dem Coronavirus infiziert, teilte die Gesundheitsbehörde heute mit. Von den gut 25.000 Schul-Mitarbeitern seien drei Lehrer und fünf sonstige Beschäftigte betroffen. Bis kurz vor Beginn der Herbstferien seien an 73 Schulen 3.966 Schüler und Mitarbeiter getestet worden. In 47 Fällen habe es bis Ende September positive Befunde gegeben.
Mit Telefonaten und Mail-Wechseln gegen das Coronavirus
Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Gesundheitsämtern in Deutschland ist das seit Monaten der tägliche Job - und doch ist es eine ganz besondere Arbeit: Die Ermittlung der Kontakte von Corona-Infizierten ist wichtig, um die Infektionsketten nachverfolgen beziehungsweise unterbrechen zu können. Das Schleswig-Holstein Magazin des NDR war zu Besuch im Gesundheitsamt des Kreises Herzogtum Lauenburg:
Gesundheitsministerin ruft zur Arbeit im Homeoffice auf
Wegen der zunehmenden Zahl von Corona-Infektionen hat Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) die Unternehmen dazu aufgerufen, ihre Mitarbeiter wieder stärker von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Da nun immer mehr Beschäftigte wieder täglich in den Unternehmen sind, und auch wieder mehr Pendler unterwegs seien, sollte die Unternehmen die guten Erfahrungen der vergangenen Monate mit der mobilen Arbeit weiter nutzen. Die kommenden Wochen seien entscheidend, um die Entwicklung der Pandemie unter Kontrolle zu behalten. Die Zahl der Kontakte müsste deshalb jetzt so weit wie möglich begrenzt werden.
RKI: AHA-Regeln bleiben auch wichtig, wenn es Impfstoff gibt
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin hält es für notwendig, dass auch nach der Verfügbarkeit eines Corona-Impfstoffs Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Virus in Kraft bleiben. Regeln wie das Tragen von Alltagsmasken oder Abstandhalten würden dann nicht überflüssig, heißt es in einem Strategiepapier des Instituts. Die Impfung sei zwar ein wichtiger Teil der Bekämpfung der Pandemie, zunächst werde der Stoff aber nur für wenige Menschen zur Verfügung stehen. Vorrangig geimpft werden sollten Alte und Kranke sowie Mitarbeiter im Gesundheitswesen.
Tourismusbranche in MV ist gegen Beherbergungsverbote
Fünf führende Verbände der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern haben sich gegen ein Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Risikogebieten ausgesprochen. Diese Regelung sei auch nach Ansicht einer wachsenden Mehrheit in Wissenschaft und Politik aktuell kein angemessenes und notwendiges Instrument zur Eingrenzung der Pandemie, teilten die Verbände heute mit. Vor dem morgigen Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder forderten sie klare und einheitliche Regeln in ganz Deutschland für das Reisen aus Risikogebieten. Reisen aus und in Risikogebiete sollten ohne Quarantäne möglich sein, so ihr Wunsch. Bleibt es bei uneinheitlichen Regelungen, könne es zu Wettbewerbsnachteilen kommen, so eine Befürchtung.
Valluhn: Fleischwerk-Mitarbeiter und Angehörige infiziert
In einem Fleischwerk der Handelskette Edeka in Valluhn im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern sind mehrere Mitarbeiter und Angehörige positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auswirkungen auf die aktuelle Produktion gibt es aber nicht.
Positiver Corona-Test bei Holstein Kiel
Bei den Corona-Tests bei Zweitliga-Spitzenreiter Holstein Kiel ist einer positiv ausgefallen. Das meldete der Verein heute Abend, ohne mitzuteilen, ob es sich um einen Spieler oder ein Mitglied aus dem Trainer- und Betreuerteam handelt. Ein Nachtest fiel bereits negativ aus. Dennoch befindet sich die Person erst einmal in Quarantäne.
Kommentar: Ploß-Pläne sorgen nur für noch mehr Verwirrung
Als ob das Wirrwarr um die Beherbergungsregeln und -verbote in Deutschland nicht gerade schon groß genug ist: ARD-Hauptstadt-Korrespondentin Sabine Henkel kann nicht verstehen, wie die beiden Unionspolitiker nun mit ihrem Schulferien-verlängern-Vorschlag für noch mehr Verwirrung sorgen. Hier ihr Kommentar aus dem Programm von NDR Info zum Nachlesen:
Ploß verteidigt seinen Vorschlag gegen Kritik
Einige Wochen längere Schulferien im Winter, damit Schüler und Lehrer die kritische Erkältungszeit besser überstehen - und im Sommer die Ferien verkürzen, diesen Vorschlag machten Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß und der CSU-Politiker Stephan Pilsinger. Im NDR Info Interview verteidigte Ploß heute seine Pläne gegen Kritik. Auch in den Ferien könne man schließlich lernen, so der CDU-Politiker. Außerdem hoffe er darauf, dass die Voraussetzungen für Homeschooling und Online-Lernen verbessert werden.
Bremen bestätigt 52 Neuinfektionen
Auch in der Hansestadt Bremen sind heute deutlich mehr Neuinfektionen gemeldet worden als an den vergangenen beiden Tagen. Mit 52 neuen Fällen stieg die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie in Bremen auf 3.164 - knapp 2.400 Patientinnen und Patienten gelten aber nach Schätzungen bereits als wieder genesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Bremen selbst liegt bei 79,2 pro 100.000 Einwohner, in Bremerhaven sind es 9,4.
Bad Essen: Ein neuer Todesfall in Altenheim gemeldet
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Bad Essen (Landkreis Osnabrück) sind 15 weitere Personen positiv getestet worden. Zudem starb eine weitere infizierte Bewohnerin. Bei den positiv getesteten Personen handelt es sich nach Angaben des Landkreises um Mitarbeiter, Besucher und Kontaktpersonen von bereits infizierten Mitarbeitern. Damit seien nun insgesamt 30 Bewohner und 19 Mitarbeiter des Wohnparks positiv getestet worden, heißt es. Drei Testergebnisse stehen noch aus. Am vergangenen Wochenende war bereits eine 85-jährige Heimbewohnerin nach einer Corona-Infektion verstorben.
Drosten im Podcast: Umschalten in aktiven Teilnahmemodus!
In der neuen Podcast-Folge des "Coronavirus-Update" bei NDR Info warnt der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité vor nachlassender Aufmerksamkeit im Umgang mit der Pandemie. Dabei komme es gerade in dieser Phase der Pandemie darauf an, den Zeitpunkt zum entschlossenen Gegensteuern nicht zu verpassen. Und Drosten appelliert im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus an die Verantwortung jedes einzelnen: "Irgendwann muss die Gesellschaft umschalten in einen aktiven Teilnahmemodus. Dazu gehören Aufmerksamkeitsübungen wie das Führen eines Cluster-Kontakt-Tagebuchs."
Neuer Höchststand an Neuinfektionen in MV
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden in Mecklenburg-Vorpommern hat einen Höchststand erreicht: Heute wurden 56 neue Fälle gemeldet, wie die Behörden mitteilten. Bisher war die höchste Zahl bestätigter Neuinfektionen 48 gewesen - einmal Ende März und ein zweites Mal am 5. Oktober. In den vergangenen zehn Tagen infizierten sich im ganzen Land je 100.000 Einwohner 10,7 Personen (Sieben-Tage-Inzidenz) mit dem Coronavirus. Insgesamt liegt das Land weiter deutlich unter der kritischen Marke von 50 Infektionen, die zu Einschränkungen führen kann. Den höchsten Wert hat derzeit der Kreis Mecklenburgische Seenplatte mit 22,4 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.
Weihnachtsmärkte: Lübeck plant Besucherbeschränkungen
Lübeck will die Zahl der Besucher der Weihnachtsmärkte in der Hansestadt in diesem Jahr Corona-bedingt begrenzen. Das gelte in erster Linie für den Markt, den sogenannten Sternenwald auf dem Schrangen und den Maritimen Weihnachtsmarkt auf dem Koberg, sagte heute die Sprecherin der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM), Doris Schütz. Die Durchführung der Weihnachtsmärkte steht allerdings unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen. Er schließe nicht aus, dass die Märkte kurzfristig abgesagt werde, sagte Bürgermeister Jan Lindenau (SPD).
Sind "Springer"-Lehrer ein Infektions-Risiko?
Die Schulen stehen als Arbeits- und Lernort in der Corona-Krise mit im Blickpunkt. Die Sorge ist groß, dass es dort zu Ansteckungen mit dem Coronavirus kommt. Entsprechend vorsichtig versuchen alle Beteiligten zu agieren.
Kinder Corona-gefährdeter Eltern müssen zur Schule
Schüler, deren Eltern zur Corona-Risikogruppe gehören, haben nicht automatisch Anspruch auf eine Befreiung vom Präsenzunterricht in der Schule. Das hat das Verwaltungsgericht Braunschweig entschieden. Die Schule dürfe die Befreiung ablehnen, wenn dort noch keine weitergehende Maßnahme zum Infektionsschutz angeordnet wurde, etwa wegen eines Corona-Falls bei einem Schüler, so das Gericht. Im konkreten Fall geht es um zwei Geschwister aus der 9. und 12. Klasse eines Braunschweiger Gymnasiums, deren Eltern der Schule ein ärztliches Attest vorgelegt hatten, wonach sie zur Risikogruppe gehören. Die Schule hatte die Befreiung unter Berufung auf eine Vorschrift des Kultusministeriums abgelehnt. Diese Vorschrift sei rechtlich nicht zu beanstanden, entschied das Gericht. Zudem habe die Schule schon eine Reihe von Corona-Schutzmaßnahmen umgesetzt.
Hamburgs Gesundheitssenatorin ruft zur Grippeschutzimpfung auf
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) zur Grippeschutzimpfung aufgerufen. Diese sei besonders wichtig für Menschen, die über 60 Jahre alt sind oder wegen Vorerkrankungen zu einer Risikogruppe gehören, sagte die SPD-Politikerin.
MV: Linksfraktion fordert Abschaffung der Quarantäne für Urlauber
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bekommt für ihr Festhalten an den Quarantäne-Regeln für Urlauber aus Risikogebieten Gegenwind. Die Linksfraktion fordert die Abschaffung der Quarantäne. Die Hygiene-Konzepte der Hotels im Land hätten sich bewährt. Regierungschefin Schwesig hatte sich angesichts steigender Fallzahlen gegen Lockerungen beim Umgang mit Menschen aus Corona-Hotspots ausgesprochen. Die bisherigen Maßnahmen hätten zu den vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen im Land beigetragen.
Mecklenburg-Vorpommern beschließt höchste Neuverschuldung
Infolge der Corona-Krise macht Mecklenburg-Vorpommern die höchsten Schulden in der Geschichte des Landes. Das Kabinett beschloss heute in Schwerin einen weiteren Nachtragshaushalt mit neuen Krediten in Höhe von 2,15 Milliarden Euro. Damit verschuldet sich das Land im Rahmen des Doppelhaushaltes 2020/2021 mit insgesamt 2,85 Milliarden Euro. Das zusätzliche Geld soll zur Stützung von Wirtschaft und Kommunen sowie für vorgezogene Investitionen eingesetzt werden. Zudem müssen Corona-bedingte Steuerausfälle kompensiert werden.
MV: Corona-Test für mehr als 100 Grundschüler
110 Grundschüler wurden heute in Stralsund (Landkreis Vorpommern-Rügen) auf das Coronavirus getestet. Sie hatten Kontakt mit einer Lehrerin gehabt, die zuvor positiv getestet worden war. Außerdem waren 14 Lehrkräfte, die Sekretärin und der Hausmeister als Kontaktpersonen ermittelt worden. Die Erwachsenen waren bereits am Montag getestet worden. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Für alle Kontaktpersonen ist Quarantäne angeordnet worden.
Schleswig-Holstein: Ab heute gilt Maskenpflicht auf Helgoland
Auf der Nordseeinsel Helgoland (Kreis Pinneberg) ist es seit heute wieder Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen - in einem bestimmten Zeitraum an bestimmten Orten. Der Kreis Pinneberg spricht von einer Schutzmaßnahme. Nach Angaben der Kreisverwaltung könnten die gebotenen Abstände in den engen Straßen und kleinen Geschäften nicht überall eingehalten werden. Auch in den Gaststätten im betroffenen Gebiet gilt die Maskenpflicht. Wer nach Helgoland reist, muss an den Schiffen oder am Flugplatz zudem ein zweiseitiges Einreisedokument ausfüllen.
Niedersachsen: Weitere Todesfälle im Altenheim
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Neu Wulmstorf sind vier weitere Bewohner an den Folgen der Infektion gestorben.
Hamburg: 114 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2
Hamburg hat binnen eines Tages 114 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gezählt. Damit steigt die Zahl der Fälle auf insgesamt 9.152. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 37 Fällen. In den Krankenhäusern der Hansestadt werden derzeit 62 Personen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt, 14 davon liegen auf der Intensivstation. Gestern hatte Hamburg 77 Neuinfektionen registriert, am Sonntag 72. Seit gestern gilt in Hamburg eine verschärfte Maskenpflicht.
Debatte um Verlängerung der Winterferien
Der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß hat sich für eine Verlängerung der Winterferien ausgesprochen. Der "Bild" sagte er: "Wir sollten darüber nachdenken, die Winterferien um zwei bis drei Wochen zu verlängern und im Sommer entsprechend zu kürzen." Ziel müsse sein, bestmöglich durch die Pandemie zu kommen. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien widersprach ihrem Parteikollegen. Sie sagte: "Öffentliche Schulferien-Debatten helfen jetzt niemandem und sind überflüssig wie ein Kropf."
Beherbergungsverbote sind Streitpunkt beim Bund-Länder-Treffen
Einen Tag vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen zur Corona-Krise gibt es weiter Streit über die aktuellen Reiseregeln. Kritisiert werden vor allem die unterschiedlichen Beherbergungsverbote der Länder. CSU-Chef Markus Söder, Wirtschaftsverbände und der Städte- und Gemeindebund fordern bundesweit einheitliche Vorgaben für Urlauber aus Risikogebieten. Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig hat Lockerungen ausgeschlossen. Während der zweiten Corona-Welle könne man nicht so tun, als ob alles leichter werde, so die SPD-Politikerin. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, schlug vor, in Risikogebieten Ausreisekontrollen einzuführen. Die Ministerpräsidenten der Länder kommen morgen erstmals seit vier Monaten wieder nach Berlin, um mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Corona-Lage zu beraten. Die Konferenz werde auf ausdrücklichen Wunsch Merkels als "physisches Präsenzformat" abgehalten, berichtete "Bild".
263 Neuinfektionen in Niedersachsen
Niedersachsen hat innerhalb eines Tages 263 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Die Zahl der bestätigten Fälle erhöht sich somit auf insgesamt 23.447. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz haben der Kreis Cloppenburg (112,5) und die Stadt Delmenhorst (112,2). Den Grenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner überschritten haben außerdem die Landkreise Vechta (52,5), Emsland (57,5) und Wesermarsch (64,3) sowie die Grafschaft Bentheim (66,3). Einen deutlichen Anstieg verzeichnete der Landkreis Osnabrück, wo es binnen eines Tages 68 neue Fälle gegeben hat. Der Sieben-Tage-Wert pro 100.000 Einwohner stieg damit von 28,5 auf 45,8.
Quarantäne angeordnet: VfL Osnabrück beantragt Spielabsetzung
Der VfL Osnabrück hat wegen der angeordneten Quarantäne eines Großteils des Teams eine Verlegung des für Sonntag geplanten Spiels gegen Darmstadt beantragt. Wie der Fußball-Zweitligist mitteilte, müssten nach zwei positiven Corona-Tests innerhalb des Kaders zahlreiche Akteure auf Anordnung des lokalen Gesundheitsamts bis zum 21. Oktober in häuslicher Isolation bleiben.
Gemischte Stimmung bei Hamburgs Geschäftsleuten
Die Hamburger Handelskammer hat ihr neues Konjunkturbarometer veröffentlicht: Knapp 20 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen ihre Situation derzeit als "gut". Etwa 40 Prozent sehen sich dagegen in einer schlechten Geschäftslage. Der Rest sagt immerhin nach mehr als sechs Monaten Corona-Pandemie, es laufe derzeit für sie "saisonüblich".
Niedersachsen: Grafschaft Bentheim führt Sperrstunde ein
Der Landkreis Grafschaft Bentheim verschärft die Corona-Maßnahmen im Risikogebiet. In der Gastronomie des gesamten Landkreises gibt es ab morgen eine Sperrstunde ab 23 Uhr bis um 6 Uhr des Folgetages. In der Fußgängerzone der Stadt Nordhorn herrscht zudem ab morgen Maskenpflicht.
Robert Koch-Institut meldet 4.122 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut meldet 4.122 Neuinfektionen in Deutschland. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle binnen 24 Stunden auf 329.453. Weitere 13 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben, wodurch sich die Zahl der Todesfälle auf 9.634 erhöht. Unter den zehn Städten und Gemeinden mit den aktuell höchsten Inzidenzwerten sind aus dem Norden Cloppenburg (81,4) und Bremen (79,5).
Mecklenburg-Vorpommern: Schweinebauern weichen nach Polen aus
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es keinen großen Schweineschlachthof mehr, dafür aber etwa 130 größere Betriebe, die Schweine produzieren. Jetzt, da bundesweit Schlachthöfe zeitweise schließen, weil Mitarbeiter sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, weichen die ersten Bauern nach Polen aus, um einen Stau und Notschlachtungen zu verhindern.
Stegner: Reisen innerhalb Deutschlands nicht das Problem
Schleswig-Holsteins SPD-Fraktionschef Ralf Stegner hat mit Blick auf das umstrittene Beherbergungsverbot vor einem "Überbietungswettbewerb" bei den Corona-Regeln gewarnt. "Nicht das Reisen innerhalb Deutschlands ist das Problem, sondern das Verletzen von Abstands- und Hygieneregeln oder der Maskenpflicht", so Stegner. Große Feiern dürften nicht sein und Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen Menschen müsse geahndet werden. Das sei wichtiger als neue Regeln. "Von ältern Ehepaaren aus NRW, die an der Nordsee Erholung suchen, oder normalen Restaurantbesuchen zum Essensverzehr sind jedenfalls keine besonderen flächendeckenden Infektionsausbrüche bekannt, ebenso wenig von Kitas und Schulen", sagte Stegner. Morgen beraten die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Corona-Lage in Deutschland und den Ländern.
Banken wappnen sich gegen vermehrte Insolvenzen
Fast alle Banken wappnen sich derzeit mit erhöhten Rücklagen gegen eine steigende Zahl von Insolvenzen und Kreditausfällen. Eine Bankenkrise, wie es sie vor zehn Jahren gab, sehen Experten aber nicht kommen.
Schleswig-Holstein meldet 65 Neuinfektionen
Das Land Schleswig-Holstein hat 65 neue Corona-Fälle registriert. Damit stiegt die Zahl der bestätigten Infektionen insgesamt auf 5.324. Rund 4.600 Infizierte gelten als genesen. Die meisten Neuinfektionen gibt es aktuell in den Kreisen Pinneberg (+11) und Stormarn (+14) sowie in Lübeck (+14). Im Kreis Pinneberg gab es Corona-Fälle an sechs Schulen. Weitere Hintergründe zu der Pandemie im nördlichsten Bundesland können Sie hier nachlesen.
NDR Newsletter: Immer gut informiert!
Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie in der Coronavirus-Pandemie auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages und erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft. Infos zum kostenlosen Abonnieren des Newsletters finden Sie hier:
Viel Hick-Hack um Quarantänepflicht in MV
Die Opposition und Touristiker haben Kritik an der Landesregierung von MV geübt. Sie fordern Nachbesserungen bei den Corona-Regeln. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) verteidigte die Maßnahmen.
Coronavirus-Update: Heute Nachmittag neue Podcast-Folge
Die Wissenschaftsredaktion von NDR Info veröffentlicht am Nachmittag die 60. Folge des Podcasts Coronavirus-Update. Heute wird der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité über neue Entwicklungen in der Corona-Krise berichten. Alle Infos zum Podcast finden Sie hier:
MV-Landesregierung berät über Milliardenschulden gegen Corona-Krise
Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung befasst sich heute erneut mit den finanziellen Zusatzlasten aus der Corona-Krise. Zwei Wochen nach der Klausurtagung dazu will das Kabinett in Schwerin über den Nachtragshaushalt abschließend beraten, um ihn dann dem Landtag zuzuleiten. Bei dem Treffen Ende September hatte sich die Ministerrunde bereits auf Eckpunkte des Nachtragsetats verständigt. Demnach sollen weitere 2,15 Milliarden Euro an Krediten aufgenommen werden.
In einem ersten Schritt war im April bereits ein Nachtrag über 700 Millionen vom Landtag beschlossen worden. Die zusammen 2,85 Milliarden Euro sind die bislang höchste jährliche Neuverschuldung in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Das zusätzliche Geld soll zur Stützung von Wirtschaft und Kommunen sowie für vorgezogene Investitionen eingesetzt werden. Zudem müssen coronabedingte Steuerausfälle kompensiert werden.
Die Corona-Krise im NDR Fernsehen
Hier eine Auswahl von Beiträgen, die gestern Abend in den NDR Fernseh-Landesmagazinen zum Thema Corona gesendet worden sind:
Live-Ticker von NDR.de startet
Guten Morgen! NDR.de berichtet auch an diesem Dienstag über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. In diesem Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Diese Neuinfektionszahlen wurden gestern von den Bundesländern im Norden gemeldet: 263 in Niedersachsen, 77 in Hamburg, 25 in Schleswig-Holstein, 47 in Mecklenburg-Vorpommern und 34 in Bremen.
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