Strandparking am Sandstrand bei St.Peter-Ording. © IMAGO / penofoto
Strandparking am Sandstrand bei St.Peter-Ording. © IMAGO / penofoto
Strandparking am Sandstrand bei St.Peter-Ording. © IMAGO / penofoto
AUDIO: Steigende Parkgebühren an Nord- und Ostsee (1 Min)

Parkgebühren steigen: So teuer ist Parken an Nord- und Ostsee

Stand: 11.04.2025 16:43 Uhr

Tagesgäste an Nord- und Ostsee müssen sich zum Saisonstart auf Preiserhöhungen bei den Parkgebühren einstellen. Das sorgt mancherorts nicht für Begeisterung.

von Carsten Rauterberg

In Laboe (Kreis Plön) ist gerade eine neue Gebührenordnung für die Parkplätze in Kraft getreten, in Lübeck-Travemünde ist eine Neufassung der Parkgebühren in der Diskussion. Grömitz (Kreis Ostholstein) überlegt noch, während Dahme und Sankt Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) schon Fakten geschaffen haben. Ein Thema sind die Strandparkplätze aber in allen Urlaubsorten. Die Tagesgäste wollen so nah und so kostengünstig wie möglich am Strand parken, für die Urlaubsorte sind die Parkplätze ein Teil der touristischen Infrastruktur und eine wichtige Einnahmequelle.

Preis-Erhöhungen an der Ostsee

In Dahme müssen Tagesgäste bei den Parkgebühren in dieser Saison etwas tiefer in die Tasche greifen. Statt 1,50 Euro müssen sie für eine Stunde Parken nun 2 Euro bezahlen, jede weitere Stunde kostet 2 Euro statt bisher 1,50 Euro. Für das Tagesticket werden nun in Dahme 10 Euro berechnet, bislang waren 7,50 Euro fällig.

Laboe hat ebenfalls seine Parkgebührenordnung erneuert. Konkret müssen Tagesgäste und Urlauber nun pro Stunde ab 2 Euro zahlen, der Preis für ein Tagesticket startet bei 20 Euro. Das ist laut Tourismus Service abhängig von der Lage der Parkplätze: Je näher am Wasser, desto teurer, so ist hier das Prinzip. Einige etwas abseits gelegene Parkplätze sind sogar etwas günstiger geworden. Ziel ist ein besseres Parkraum-Management, unter anderem durch die Einführung eines digitalen Parkleitsystems.

Kostenloser Busverkehr in Heiligenhafen

Ein Plakat wirbt für kostenlosen Stadtverkehr in Heiligenhafen. © NDR Foto: Hauke Bülow
Der im vergangenen August eingeführte kostenlose Busverkehr in Heiligenhafen soll künftig über die Parkgebühren finanziert werden.

Auch die Stadtvertretung Heiligenhafen (Kreis Ostholstein) hat die Parkgebühren vor Kurzem angehoben. Auf den touristisch attraktiven Plätzen zahlen die Nutzer nun 1,50 Euro pro Stunde, statt wie bisher 1 Euro. In einigen Bereichen sind auch Tagestickets für 6 Euro möglich.

Mit den Einnahmen will die Stadt den im August 2024 eingeführten Stadtbusverkehr finanzieren, die Benutzung ist für alle kostenfrei. Bürgermeister Kuno Brandt (parteilos) sagte, der Stadtverkehr habe eine gute Frequenz und solle über die Testphase hinaus fortgeführt werden. Darüber hinaus will die Stadt ein umfassendes Verkehrskonzept erarbeiten, das sämtlichen Verkehr im gesamten Stadtgebiet berücksichtigt. Mitte des Jahres soll es vorliegen, dann sollen weitere Maßnahmen beraten werden, so der Bürgermeister.

Kostenpflichtiges Parken in Heiligenhafen: Kritik von Einheimischen

Viele Heiligenhafener ärgert es, dass sie nun mehr fürs Parken bezahlen müssen. Auch der Wegfall eines größeren Parkplatzes kommt bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht gut an. Sie dürfen zwar kostenlos Bus fahren, aber die neuen Regelungen sorgen für Kritik - auch bei Geschäftsleuten. Sie haben Sorge, dass ihnen Kunden wegbleiben, weil die jetzt zahlen müssen fürs Parken.

Parkplatz-Suchende weichen auf Wohngebiete aus

In anderen Urlaubsorten sorgt der Parkplatzmangel vor allem in der Hochsaison dafür, dass im direkten Umfeld der Großparkplätze geparkt wird, zum Beispiel in Timmendorfer Strand (Kreis Ostholstein). In Glücksburg (Kreis Schleswig-Flensburg) versuchen Tagesgäste bei gutem Wetter die gebührenpflichtigen Parkplätze zu umgehen, sie parken dann auch in Wohngebieten. Die Kommune sucht nach Lösungen und will ein Mobilitätskonzept erarbeiten.

Parken in Sankt Peter-Ording - teurer und digitaler

Ein Display in St. Peter-Ording weist auf die Anzahl freier Parkplätze hin. © ©TZ SPO
Ein Display an der Strandzufahrt in Sankt Peter-Ording weist auf die Anzahl der freien Parkplätzen hin.

Sankt Peter-Ording hat zum Saisonstart ein neues Tarifsystem für die Parkplätze eingeführt. Der Preis für das Parken am Strand erhöht sich zwischen 7.30 und 17 Uhr um 3 Euro. Am Strandabschnitt Ording kostet das Tagesticket dann 15 Euro, in Böhl 13 Euro. Es gibt aber flexible Tarife in den Abendstunden. So werden in Ording von 17 bis 20 Uhr 10 Euro fällig und in Böhl 8 Euro. Zwischen 20 und 22.30 Uhr ist das Parken auf dem Strand von Sankt Peter-Ording komplett kostenfrei. Auf den Deich-Parkplätzen Böhl und Süd kosten die erste und zweite Stunde jeweils 3 Euro, danach wird der Tagestarif von 8 Euro fällig. Zwischen 20 und 22.30 Uhr ist das Parken dort kostenfrei.

Einfache Parkplatzsuche dank Kamerasystem

Dazu soll ein neues kamerabasiertes Parksystem bei den Strandparkplätzen für flüssigeren Verkehr und einfaches Parken sorgen. "Das neue System bietet deutlich mehr Komfort für unsere Gäste, entlastet die Anwohner und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz", sagt Tourismuschefin Katharina Schirmbeck. Die bislang üblichen Wartezeiten an der Strandauffahrt würden dadurch entfallen.

An der Ein- und Ausfahrt zu den Parkplätzen erfassen jetzt Kameras die Autokennzeichen - die Autos können dann durchfahren, ohne anzuhalten. Bezahlen ist dann möglich über das Smartphone und die Park-App, über die Parkplatz-Website, am Kassenautomaten mit Kreditkarte oder per Münzzahlung - alles möglich bis zu 48 Stunden nach Ende des Parkvorgangs.

Unterschiedliche Rückmeldungen von Gästen

Die Tourismus-Zentrale Sankt Peter-Ording zieht ein positives Zwischenfazit. Nach dem Start des kamerabasierten Parkens Anfang März habe man einige technische Anpassungen vorgenommen, so eine Sprecherin. Man sei in ständigem Austausch mit den Mitarbeitenden an den Strandzufahrten, die in der Startphase vor Ort seien, um den Gästen zu helfen. Viele Autofahrende hätten sich positiv über die gute Beschilderung und die Hinweise an den Zufahrten geäußert.

Kritische Stimmen gab es in Sankt Peter-Ording bislang eher zur Tariferhöhung. Die Sprecherin der Tourismus-Zentrale sagte weiter, man habe die Einführung des neuen Systems bewusst in die Vorsaison gelegt, um aus den Erfahrungen zu lernen und sich optimal für den Sommer vorzubereiten.

Büsum setzt auf Mix aus kostenfrei und kostenpflichtig

Im Nordseeheilbad Büsum gibt es aktuell über 2.200 Parkplätze, mehr als die Hälfte davon ist kostenfrei. Bürgermeister Oliver Kumbartzky (FDP): "Wir wollen weiterhin attraktiv bleiben für Tagesgäste. Sowohl an der Familienlagune Perlebucht auf dem Parkplatz P1 als auch in der Nähe des Hafens hinter der Jugendherberge auf dem Parkplatz P2 gibt es viele kostenlose Parkplätze." Die seien auch an den Ortseingängen ausgeschildert.

Fahrzeuge stehen auf einem Parkplatz in Büsum. © Tourismus Marketing Service Büsum GmbH
In Büsum können Tagesgäste auf dem Parkplatz P2 an der Jugendherberge kostenlos parken.

Wer noch näher am Strand parken möchte, der kann in Büsum mehrere kostenpflichtige Parkplätze in Nordseenähe ansteuern. Dort müssen Autofahrende 2 Euro pro Stunde bezahlen, ein Tagesticket kostet 10 Euro. In Dithmarschens größtem Urlaubsort sind die Parkplatzgebühren konstant geblieben, die letzte Preiserhöhung war 2023. Weil es aber vor allem in der Hauptsaison zu Engpässen kommt, will die Gemeinde in diesem Jahr ein neues Verkehrskonzept mit einem Parkleitsystem erarbeiten.

Keine Gebühren in Friedrichskoog

Die Seehundstation und der Strand im Ortsteil Spitze locken jedes Jahr viele Gäste nach Friedrichskoog. In dieser Saison gibt es aber einige Beeinträchtigungen durch Großbaustellen. Der Badestrand ist wegen der Deicherhöhung und der Strandmodernisierung gesperrt - bis Ende September. Und der Kurpark wird ebenfalls modernisiert, soll aber am 19. April wieder freigegeben werden. Laut Tourismusmanagerin Dörte Kebbel ist der Großparkplatz an der Koogstraße gesperrt. Das Parken auf den anderen Parkplätzen an der Nordseestraße und am alten Hafen ist dagegen kostenfrei.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 12.04.2025 | 08:00 Uhr

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