Corona-Blog: Keine Quarantäne für Arbeitspendler in MV
Die Nachrichten der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg vom Donnerstag, den 8. Oktober im Blog. Am Freitag berichten wir auf einer neuen Seite.
Das Wichtigste in Kürze:
- Neue Regeln für Risikogebiets-Reisende in MV
- RKI meldet deutlichen Anstieg der Neuinfektionen auf über 4.000; Bundesregierung und RKI warnen vor weiterer Ausbreitung
- Merkel berät morgen mit Bürgermeistern - Hamburg und Bremen sind dabei
- Auch Niedersachsen plant Beherbergungsverbot für Touristen aus Risikogebieten
- Virologe glaubt nicht an erneuten "Lockdown"
- 578 Neuinfektionen im Norden: 320 in Niedersachsen, 125 in Hamburg, 76 in Bremen, 45 in Schleswig-Holstein und zwölf in Mecklenburg-Vorpommern
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht gute Nacht
Wir beenden unsere Berichterstattung für heute und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh sind wir wie gewohnt wieder für Sie da. Schlafen Sie gut!
Neue Regeln für Risikogebiets-Reisende in MV
Wegen der stark gestiegenen Corona-Zahlen unter anderem in Berlin hat die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns im Eilverfahren die Corona-Regelungen geändert. Demnach dürfen diejenigen, die in Regionen arbeiten, die aufgrund erhöhter Neuinfektionen zum Risikogebiet erklärt wurden, dort weiter ohne Einschränkung tätig sein. Das teilte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Abend nach einer kurzfristig anberaumten außerordentlichen Kabinettssitzung mit. Damit sollen die negativen Folgen der neuerlichen Infektionszunahme insbesondere für Arbeitspendler und Beschäftigte im Transportwesen begrenzt werden. Einkaufsfahrten und touristische Besuche in Risiko-Gebieten fallen aber nicht unter die Neuregelungen. Solche Reisen zögen weiterhin eine 14-tägige Quarantäne nach sich, sagte Caffier. Die vergleichsweise strikten Einreisebeschränkungen für Touristen nach Mecklenburg-Vorpommern wurden nicht gelockert. Die neuen Regelungen wurden unverzüglich wirksam. Ausschlaggebend für die abendliche Schaltkonferenz der Minister war, dass in Berlin am Donnerstag für die gesamte Stadt die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage auf 52,8 gestiegen war. Die Marke von 50 gilt als ein zentrales Kriterium für die Beurteilung der Corona-Lage.
Niedersachsen: Schiedsleute müssen in Corona-Zeiten häufiger vermitteln
Schiedsleute müssen im Bezirk des Amtsgerichts Bad Iburg (Landkreis Osnabrück) in diesem Jahr deutlich häufiger einschreiten als im Vorjahr. Bereits jetzt werde teilweise eine Steigerung um 15 Prozent gemeldet, so eine Sprecherin des Amtsgerichts.
Rückblick auf das Frühjahr: So war die erste Corona-Welle für Kinder in MV
Die Infektionszahlen steigen. Als sie das letzte Mal so hoch waren, mussten die Kindergärten schließen. Wie unterschiedlich haben die Kinder die erzwungene Zeit zu Hause verbracht? Welche Rolle spielte der familiäre Hintergrund? Ein Bericht aus Mecklenburg-Vorpommern.
Corona-Berichte in den NDR Landesmagazinen
Die NDR Landesmagazine haben auch heute Abend über die Auswirkungen der Corona-Pandemie berichtet. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Sanitätssoldaten unterstützen Niedersachsen bei der Kontaktverfolgung
Ab Montag werden im Gesundheitsamt der Region Hannover 40 Sanitätssoldaten der Bundeswehr eingesetzt. Sie sollen den Beschäftigten der Region helfen, Kontakte von Corona-Infizierten nachzuverfolgen.
Bundesforschungsministerin erwartet Impfstoff Mitte 2021
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) erwartet für Mitte kommenden Jahres einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Sie gehe davon aus, dass dann "breite Teile der Bevölkerung geimpft werden können", so Karliczek heute auf einer Pressekonferenz. Drei deutsche Firmen seien dabei im Rennen. "Die Forschung ist im Moment gigantisch schnell", lobte die Ministerin.
Niedersachsen: Neue Verordnung bringt Lockerungen für die Kirche
Die neue Corona-Verordnung Niedersachsens, die morgen in Kraft tritt, macht Open-Air-Gottesdienste möglich. Jedoch nur, wenn die Infektionszahlen nicht weiter stark steigen. "Abgesehen von den geltenden Abstands- und Hygienevorschriften gibt es nunmehr keine Einschränkungen für kirchliche und religiöse Handlungen", sagte der Leiter des Katholischen Büros Niedersachsen, Felix Bernard. Unter anderem gebe es keine Begrenzung der Personenzahl bei Beerdigungen mehr.
Programm-Tipp: ARD extra - Die Corona-Lage
Um 20.15 Uhr sendet das NDR Fernsehen eine 20-minütige Sondersendung über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland. Hintergrund sind die bundesweit stark steigenden Infektionszahlen. Das Robert Koch-Institut hat heute über 4.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. So hoch war der Anstieg der registrierten Corona-Fälle seit Anfang April nicht mehr.
MV: Corona-Hotspot Berlin ist heute Abend Thema im Kabinett
Die Einstufung von Berlin als Corona-Hotspot beschäftigt auch die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns. Für heute Abend sei kurzfristig eine außerordentliche Kabinettssitzung anberaumt worden, um über das weitere Vorgehen zu beraten, sagte ein Regierungssprecher. Mit Beginn der Herbstferien in der Bundeshauptstadt werden zum Wochenende Tausende Urlauber von dort im Nordosten erwartet. Mecklenburg-Vorpommern hat für Besucher aus Corona-Hotspots mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen hohe Hürden für die Einreise gesetzt: Neben einem aktuellen negativen Virus-Test schreibt die Corona-Landesverordnung eine 14-tägige Quarantäne unmittelbar nach der Einreise vor. Die Wartezeit kann durch das zuständige Gesundheitsamt verkürzt werden, wenn ein zweiter, selbst zu bezahlender Test nach 5 bis 7 Tagen ebenfalls negativ ausfällt.
Delmenhorst überschreitet Grenzwert: Schulen bleiben geschlossen
Die Stadt Delmenhorst hat nach dem Überschreiten des kritischen Corona-Grenzwertes für Neuinfektionen für morgen die Schließung aller Schulen angeordnet. Auch Delmenhorster Schülerinnen und Schüler, die eine Schule außerhalb des Stadtgebietes besuchten, dürften am Freitag nicht am Unterricht teilnehmen, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. Am Montag beginnen in Niedersachsen die Herbstferien. Die Stadt hatte heute die Marke von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Nach Angaben der Stadtverwaltung lag der Wert bei 63,7. Ab sofort dürfen sich maximal zehn Personen zu privaten Zusammenkünften und Feiern treffen. Bei Treffen in Gastronomiebetrieben und anderen öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten gilt bis auf Weiteres eine Obergrenze von 25 Teilnehmern. Zudem wird die Maskenpflicht auf Wochenmärkte ausgeweitet.
Schleswig-Holstein: Corona-Fälle in zwei Krankenhäusern
In Flensburg ist eine Mitarbeiterin des St. Franziskus Hospitals positiv auf Corona getestet worden. Und auch in den Segeberger Kliniken in Bad Segeberg gibt es einen Corona-Fall.
Ab Montag verschärfte Maßnahmen in Hamburg möglich
In Hamburg treten weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft, sobald der sogenannte Inzidenzwert die 35er-Marke für drei Tage in Folge überschreitet. Schon ab Montag solle dann Maskenpflicht für alle Personen überall in gastronomischen Einrichtungen und im Einzelhandel, also auch für das Personal gelten, teilte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) heute mit. Der sogenannte Inzidenzwert, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, war heute in Hamburg das erste Mal seit Mitte April mit 36,1 wieder über die 35er-Marke gestiegen. Wenn die Zahl sich weiter auf dem aktuell hohem Niveau bewegt, soll ab Montag auch Mund-Nase-Bedeckungen bei allen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, in Gebäuden mit Publikumsverkehr und an besonders belebten öffentlichen Plätzen getragen werden.
Mehr als 550 Neuinfektionen im Norden - über 4.000 bundesweit
Mit den am Nachmittag gemeldeten Neuinfektionen aus Mecklenburg-Vorpommern (+12) und Bremen (+76) ist die Zahl der Corona-Fälle in Norddeutschland innerhalb eines Tages um 578 gestiegen. Gestern waren es 547 neu bestätigte Sars-CoV-2-Infektionen, am Dienstag 346 und am Montag 358. Ebenso wie im Norden steigen auch bundesweit die registrierten Infektionszahlen. Heute meldete das Robert Koch-Institut 4.058 neue Fälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Ein höherer als der nun gemeldete Wert war zuletzt Anfang April erreicht worden.Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnte die Bevölkerung nachdrücklich zu Achtsamkeit. Das Wirksamste sei dabei immer noch die Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln. Dazu seien neben den "AHA-Regeln" - Abstand, Hygiene und Alltagsmasken - auch die Corona-Warn-App und das Lüften wichtig.
Corona-Krise trifft Landwirte in Niedersachsen besonders hart
Die niedersächsischen Schweinehalter fordern wegen der fehlenden Schlachtkapazitäten Unterstützung von der Politik. Die Corona-bedingte Schließung des Schlachthofs in Sögel sei "ein Faustschlag".
Berlin überschreitet kritische Marke von Neuinfektionen
Deutschlands Hauptstadt hat in den vergangenen sieben Tagen 52,8 Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner registriert. Damit überschreitet Berlin die von Bund und Ländern vereinbarte Grenze, ab der die Schutzmaßnahmen neu bewertet und entsprechend angepasst werden sollen. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 50 kann der Stadtstaat jetzt außerdem für andere Bundesländer als Risikogebiet eingestuft werden.
Wie gut ist das Gesundheitssystem in Niedersachsen vorbereitet?
Nach Angaben einer Sprecherin des Gesundheitsministeriums müssen derzeit in Niedersachsen weniger als 200 Corona-Patienten im Krankenhaus behandelt werden. Doch mit einer sprunghaften Ausbreitung erreicht das Virus auch wieder vermehrt ältere Menschen und jene mit Vorerkrankungen, die dann auf eine medizinische Behandlung angewiesen sind.
MV: Neuer Corona-Fall am Klinikum Neubrandenburg
Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg hat einen Corona-Fall. Bereits gestern sei eine Infektion bei einer Pflegerin festgestellt worden, die auf der Herzstation arbeitete, so das Klinikum. In der Folge wurde die Station für Besucher geschlossen. Neue kardiologische Patienten, deren Operationen aufgeschoben werden können, würden derzeit nicht aufgenommen, hieß es. Alle Kontaktpersonen im Krankenhaus, darunter Patienten und Mitarbeiter, seien getestet worden. Die ersten Tests seien negativ gewesen.
Niedersachsen: Klinik im Emsland schottet sich ab
Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen im niedersächsischen Emsland hat das Marienhospital in Papenburg ein Besuchsverbot verhängt. Der Landkreis hat heute die kritische Marke von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten.
Herbstferien an der Küste: Was SH-Urlauber jetzt wissen müssen
Wer aus einem Risikogebiet in Deutschland kommt und in Schleswig-Holstein Urlaub machen möchte, muss ab Freitag im Hotel oder in der Ferienwohnung einen negativen Corona-Test vorweisen. Die bisher vorgeschrieben Quarantäne entfällt, wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) gestern nach der Besprechung von Bund und Ländern bekannt gab . Weitere Details zu den Einreiseregeln in Schleswig-Holstein lesen Sie im Artikel. Einen bundesweiten Überblick finden Sie hier.
Ab sofort strenge Kontaktbeschränkungen in der Gemeinde Gnarrenburg
Mindestens 27 Menschen haben sich in Folge einer privaten Familienfeier im niedersächsischen Gnarrenburg mit dem Coronavirus infiziert. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) reagiert mit erheblichen Einschränkungen: Ab sofort dürfen nur noch höchstens zwei Personen aus verschiedenen Haushalten privat oder öffentlich zusammenkommen; Vereinstreffen und Mannschaftsspiele sind komplett verboten und Sport darf nur noch kontaktlos mit einem Abstand von mindestens zwei Metern zwischen den Teilnehmern ausgeübt werden.
Virologe Schmidt-Chanasit glaubt nicht an zweiten "Lockdown"
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit plädiert angesichts vieler neuer Corona-Fälle dafür, mit entsprechenden Maßnahmen "zielgerichtet und verhältnismäßig" einzuschreiten. Die Zahl der Neuinfektionen sei "eine von vielen Kennzahlen, die wir berücksichtigen sollten. Und es ist klar, dass wenn die Zahlen weiterhin so hoch bleiben oder sogar noch steigen, dass wir dann auch einen Anstieg bei den Todesfällen oder bei den schweren Verläufen sehen", sagte der Experte vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin NDR Info. Dass in Deutschland ein weiterer "Lockdown" verhängt wird, glaubt Schmidt-Chanasit nicht: "Ein Lockdown wäre nur erforderlich, wenn man gar nichts machen würde und sehenden Auges quasi einen Kontrollverlust in Kauf nehmen würde."
Merkel berät mit Stadt-Oberhäuptern - Hamburg und Bremen dabei
Angesichts stark gestiegener Corona-Zahlen will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Verantwortlichen der elf größten deutschen Städte über die Lage beraten. Merkel werde morgen an einer Videokonferenz mit Oberbürgermeistern und Bürgermeistern von elf Städten in Deutschland teilnehmen, die derzeit hohe 7-Tage-Inzidenzen von Corona-Neuinfektionen meldeten, teilte ein Regierungssprecher in Berlin mit. Die Kanzlerin werde sich über die Corona-Lage und die vor Ort eingeleiteten Maßnahmen informieren. Nach "Spiegel"-Informationen nehmen die Oberhäupter von Berlin, Hamburg, Bremen, München, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Leipzig und Stuttgart teil. Auch der Sprecher des Hamburger Senats bestätigte die geplante Schaltkonferenz.
Braunschweiger Weihnachtsmarkt soll stattfinden
In Braunschweig, der zweitgrößten niedersächsischen Stadt, soll es in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie einen Weihnachtsmarkt geben. Das Land ermögliche in seiner aktualisierten Corona-Verordnung grundsätzlich Weihnachtsmärkte, teilte die Braunschweig Stadtmarketing Gesellschaft als Veranstalter mit. In enger Abstimmung mit Behörden und Beteiligten würden nun die Planungen konkretisiert. Dabei gehe es vor allem darum, das Marktgeschehen zu entzerren, sagte Stadtmarketing-Geschäftsführer Gerold Leppa. So könnten Mindestabstände eingehalten werden.
Hoteliers in MV richten bange Blicke nach Berlin
An diesem Wochenende beginnen die Herbstferien in Berlin: Die Hotelbranche in Mecklenburg-Vorpommern betrachtet die erwartete Reisewelle in den Nordosten mit zwiespältigen Gefühlen. "In traditionellen Reisezielen der Berliner wie Usedom und Rügen kommen aktuell 30 bis 40 Prozent der Buchungen aus der Bundeshauptstadt. Wenn die Corona-Ampel dort auf Rot gestellt wird, weiß ich nicht, wie die Hoteliers bei uns die geltenden Corona-Quarantäneverordnung umsetzen sollen", sagte der Präsident des Landes-Hotel- und Gaststättenverbandes, Lars Schwarz, in Schwerin. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern reicht es in Mecklenburg-Vorpommern nicht, wenn Gäste aus Corona-Risikogebieten zur Einreise einen maximal 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen. Unabhängig davon müssen sie laut Landesverordnung auch eine 14-tägige Quarantäne antreten, die nur bei einem zweiten negativen Test nach 5 bis 7 Tagen vorzeitig beendet werden kann.
Tourismusbarometer: Milliardenverlust in Schleswig-Holstein
Die Tourismusbranche in Schleswig-Holstein hat infolge der Corona-Pandemie wahrscheinlich Umsatzausfälle in Milliardenhöhe erlitten. Dies geht aus dem sogenannten Tourismusbarometer hervor, das der Sparkassen- und der Tourismusverband in Kiel vorstellten. Demzufolge betrugen die Einbußen allein in den Monaten März und April etwa 880 Millionen Euro. Davon entfielen 510 Millionen Euro auf den Übernachtungstourismus und 370 Millionen auf den Tagestourismus.
Mehr Corona-Fälle in Löcknitz - Schulstart verschoben
Das deutsch-polnische Gymnasium in Löcknitz (Kreis Vorpommern-Greifswald) bleibt wegen weiterer Corona-Fälle nach den Herbstferien mindestens noch eine Woche geschlossen. Das teilte der Landkreis mit. Inzwischen seien zwei Lehrer und neun Schüler als "infiziert" eingestuft worden, fünf Fälle mehr als am Dienstag. Deshalb sollen von Freitag an alle etwa 450 deutschen und polnischen Schüler sowie alle Lehrer der Schule getestet werden. Als Erstes war am vergangenen Wochenende in Löcknitz die Infektion eines Lehrers bekannt geworden.
Keine Maske: AfD-Abgeordneter muss Bremer Parlamentgebäude verlassen
Der AfD-Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft, Frank Magnitz, musste auf Anordnung des Bürgerschaftsdirektors das Parlamentsgebäude verlassen. Das berichtet Radio Bremen. Hintergrund sei, dass Magnitz keinen Mund-Nasen-Schutz tragen wollte. Das ist seit Mittwoch in der Bürgerschaft Pflicht. Zwar habe Magnitz ein Attest vorgelegt, nachdem er von einer solchen Pflicht befreit sei. Der Bürgerschaftsdirektor erkennt dieses jedoch nicht an.
Neun Millionen Corona-Schnelltests pro Monat gesichert
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will von Mitte Oktober an in großem Umfang Corona-Schnelltests in Senioren- und Pflegeheimen, Pflegediensten, Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen einsetzen lassen, um Corona-Ausbrüche zu verhindern oder schnell einzugrenzen. Besucher, Bewohner und Personal sollen so oft wie nötig getestet werden können. Durch eine Bundes-Beteiligung an Verträgen seien vorerst bis zu neun Millionen Schnelltests pro Monat für den deutschen Markt gesichert. Bis zum 15. Oktober soll geklärt werden, in welchem Umfang die Krankenkassen die Kosten übernehmen.
125 Neuinfektionen: Hamburg überschreitet 35er-Inzidenz
In Hamburg ist die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag um 125 Fälle gestiegen. Das teilte die Gesundheitsbehörde mit. Die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle in der Hansestadt stieg damit auf 8.668, als genesen gelten 6.900 Menschen. 59 Patienten werden den Angaben zufolge derzeit im Krankenhaus behandelt, davon zwölf auf Intensivstationen. Der Inzidenzwert für Hamburg liegt nun bei 36,1 (Vortag: 34,1) und damit erstmals seit Mitte April über 35. Damit werden strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wahrscheinlicher. Diese sollen nach einer neuen Regel schon ergriffen werden, wenn der Inzidenzwert drei Tage lang über der 35er-Marke liegt, wie ein Sprecher der Gesundheitsbehörde sagte.
Infektiologin warnt vor Engpässen in Krankenhäusern
An Deutschlands Krankenhäusern steigt angesichts des massiven Anstiegs an Neuinfektionen aus Expertenansicht die Gefahr von Engpässen. "Wir bereiten uns darauf vor, auf eine neue Welle an Patienten, die schwer erkrankt sind", sagte die Leiterin der Abteilung Infektiologie des Uniklinikums Gießen, Susanne Herold, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Derzeit würden 470 Covid-19-Patienten in Deutschland auf Intensivstationen behandelt. Die Ärzte erwarteten einen deutlichen Anstieg dieser Zahl.
Kellner in Stralsund bedient ohne Maske und greift Polizisten an
In Stralsund ist die Polizei in ein Restaurant in der Innenstadt gerufen worden, weil ein Kellner dort ohne Mund-Nasen-Schutz servierte. Zudem habe der 29-Jährige die Gäste aufgefordert, ihre Masken abzulegen, teilte die Polizei mit. Darauf hätten am Mittwochabend Gäste aus Hamburg hingewiesen. Zudem seien in dem Restaurant die persönlichen Daten der Gäste nicht erfasst worden, um eine Nachverfolgung im Corona-Fall zu ermöglichen. Den Beamten gegenüber trat der Kellner den Angaben zufolge aggressiv auf. Der in Stralsund wohnende Mann äußerte sein Unverständnis für die Maßnahmen der Landesregierung und weigerte sich, seine Personalien anzugeben. Schließlich beleidigte er die Beamten und versuchte, zwei von ihnen mit der Faust zu schlagen. Die Polizisten nahmen ihn daraufhin in Gewahrsam.
MV: Vier Millionen Urlauber, 19 Corona-Infizierte
In Mecklenburg-Vorpommern sind seit dem Neustart des Tourismus Anfang Juni lediglich 19 Gäste mit einer Sars-CoV-2-Infektion registriert worden. Das geht aus Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales hervor. Demnach kamen 14 der Infizierten aus dem Inland und 5 aus dem Ausland. Die Fälle wurden offenbar frühzeitig erkannt und die Personen rasch isoliert.
Corona auf dem Land: Ministerin bricht in Tränen aus
Im Niedersächsischen Landtag ist es zu einem emotionalen Zwischenfall gekommen. Als sie über die Situation der Landwirte in der Corona-Krise sprach, brach Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) in Tränen aus.
Niedersachsen plant Beherbergungsverbot
Wie viele andere Bundesländer will nun auch Niedersachsen Touristen aus Risiko-Gebieten abweisen. Wer aus einem Corona-Risikogebiet kommt, darf nicht mehr in Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen übernachten. Das kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) heute im Landtag an. Eine entsprechende Landesverordnung werde auf den Weg gebracht. Ab wann die neue Regel greift, ließ er offen. Wer ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen kann, darf auch aus Risikogebieten weiter Urlaub in Niedersachsen machen.
Niedersachsen registriert 320 neue Fälle
Das Land Niedersachsen meldet im Vergleich zum Vortag 320 neue Corona-Fälle - so viele wie seit Anfang April nicht. Damit stieg die Zahl der bestätigten Sars-CoV-2-Infektionen in dem Bundesland auf 21.941 (genesen: 18.283). Am Mittwoch waren 273 neue Fälle gemeldet worden. Im Zusammenhang mit Covid-19 wurden zudem drei neue Todesfälle registriert, teilte die Landesregierung mit. Inzwischen haben drei Landkreise den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten: Emsland (55,4), Wesermarsch (56,4) und Vechta (68,6).
Niedersachsen will nun doch Beherbergungsverbot
Niedersachsen will nun doch ein Beherbergungsverbot für Urlauber aus innerdeutschen Corona-Risikogebieten. Eine entsprechende Landesverordnung werde auf den Weg gebracht, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im Landtag in Hannover. Man habe sich darüber innerhalb der Landesregierung abgestimmt. Viele andere Bundesländer wollen auch keine Touristen aus Corona-Risikogebieten mehr ohne Auflagen in ihren Hotels und Ferienwohnungen übernachten lassen. Darauf hatten sie sich am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz der Chefs der Staatskanzleien der Länder mit Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) verständigt. Niedersachsen hatte sich dem zunächst nicht angeschlossen.
RKI-Chef warnt vor unkontrollierter Verbreitung des Coronavirus
Angesichts der hohen Neuinfektionsrate hat das Robert Koch-Institut (RKI) vor einer unkontrollierten Verbreitung des Coronavirus in Deutschland gewarnt. Es sei "möglich, dass wir mehr als 10.000 neue Fälle pro Tag sehen und dass sich das Virus unkontrolliert verbreitet", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die Zahl der Neuinfektionen binnen Tagesfrist war zuvor auf mehr als 4.000 Fälle gestiegen - nach knapp 3.000 Neufällen am Mittwoch. "Die aktuelle Situation beunruhigt mich sehr", sagte Wieler. Derzeit sei unklar, "wie sich die Lage in Deutschland in den nächsten Wochen entwickeln wird". Er hoffe aber, "dass wir es schaffen, die Infektionen auf einem Level zu halten, mit dem wir umgehen können".
Spahn: Anstieg der Infektionszahlen besorgniserregend
Angesichts des deutlichen Anstiegs bei den Corona-Infektionen in Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Menschen gemahnt, sich nicht für unverletzlich zu halten. Die Zahlen seien besorgniserregend, sagte Spahn in Berlin. Dies gelte besonders für die aktuelle, sprunghafte Steigerung auf mehr als 4.000 Neuinfektionen binnen eines Tages. "Sie besorgen mich sehr", sagte Spahn mit Blick auf diese Zahlen. Vor allem jüngere Menschen steckten sich an - aber nicht nur. Gerade die Jüngeren hielten sich oft für unverletzlich. "Das sind sie aber nicht."
Behelfsklinik auf der Messe Hannover bis Ende 2020 einsatzbereit
Das zu Beginn der Corona-Krise eingerichtete Behelfskrankenhaus auf dem Messegelände von Hannover bleibt noch bis Ende des Jahres einsatzbereit. "Wir wollen abwarten, wie sich die Belegung der Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten im Herbst und Winter entwickelt", sagte die Sprecherin des niedersächsischen Gesundheitsministeriums, Stefanie Geisler. Die Region Hannover hatte Ende März den Auftrag zur Einrichtung der Behelfsklinik mit 485 Betten, medizinischen Geräten und Sanitäranlagen gegeben. Sie kam bisher nicht zum Einsatz, weil die Kapazitäten in regulären Kliniken auf dem Höhepunkt der Pandemie im Frühjahr ausgereicht hatten. Seit Anfang Juni ist sie im Ruhemodus, könnte aber der Deutschen Messe AG zufolge innerhalb von vier Wochen an den Start gehen. Bundesweit gibt es nur in Berlin auf einem Messegelände eine ähnliche Klinik
Kreuzfahrtverband beschließt Covid-19-Testpflicht
Die Kreuzfahrtindustrie hat eine Covid-19-Testpflicht für alle Gäste und Crewmitglieder an Bord der Schiffe beschlossen. "Nur mit einem negativen Testergebnis wird der Zugang zum Schiff gewährt", teilte die Cruise Lines International Association (Clia), der größte Verband der Kreuzfahrtindustrie, in Hamburg mit. Die Pflicht gelte ab sofort für Schiffe ab 250 Passagieren. Wann und wie Mitarbeiter und Gäste auf das neuartige Coronavirus getestet werden, dürften die Reedereien selbst entscheiden
Weiterhin wenige Insolvenzen bei Unternehmen
In der Corona-Krise bleibt die Zahl der Insolvenzen von Unternehmen in Deutschland überschaubar. Vor allem wegen der seit März ausgesetzten Antragspflicht meldeten sich auch im Juli weniger bedrohte Unternehmen bei den Amtsgerichten als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt berichtete. 1.369 Insolvenzanträge bedeuteten im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang um 16,7 Prozent. Allerdings beliefen sich die Forderungen der Gläubiger auf 3,9 Milliarden Euro nach 2,8 Milliarden Euro im Juli vergangenen Jahres. Unternehmen, die wegen der Corona-Krise in Bedrängnis geraten, sind derzeit nicht verpflichtet, einen Insolvenzantrag zu stellen. Die Bundesregierung hat beschlossen, die zunächst bis Ende September geltende Sonderregelung bis Ende 2020 zu verlängern. Experten rechnen für die Zeit danach mit einer Pleitewelle.
MV: Überstundenberge in Gesundheitsämtern
In den Gesundheitsämtern Mecklenburg-Vorpommerns blicken viele Mitarbeiter mit Sorge auf die kommenden Wochen. Nach einem harten halben Pandemie-Jahr türmen sich die Überstunden, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Die zusätzlichen Stellen in den Gesundheitsämtern, die der Bund über den Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst finanzieren will, werden der Umfrage zufolge erst im neuen Jahr greifen.
Infektionskennziffer auch in Hagen und Wuppertal über 50
Auch in Hagen und Wuppertal in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche über die entscheidende Schwelle von 50 gestiegen. Nach der jüngsten Übersicht des Robert Koch-Instituts (RKI) betrug am Donnerstag der Wert im etwa 190.000 Einwohner zählenden Hagen 56,2. Die mehr als 360.000 Einwohner zählende Stadt Wuppertal teilte mit, dass mit Stand Mittwochabend der Wert von 50 überschritten wurde.
Schleswig-Holstein meldet 45 neue Fälle
In Schleswig-Holstein sind 45 neue Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie im Norden erhöhte sich damit bis Mittwochabend auf 5.076, wie aus den von der Landesregierung veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts gelten rund 4.500 von ihnen als genesen. Am Montag waren 54 Neuinfektionen gezählt worden. In Krankenhäusern wurden am Mittwoch wie schon am Vortag 14 Covid-19-Patienten behandelt.
Inzidenzwert über 35: Hamburg plant schärfere Maßnahmen
Hamburg will bereits schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergreifen, wenn der sogenannte Inzidenzwert drei Tage lang die Marke von 35 übersteigt. Auf diesen neuen Mechanismus habe sich der Senat verständigt, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, der Deutschen Presse-Agentur. Der Senat bereite je nach epidemiologischer Analyse geeignete Maßnahmen vor. Erst wenn der Wert dann für drei Tage wieder unter 35 liege, könnten diese zurückgenommen werden. Der Inzidenzwert bildet die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen ab. Der von der Gesundheitsbehörde errechnete Wert für Hamburg lag am Mittwoch bei 34,1. Bislang galt ein Inzidenzwert von 50 als Grenze, ab dem spätestens schärfere Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Sprunghafter Anstieg der Neuinfektionen
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist sprunghaft auf mehr als 4.000 binnen eines Tages angestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten 4.058 neue Corona-Infektionen innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) heute mitteilte. Das sind mehr als 1.200 mehr als gestern. Mit 2.828 Neuinfektionen war bereits ein neuer Höchstwert seit April gemeldet worden. Laut RKI haben sich nachweislich 310.144 Menschen in Deutschland mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle stieg auf 9.578. Das sind 16 mehr als am Vortag.
MV: Kein Infektionsgeschehen aus Tourismus
Seit dem Neustart des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern Anfang Juni sind lediglich 19 Gäste mit einer Covid-19-Infektion registriert worden. Das geht aus einer Statistik des Landesamtes für Gesundheit und Soziales hervor. Demnach kamen 14 der Infizierten aus dem Inland und fünf aus dem Ausland. Die Fälle wurden offenbar frühzeitig erkannt und die Personen rasch isoliert. "Bis heute rührt kein Infektionsgeschehen aus dem Tourismus", stellte der Vorsitzende des Landestourismusverbandes, Wolfgang Waldmüller, fest. Dies sei der hohen Akzeptanz der Schutzvorkehrungen und auch dem "überlegten Handeln der großen Mehrheit der touristischen Akteure" zu danken. Mit bislang 81 Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner weist der Nordosten die bundesweit niedrigste Quote auf.
Viel mehr Neuinfektionen im Norden
Am Mittwoch sind in Norddeutschland 547 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden - das sind 201 mehr als am Tag zuvor. Die Werte im Einzelnen: 273 in Niedersachsen, 93 in Hamburg, 54 in Schleswig-Holstein, 28 in Mecklenburg-Vorpommern und 99 in Bremen.
Die Corona-Lage im Norden
Das Infektionsgeschehen in den norddeutschen Bundesländern bleibt auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Mit punktuellen Regelanpassungen wollen die Regierungen Gefahren eindämmen, ohne das öffentliche Leben über Gebühr einzuschränken. NDR Info hat die Situation am Abend zusammengefasst.
Corona-Berichte in den NDR Landesmagazinen
Die NDR Landesmagazine haben auch gestern Abend über die Auswirkungen der Corona-Pandemie berichtet. Hier eine Auswahl der Beiträge:
NDR.de Live-Ticker am Donnerstag startet
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Auch heute berichten wir im NDR.de Live-Ticker über die Folgen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 7. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 6. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 5. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 4. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 3. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 2. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 1. Oktober