St. Paulis Spieler bejubeln einen Treffer. © Witters/TimGroothuis
St. Paulis Spieler bejubeln einen Treffer. © Witters/TimGroothuis
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AUDIO: Kiels Remberg nach Last-Minute-Niederlage: "Sehr bitter" (2 Min)

Last-Minute-Sieg in Kiel - St. Pauli feiert Big Points, Holstein vor dem K.o.

Stand: 12.04.2025 17:25 Uhr

Der FC St. Pauli hat sich im Bundesliga-Nordduell am Sonnabend spät mit 2:1 (1:1) bei Holstein Kiel durchgesetzt und ist dem Klassenerhalt einen großen Schritt näher gekommen. Für die KSV wird es nach der Niederlage im Kampf um den Liga-Verbleib hingegen immer enger.

von Tobias Knaack

In einer intensiven und hart umkämpften, in weiten Teilen aber auch unterhaltsamen Partie der beiden Aufsteiger unterlief KSV-Verteidiger Max Geschwill in der zweiten Minute der Nachspielzeit nach einem Schuss des eingewechselten Noah Weißhaupt ein Eigentor. Zuvor hatten Alexander Bernhardsson für die "Störche" (21.) und Danel Sinani für die Gäste (34.) getroffen.

Während der Gästeblock mit rund 3.000 St.-Pauli-Fans förmlich explodierte, regierte auf Seiten der KSV große Niedergeschlagenheit. Für die Schleswig-Holsteiner wird es nun bei nur noch fünf Partien immer enger. Die Braun-Weißen hingegen haben auch aufgrund der Pleite Bochums gegen Augsburg (1:2) nun eine gute Ausgangslage: Zumindest bis Sonntag sind es sieben Punkte Vorsprung auf Heidenheim (in Frankfurt) und sogar neun auf den VfL auf dem ersten direkten Abstiegsplatz.

St. Paulis Noah Weißhaupt © Witters
AUDIO: St. Paulis Noah Weißhaupt: "Sehr, sehr wichtig" (2 Min)

"Ein Unentschieden wäre verdient gewesen", sagte ein geknickter Nicolai Remberg nach der Partie zur Leistung seiner KSV. Das sah auch Eigentor-Vorbereiter Weißhaupt so, freut sich aber über St. Paulis Lucky Punch: "Dieser Sieg war sehr sehr wichtig."

Für beide Nordclubs geht es am nächsten Spieltag knackig weiter. St. Pauli hat am kommenden Sonntag Meister Leverkusen zu Gast (20. April, 19.30 Uhr, im NDR Livecenter). Tags zuvor spielt die KSV bei RB Leipzig (19. April, 15.30 Uhr).

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St. Pauli startet dominant, doch Kiel trifft

Die Hamburger starteten deutlich besser in das Kellerduell, dominierten wie schon beim 1:1 gegen Mönchengladbach die Partie mit ihrem Pressing und setzten sich zu Beginn in der Hälfte der Kieler fest. Die Gäste erarbeiteten sich eine ganze Reihe von Standardsituationen, aus denen sie allerdings kein Kapital schlagen konnten.

Und so passierte, was im Fußball häufiger geschieht: Die eine Mannschaft macht das Spiel, die andere trifft. Weil St. Pauli zum ersten Mal keinen Zugriff hatte - und weil das Team von Coach Marcel Rapp es auch gut spielte. Armin Gigovic spitzelte am Ende eines schönen Angriffs den Ball rund 16 Meter vor dem Tor zu Bernhardsson, der den Ball mit links herrlich ins linke untere Eck schlenzte. Keine Chance für FCSP-Torhüter Nikola Vasilj (21.).

Sinanis Seitfallzieher bringt FCSP zurück

Die Führung spielte den Gastgebern in die Karten, die Braun-Weißen taten sich zunehmend schwerer - und kamen in der 34. Minute doch zum Ausgleich: KSV-Schlussmann Thomas Dähne war bei einem hohen Ball gegen Oladapo Afolayan zu zaghaft, Sinani jagte den Abpraller artistisch per Seitfallzieher in die Maschen.

Apropos Torwartfehler: Fünf Minuten später ging auch Vasilj seiner Arbeit im eigenen Fünfmeterraum nur mit sehr großer Zurückhaltung nach. Die KSV konnte das anschließende Gewühl aber nicht zur erneuten Führung nutzen: Nicolai Remberg knallte den Ball an die Latte, Marco Komendas Kopfball wurde auf der Linie geklärt. Kurz vor der Pause produzierte Vasilj noch Material für ein Bewerbungsvideo für den bosnischen Volleyballverband, als er einen strammen Schuss von Magnus Knudsen unkonventionell zur Seite baggerte (44.). Dann ging es in die Kabinen.

Lange Zeit zähe zweite Hälfte

Wie schon zu Spielbeginn waren die Gäste aus Hamburg auch nach zum Start des zweiten Durchgangs das bessere Team und hatten durch Sinani die Riesenchance zur Führung. Der Luxemburger traf den Ball nach einem langen Einwurf von der linken Seite rund sieben Meter vor dem Tor aber nicht richtig (51.).

Mit zunehmender Spieldauer war beiden Mannschaften die Bedeutung der Partie immer mehr anzumerken: Zweikämpfe im Mittelfeld dominierten das Bild, der spielerische Fluss war ziemlich dahin. Die KSV wurde zwar besser und setzte sich vorübergehend in der Hälfte St. Paulis fest, Torgefahr entwickelten die "Störche" aber nicht.

Geschwills Eigentor sorgt für St. Paulis Sieg

Das Blessin-Team verteidigte resolut und lauerte per Konter auf seine Chancen. Und die kamen: Kapitän Jackson Irvine verpasste das 2:1 zunächst noch völlig freistehend (87.).

So sah alles nach einem Remis aus, bis der eingewechselte Weißhaupt aus spitzem Winkel schoss und Geschwill den Ball ins eigene Tor bugsierte (90.+2). Schiedsrichter Benjamin Brand bekam den Treffer per Torlinientechnologie angezeigt und deutete in den Mittelkreis. Der Gästeblock im Holstein-Stadion feierte, auf Seiten der Gastgeber gab es lange Gesichter. Es war der Höhe- und Schlusspunkt des Nord-Kellerduells.

29.Spieltag, 12.04.2025 15:30 Uhr

Holstein Kiel

1

FC St. Pauli

2

Tore:

  • 1:0 Bernhardsson (21.)
  • 1:1 Sinani (34.)
  • 1:2 Geschwill (90. +2, Eigentor)

Holstein Kiel: Dähne - T. Becker (46. Porath), Ivezic, Komenda (68. Geschwill) - Rosenboom, Knudsen (75. M. Schulz), Remberg, Tolkin - Bernhardsson, Gigovic (83. Skrzybski) - Machino (68. Harres)
FC St. Pauli: Vasilj - Nemeth, Wahl, Dzwigala (64. Van Der Heyden) - Saliakas, Irvine, Smith, Treu - Sinani (87. Metcalfe) - Afolayan (60. Weißhaupt), Saad (46. Guilavogui)
Zuschauer: 15034 (ausverkauft)

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Ein als Abstiegsgespenst verkleideter Fan © picture alliance / Sport Moments/Schmitt

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 12.04.2025 | 18:17 Uhr

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