Corona-Blog: Keine Einigung bei Beherbergungsverboten
NDR.de hat auch am Mittwoch, 14. Oktober ausführlich über die Folgen der Corona-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag setzen wir die Berichterstattung in einem neuen Blog fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bund-Länder-Gipfel: Neue Regeln für Corona-Hotspots vereinbart
- Quarantänepflicht von zehn Tagen für Reiserückkehrer
- Umfrage: Mehrheit der Niedersachsen mit Corona-Maßnahmen einverstanden
- Zahl der Corona-Hotspots in Niedersachsen steigt auf acht
- Erstmals seit April über 5.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
- Insgesamt 810 Neuinfektionen im Norden: 441 in Niedersachsen, 135 in Hamburg, 65 in Schleswig-Holstein, 61 in Mecklenburg-Vorpommern, 108 in Bremen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute ...
Das Team von NDR.de beendet den Corona-Blog an dieser Stelle. Danke, dass Sie so lange mit dabei geblieben sind heute. Morgen früh gegen 6 Uhr setzen wir die Berichterstattung fort - unter anderem mit Reaktionen auf die Bund-Länder-Gespräche in Berlin. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wird aus erster Hand von den Schwierigkeiten bei den Beratungen erzählen können. Er ist um kurz vor 8 Uhr Interview-Gast im Hörfunkprogramm von NDR Info. Bis dahin Ihnen jetzt eine gute Nacht.
NDR-TV-Beiträge zur Corona-Krise
In den NDR Landesmagazinen, die heute Abend vor der Tagesschau gesendet worden sind, konnten noch keine Reaktionen auf die Bund-Länder-Beschlüsse gezeigt werden. Beiträge zur Corona-Krise gab es aber dennoch. Hier eine Auswahl:
Neue Regeln für Hotspots, keine Einigung über Beherbergungsverbote
Die Regierungschefs von Bund und Ländern haben sich bei ihrem Treffen in Berlin heute auf neue Maßnahmen für Städte und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen geeinigt, die sogenannte Hotspot-Strategie. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appellierte im Anschluss an die Beratungen an die Bürger in dieser "entscheidenden und kritischen Phase" weiter die Regeln zu befolgen. Bei den Beherbergungsverboten für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten gibt es weiter keinen einheitlichen Kurs. Bis zum 8. November soll diese umstrittene Maßnahme demnach auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.
Ab 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen:
- soll eine erweiterte Maskenpflicht überall dort gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen
- soll die Zahl der Teilnehmer bei privaten Feiern auf 25 im öffentlichen Raum und 15 im privaten Raum beschränkt werden. Einige Länder wollen die Beschränkungen nur als Empfehlung formulieren
- Bund und Länder empfehlen außerdem, dann dort eine Sperrstunde in der Gastronomie sowie zusätzliche Auflagen und Kontrollen einzuführen. Die Zahl von Teilnehmern bei Veranstaltungen soll weiter begrenzt werden
- die Maskenpflicht wird erweitert
- im öffentlichen Raum dürfen sich höchstens zehn Personen treffen
- verbindliche Einführung einer Sperrstunde in der Gastronomie ab 23 Uhr, dann auch Alkoholausgabe-Verbot
- private Feiern sind auf maximal zehn Teilnehmer in der Öffentlichkeit sowie auf zehn Personen aus zwei Hausständen im privaten Bereich begrenzt
- Steigen die Infektionszahlen weiter, gilt ein Limit von fünf Personen bzw. den Angehörigen zweier Hausstände für Treffen im öffentlichen Raum
- maximal 100 Teilnehmer bei Veranstaltungen, Ausnahmen sind möglich
Vechta: Fünf JVA-Mitarbeiter infiziert
In der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Vechta gibt es einen Corona-Ausbruch. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Wie der Landkreis heute mitteilte, sind fünf Mitarbeiter der JVA positiv auf das Virus getestet worden. Morgen sollen deshalb alle anderen Beschäftigten getestet werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Vechta liegt derzeit bei 68,39.
Kommentar: HVV-Warnstreik gefährdet Fahrgäste
Der morgige Bus- und U-Bahn-Streik in Hamburg sorgt für Ärger. Dass gerade in der Corona-Krisenzeit Fahrgäste genötigt werden, sich in überfüllte Waggons zu quetschen, macht NDR Hörfunk-Nachrichten-Chef Tom Heerdegen wütend.
Nach Party auf Sylt bislang ein positiver Corona-Test
Nach einer Party mit einem Corona-Infizierten in einem Bistro in Westerland auf Sylt ist bislang ein weiterer Gast positiv getestet worden. Acht Testergebnisse stehen allerdings noch aus, wie der Kreis Nordfriesland heute mitteilte. Insgesamt hatte es nach Bekanntwerden des Falls 108 Tests gegeben, davon fielen 99 negativ aus. Die restlichen Ergebnisse sollen morgen vorliegen. Erst nach der Partynacht vom 4. Oktober waren beim ersten Gast Symptome aufgetreten. Das Lokal hat der Wirt freiwillig geschlossen.
Bad Gandersheim: 53 Corona-Fälle in Glaubenszentrum
In einem Glaubenszentrum in Bad Gandersheim gibt es einen größeren Corona-Ausbruch. Von 252 getesteten Personen sei das Virus bisher bei 53 nachgewiesen worden, teilte der Landkreis Northeim heute mit. Bei 93 Getesteten liegen die Ergebnisse demnach noch nicht vor. Im Landkreis Northeim wird der Corona-Richtwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche laut der Mitteilung überschritten. Er liege derzeit bei 52,7. Die Behörden reagierten auf den überschrittenen Sieben-Tage-Wert mit Einschränkungen privater Feiern und Treffen.
Neuer Infektions-Rekord im Nordosten
In Mecklenburg-Vorpommern haben sich 61 weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales stellte somit mehr Infektionen binnen eines Tages fest als je zuvor. Insgesamt sind im Land nun 1.538 Fälle dokumentiert.
108 neue Corona-Fälle in Bremen
Im Bundesland Bremen gibt es 108 neue laborbestätigte Corona-Infektionen.Wie Radio Bremen berichtete, steigt die Gesamtzahl damit auf insgesamt 3.272. Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadt Bremen liegt bei 79,8, die für Bremerhaven bei 12,8 Infektionen pro 100.000 Einwohner. 62 Menschen starben bislang infolge einer Corona-Infektion.
500 Menschen demonstrieren in Hamburg für Eventbranche
Mit einem Trauermarsch haben Vertreter der Kultur- und Veranstaltungsbranche am Mittwoch in Hamburg das Jahr 2020 symbolisch zu Grabe getragen. Sie zogen vom Hauptbahnhof zum Rathausmarkt. An der Demo unter dem Motto "Alarmstufe Rot - Rettet die Veranstaltungswirtschaft" beteiligten sich rund 500 Menschen. Der Deutsche Eventverband wollte mit der Aktion erneut auf die "verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kultur- und Veranstaltungsindustrie" aufmerksam machen. Die bundesweit etwa 1,5 Millionen Mitarbeiter der Eventbranche sind besonders stark von den Corona-Gegenmaßnahmen betroffen, weil Konzerte, Aufführungen und Großveranstaltungen aller Art kaum stattfinden konnten.
NDR Umfrage: Mehrheit der Niedersachsen steht hinter Corona-Maßnahmen
65 Prozent der Menschen in Niedersachsen halten die Corona-bedingten Einschränkungen für angemessen. Das und die Sorgen um die Jobs zeigt der NiedersachsenTREND, eine Umfrage im Auftrag des NDR.
Von morgen an wieder Unterricht in Stralsunder Grundschule
Die Schüler der Ferdinand-von-Schill-Grundschule in Stralsund dürfen morgen wieder in den Unterricht. Alle Befunde der mehr als hundert gestern getesteten Schüler seien negativ, teilte ein Sprecher des Landkreises Vorpommern-Rügen mit. Nachdem bei einer Lehrerin der Grundschule eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen wurde, sind bereits am Montag 14 Lehrkräfte, die Sekretärin und der Hausmeister als Kontaktpersonen getestet worden. Alle Proben waren laut Landkreis negativ. Für alle Kontaktpersonen war Quarantäne angeordnet worden. Der Präsenzunterricht fiel drei Tage lang aus. An der Schule lernen 228 Kinder in zwölf Klassen.
Niedersachsen: Neuer Fördertopf für Kunstszene
Mit zehn Millionen Euro will das Land Niedersachsen Künstler und Kulturhäuser während der Corona-Pandemie unterstützen. Die Mittel sollen an Kulturschaffende fließen, die auch finanzielle Hilfen über das Corona-Maßnahmenpaket des Bundes beantragen wollen, wie das Wissenschaftsministerium in Hannover mitteilte. Um von den bundesweiten Förderprogrammen zu profitieren, müssen Hilfesuchende in der Regel einen finanziellen Anteil selbst erbringen. Die Mittel aus dem Landeshaushalt sollten ihnen nun bei dieser Kofinanzierung helfen, sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). "Unser Ziel ist, dass insbesondere kleine und mittelgroße Kultureinrichtungen sowie Künstlerinnen und Künstler den Weg zurück ins kulturelle Leben finden."
Niedersachsens Kliniken: Noch genügend freie Plätze
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt auch in Niedersachsen weiter. Bislang zeichnet sich aber kein Notstand bei der Versorgung von Covid-19-Patienten in Krankenhäusern ab.
Telefonische Krankschreibung soll wieder ausgedehnt werden
Telefonische Krankschreibungen beim Arzt wegen Erkältungsbeschwerden sollen wegen der Corona-Lage bis Jahresende wieder umfangreicher möglich gemacht werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte einen entsprechenden Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses im Gesundheitswesen für Donnerstag an. Bundesweit waren telefonische Krankschreibungen bereits in der Anfangsphase der Pandemie möglich. Später war entschieden worden, diese nur noch abhängig vom Infektionsgeschehen auf Antrag regional und zeitlich befristet per Ausnahmeregelung zuzulassen.
Testzentren in MV: Frequenz hat deutlich zugenommen
Die Corona-Testzentren in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen deutlich mehr Personen, die sich testen lassen wollen. Einige Zentren sprechen von Rekordwerten, ausgeschöpft seien die Kapazitäten aber noch nicht.
Neue Quarantäne-Regeln für Reiserückkehrer ab 8. November
Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten im Ausland sollen ab dem 8. November neue Quarantäne-Bestimmungen gelten. Dies sieht der Entwurf für eine neue Muster-Quarantäneverordnung vor, über die heute das Bundeskabinett beraten hat. Laut Nachrichtenagentur AFP ist zentraler Punkt des Entwurfs eine Pflichtquarantäne von zehn Tagen für alle Rückkehrer aus Gebieten, die vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft werden. Diese Pflichtquarantäne kann verkürzt werden, wenn Betroffene "frühestens ab dem fünften Tag nach der Einreise" einen negativen Corona-Test vorlegen können, wie es in der Vorlage heißt. Bislang gilt für Reiserückkehrer aus Risikogebieten eine Pflichtquarantäne von 14 Tagen.
Ausnahmen von der Test- und Quarantänepflicht gelten etwa für Transitreisen, für Reisen in Nachbarländer von weniger als 24 Stunden Dauer, für Besuche aus familiären Gründen von bis zu 72 Stunden, für Berufs- und Studienpendler sowie für Beschäftigte im Waren- und Personenverkehr und für Beschäftigte im Gesundheitswesen.
Holstein Kiel trainiert wieder - Ligaspiel in Würzburg findet statt
Zweitliga-Spitzenreiter Holstein Kiel hat am Mittwochvormittag wieder das Training aufgenommen. Am Vortag hatte es einen positiven Corona-Test gegeben.
RKI-Chef hält massive Corona-Weiterverbreitung für vermeidbar
Ein massiver Anstieg der Corona-Fallzahlen ist aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) noch vermeidbar. Er gehe davon aus, dass man in Deutschland das exponentielle Wachstum noch unterdrücken könne, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. "Aber dafür müssen wir uns auch anstrengen." Er halte die derzeitige Situation nicht für gefährlicher als die im Frühjahr.
Insgesamt sieht Wieler heute im Vergleich zum März viel mehr Erfahrung und Wissen im Umgang mit dem Virus, etwa um die Maßnahmen geschickter einzusetzen und um bei Ausbrüchen schnell zu reagieren. Sollten die Zahlen jedoch weiter steigen, steige aber die Gefahr, mahnte Wieler. Man müsse versuchen, sie klein zu halten. Entscheidend sei das Verhalten der Gesellschaft, das Virus selbst habe sich nicht verändert.
Verwaltungsgericht Braunschweig: Befreiung vom Präsenzunterricht ist nicht gerechtfertigt
Schüler, deren Eltern zur Corona-Risikogruppe gehören, haben nicht automatisch Anspruch darauf, vom Präsenzunterricht befreit zu werden. Das hat das Verwaltungsgericht Braunschweig entschieden.
Neue Regeln für Verdienstausfall geplant
Die Koalition plant zusätzliche Möglichkeiten der Entschädigung bei Verdienstausfällen für Eltern, die ihre Kinder wegen Corona zu Hause betreuen müssen. Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten soll es dagegen keine Entschädigung mehr geben. Das geht aus einer sogenannten Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen des Bundestages zu weiteren Änderungen des Infektionsschutzgesetzes hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
So solle künftig ein Entschädigungsanspruch auch für einzelne Eltern in Betracht kommen, die ein Kind zu Hause betreuen müssen, weil das Gesundheitsamt ihren Nachwuchs unter Quarantäne gestellt hat. Bisher sah die Regelung eine Entschädigung vor, wenn Schulen oder Kitas behördlich geschlossen wurden und keine anderweitige Betreuung möglich war. Eltern, die dann nicht zur Arbeit können, können 67 Prozent des Nettoeinkommens als Entschädigung vom Staat erhalten.
Bundeswehr unterstützt Kreis Stormarn bei Suche nach Kontaktpersonen
Der Kreis Stormarn bekommt Unterstützung von der Bundeswehr bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Fünf Zivilangestellte der Wehrtechnischen Dienststelle 71 aus Eckernförde hätten am Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen, sagte ein Kreissprecher. Sie sollen zunächst bis Ende Oktober die Mitarbeiter des Kreises bei der Ermittlung von Personen unterstützen, die Kontakt zu Infizierten hatten.
Im an Hamburg angrenzenden Kreis Stormarn ist die Zahl der klinisch bestätigten Covid-19-Fälle seit Anfang September stark gestiegen. Nach Angaben des Kreises gibt es dort aktuell 714 klinisch bestätigte Fälle (Stand: 13. Oktober). In den vergangenen sieben Tagen wurden den Angaben zufolge im Kreisgebiet 35 Neuinfektionen registriert. Das entspreche einem Inzidenzwert von 14,3 Infektionen pro 100.000 Einwohner, heißt es auf der Internetseite des Kreises.
441 neue Coronavirus-Fälle in Niedersachsen
Insgesamt 23.888 Infektionen mit dem Coronavirus sind bis heute in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der Fälle im Vergleich zum Vortag um 441.
Hamburg bestätigt 135 Neuinfektionen
Nach Tests auf das Coronavirus sind in Hamburg innerhalb eines Tages 135 neue Fälle festgestellt worden. Wie die Gesundheitsbehörde am Mittwoch mitteilte, stieg die Sieben-Tage-Inzidenz von 37,0 auf 39,2 Neuinfektionen. Der Wert, der die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, liegt somit weiterhin über dem als kritisch geltenden Wert von 35.
Bund und Länder rufen Bürger aus Hotspots zu Reiseverzicht auf
Der Bund will eine ergänzende Maskenpflicht und eine Sperrstunde in der Gastronomie schon dann einführen, wenn die Zahl der Neuinfektionen 35 pro 100.000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche überschreitet. Diese Maskenpflicht soll dort eingeführt werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen, heißt es in einem der Nachrichtenagentur dpa vorliegenden Entwurf für die Beschlussvorlage der Beratungen von Kanzlerin Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder heute Nachmittag.
Zudem plädiert der Bund dafür, die Zahl der Teilnehmer bei privaten Feiern sowie bei öffentlichen Veranstaltungen spätestens dann zu beschränken, wenn es 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche gibt. Wann die Sperrstunde beginnen soll und wie viele Teilnehmer bei Feiern im Familien- und Freundeskreis zugelassen sein sollen, ist noch offen. Bund und Länder rufen zudem Bürger aus Corona-Hotspots zum Verzicht auf Reisen auf. Auch seien neue Kontaktbeschränkungen geplant.
Außerdem will der Bund Hilfsmaßnahmen für besonders von der Corona-Pandemie betroffene Branchen verbessern. Die angesichts steigender Infektionszahlen geplanten Einschränkungen würden dazu führen, dass einige Wirtschaftsbereiche auch in den kommenden Monaten erhebliche Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebes hinnehmen müssten, heißt es in dem Entwurf.
Wie stark sind die Intensivstationen ausgelastet?
Seit September steigen die Zahlen der Neuinfizierten bundesweit und auch in Norddeutschland wieder stark. Damit rückt die Frage, wie sehr die Intensivstationen ausgelastet sind, wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat ein Melderegister aufgebaut, in dem sich tagesaktuell einsehen lässt, wo Kapazitäten verfügbar sind und wo es Engpässe gibt.
Zwei weitere Corona-Hotspots in Niedersachsen
Mit den Landkreisen Osnabrück und Oldenburg haben zwei weitere Regionen in Niedersachsen den Corona-Richtwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschritten. Damit gelten nach der Landesverordnung neue Einschränkungen für deren Bewohner, Reisen in einige Bundesländer werden zudem erschwert. Der Landkreis Osnabrück gab seinen Sieben-Tage-Wert am Mittwoch mit 52,2 an. Für den Kreis Oldenburg wies das Land den Wert 50,4 aus.
Nach Angaben des Landes liegen weiterhin auch die Landkreise Cloppenburg (114,8), Emsland (63,9), Grafschaft Bentheim (84,6), Vechta (67,9) und Wesermarsch (50,8) sowie die Stadt Delmenhorst (103,1) über der als kritisch erachteten 50er-Marke.
Niederlande vor Teil-Lockdown
Im Nachbarland hat die Regierung einen Teil-Lockdown angekündigt, der von Donnerstag an gilt. Kneipen und Restaurants werden geschlossen, Amateur-Mannschaftssport darf nicht ausgetragen werden, im öffentlichen Nahverkehr gelten Einschränkungen. Zuvor hatte es 44.000 Neuinfektionen innerhalb einer Woche und insgesamt mehr als 6.600 Todesfälle gegeben.
Ärztepräsident fordert Ende der Beherbergungsverbote
Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert von Bund und Ländern, die Beherbergungsverbote für Urlauber aufzuheben. Er halte die Verbote für Gäste aus Corona-Hotspots "für überflüssig und sogar schädlich", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der "Rheinischen Post" (Mittwoch) vor den Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin. Bereits im Sommer habe es einen äußerst starken Reiseverkehr innerhalb Deutschlands gegeben. Dabei sei es aber nicht zu einer bedeutsamen Steigerung des Infektionsgeschehens gekommen. "Warum nun ausgerechnet Kleinfamilien in ihren Ferienhäusern die Infektionszahlen hochschnellen lassen sollten, erschließt sich nicht", kritisierte der Ärztepräsident. Stattdessen würden die Menschen durch die unterschiedlichen und schlecht kommunizierten Maßnahmen verunsichert und verwirrt.
Wieder mehr Covid-19-Patienten in Kliniken
Derzeit kommen wieder deutlich mehr Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung in eine Klinik als wieder entlassen werden. In Hamburg hat sich die Zahl der Krankenhaus-Patienten seit Ende September jeweils fast verdoppelt - von 34 auf 62. Auch liegen wieder mehr schwer Erkrankte auf Intensivstationen.
Pflegerat warnt vor Personalmangel
Der Niedersächsische Pflegerat warnt vor Personalmangel in Krankenhäusern und Pflegeheimen in der Corona-Pandemie. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien "hochgradig gefährdet", sagte die Vorsitzende des Rates, Manuela Krüger, der "Nordwest-Zeitung" vom Mittwoch. "Wenn wir ein oder zwei Covid-19-Ausbrüche bekommen sollten, kann die Patientenversorgung durch die Quarantäne der Pflegenden nicht mehr gewährleistet werden." Deshalb sei der Beifall für Pflegerinnen und Pfleger zu Beginn der Pandemie zwar nett gewesen, "es müssen aber Taten folgen". Nötig sei mehr Personal, sagte Krüger. "Natürlich kostet das Geld. Aber die Hilfen für die Lufthansa oder die Deutsche Messe AG kosten auch viel Geld."
Nida-Rümelin: "Vorstellung über einheitliche Maßnahmen geht in die Irre"
Im Vorfeld des Corona-Gipfels in Berlin fordert der Philosoph und Ex-Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin, dass Corona-Maßnahmen weiterhin regionale Anwendung finden sollten. Außerdem dürfte die Solidarität zwischen Jung und Alt nicht gefährdet werden.
Engpässe beim Grippe-Impfstoff sollen ausgeglichen werden
Regionale Lieferschwierigkeiten beim Grippeimpfstoff können nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) bald ausgeglichen werden. Derzeit sei die Nachfrage nach der Grippeimpfung hoch, sagte KVN-Sprecher Detlef Haffke der Deutschen Presse-Agentur. "Die Engpässe werden aber durch Nachlieferungen in den kommenden Tagen und Wochen kompensiert." Die Lage sei regional unterschiedlich, Lieferschwierigkeiten gebe es derzeit eher im städtischen Bereich. Wegen der Corona-Pandemie wird in diesem Jahr besonders zur Grippeimpfung geraten, um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu vermeiden.
65 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der gemeldeten Corona-Infizierten um weitere 65 Fälle erhöht. Seit Beginn der Pandemie im Norden haben sich bislang 5.390 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt, wie die Landesregierung mitteilte. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, stieg um einen Fall auf 163. In Krankenhäusern werden den Angaben zufolge unverändert 18 Covid-19-Patienten behandelt.
Schwesig will strengere Regeln und Ampelsystem erweitern
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will angesichts zunehmender Corona-Infektionen an der Linie des Landes festhalten. Beim Gipfeltreffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin will sie heute ein erweitertes Ampelsystem vorschlagen. Schwesig äußerte sich am Morgen in einem Interview auf NDR Info:
Corona-Regeln: Hamburg will Einheitlichkeit
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) wird Hamburg heute beim Gipfel der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin vertreten. Hamburg möchte möglichst bundesweit einheitliche Corona-Regeln erreichen. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte: "Wir stehen an einem Scheideweg, nicht nur in Hamburg, sondern bundesweit."
Weil setzt auf einen für Bürger überzeugenden Kurs
Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) setzt bei den Corona-Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten auf einen Kurs, der die Bürger überzeugt. "Zur Eindämmung des Infektionsgeschehens sind wir vor allem auf die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen", sagte Weil vor dem Treffen heute in Berlin. "Politische Vorgaben und Regeln können ein vorsichtiges und umsichtiges Verhalten nicht ersetzen." Allerdings müsse die Politik dort, wo es nötig ist - wie beispielsweise bei der Begrenzung von privaten Feiern - auch klare Regeln aufstellen. "Insofern hoffe ich, dass die Bund-Länder-Gespräche zu einem gemeinsamen und auch für die Bürger überzeugenden Kurs in der vor uns liegenden schwierigen Zeit beitragen werden", sagte Weil.
Uni Rostock: Tests an Corona-Impfstoff auf Eis gelegt
Die Studie zu einem möglichen Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns Johnson & Johnson, an der auch die Universitätsmedizin Rostock beteiligt ist, ist auf Eis gelegt. Grund ist, dass in den USA bei einer Testreihe ein Proband ungeklärt erkrankt ist
Sylt: Sorge vor Corona-Ausbruch - Testergebnisse erwartet
Im Fall einer Party auf Sylt mit mindestens einem coronapositiven Gast rechnet der Kreis Nordfriesland mit ersten Ergebnissen der Corona-Tests anderer Gäste. Am Montagnachmittag hatten sich mehr als 80 Teilnehmer von zwei Test-Teams testen lassen. Nach Angaben des Kreises waren nur drei Partygäste nicht auf der Nordsee-Insel bei einem der beiden Test-Teams des nordfriesischen Gesundheitsamts und der Kassenärztlichen Vereinigung erschienen. Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Husum hatte der Infizierte ein Bistro in Westerland besucht, bevor erste Symptome auftraten und er getestet wurde. Nach seiner Erinnerung seien dort in der Nacht zum 4. Oktober 70 bis 100 Menschen anwesend gewesen. Die Bar selbst ist derzeit freiwillig geschlossen.
5.132 Corona-Neuinfektionen in Deutschland gemeldet
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Morgen erstmals seit April mehr als 5.000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt belief sich die Zahl laut RKI auf 5.132. Das waren mehr als 1.000 Fälle mehr als noch am Vortag. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 334.585 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 14.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9.677. Das waren 43 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 281.900 Genesene.
Bund-Länder-Gespräche: Einigung bei Beherbergungsverbot?
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft sich heute erstmals seit Juni wieder mit den Ministerpräsidenten vor Ort in Berlin. Auf der Tagesordnung der Bund-Länder-Konferenz steht zum einen der grundsätzliche Umgang mit der Corona-Pandemie und die Bewertung der aktuellen Lage. Welche Maßnahmen sind erforderlich, sinnvoll und tragbar für die Gesellschaft? Gesprochen wird aber auch über das bereits in den vergangenen Tagen kontrovers diskutierte Beherbergungsverbot für Bürger aus Corona-Risikogebieten und die unterschiedlichen Regelungen in den Ländern dazu.
Demo der Kultur- und Veranstaltungsbranche in Hamburg
Mit einem Trauermarsch und einer symbolischen Beisetzung wollen Vertreter der Kultur- und Veranstaltungsbranche heute Nachmittag in der Hansestadt Hamburg auf ihre durch die Corona-Krise ausgelöste prekäre Lage aufmerksam machen. Zu dem "Trauermarsch", der am Hauptbahnhof beginnt und am Rathausmarkt endet, werden laut Polizei etwa 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Der Deutsche Eventverband fordert zielgerichtete und verbindliche Hilfen und Zusagen von der Politik. Motto der Demo ist "Alarmstufe Rot - Rettet die Veranstaltungswirtschaft".
Schnelltests ergänzen Corona-Maßnahmen
In der Corona-Pandemie liegen große Hoffnungen auf dem Einsatz von Antigen-Schnelltests. Sie sollen helfen, infizierte Personen schnell und zuverlässig zu erkennen. Antigen-Tests sollen vor allem in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern eingesetzt werden, um Menschen mit Vorerkrankungen und Ältere vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Doch die Tests sind nicht für alle Situationen geeignet.
NDR Newsletter: Immer gut informiert!
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Beiträge zur Corona-Krise im NDR Fernsehen
Hier eine Auswahl von TV-Beiträgen, die gestern Abend in den NDR Fernseh-Landesmagazinen und bei NDR Info zum Thema Corona gesendet worden sind:
Durch den Mittwoch mit dem NDR.de Live-Ticker
Guten Morgen! NDR.de berichtet auch heute über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. In diesem Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
So viele Neuinfektionen sind gestern in Norddeutschland bestätigt worden: 263 in Niedersachsen, 114 in Hamburg, 65 in Schleswig-Holstein, 56 in Mecklenburg-Vorpommern und 52 in Bremen.
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