Corona-Blog: Familienbesuche in MV doch ohne Quarantäne
NDR.de hat am Sonntag, 11. Oktober ausführlich über die Folgen der Corona-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg berichtet. Am Montag geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Corona-Fall auf Sylt: Kontakt zu mehr als 100 Partygäste
- MV ändert Quarantäneregelung für Familienbesuche
- Niedersachsen: Jetzt sechs Regionen über dem Grenzwert
- Kontrollen: Mehrere Lokale in Niedersachsen und Hamburg geschlossen
- Bestätigte Neuinfektionen: 265 in Niedersachsen, 72 in Hamburg, 26 in Schleswig-Holstein und 23 in Bremen. MV meldete keine Zahlen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Kommen Sie gut in die neue Woche
Für heute schließen wir unsere Berichterstattung in diesem Blog ab. Danke fürs Mitlesen, wir hoffen, sie haben sich gut informiert gefühlt bei uns. Morgen früh geht's gegen 6 Uhr weiter. Bis dahin eine ruhige Nacht und dann einen guten Start in die neue Woche.
MV: Doch keine Quarantäne bei Familienbesuchen
Jetzt also doch: Besuche aus Risikogebieten bei der sogenannten Kernfamilie in Mecklenburg-Vorpommern fallen nicht unter die Quarantänepflicht. Die Landesregierung hat die entsprechende Bestimmung am Abend geändert. Nach hektischen Beratungen hinter den Kulissen werden damit Ungenauigkeiten in der erst vor zwei Tagen verabschiedeten Quarantäne-Verordnung des Landes ausgebügelt. Allerdings: Die Änderungen betreffen nur Privatbesuche aus Risikogebieten, für Touristen bleibt es bei der schon bekannten Quarantäne-Regelung.
Söder für bundesweit einheitliche Regeln
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat bundeseinheitliche Regeln im Kampf gegen Corona zu gefordert. In den tagsthemen plädierte er dafür, "die Vorsichtigsten" zum Maßstab zu machen. "Wir sollten jetzt nicht die Regeln, die am leichtesten sind, für alle anwenden, sondern die vorsichtigsten." Deutschland erlebe gerade "einen sprunghaften Anstieg" der Neuinfektionen. "Deswegen brauchen wir auch für die kommenden Wochen noch deutlichere Regelungen, zum Beispiel mit mehr Masken." Diese seien der entscheidende Schlüssel, um Alltagsnormalität so lang und so gut wie möglich zu erhalten.
Einladung zum Filmabend im NDR.de LIve-Ticker
Hier ist unsere heutige Auswahl mit TV-Beiträgen aus den NDR Landesmagazinen, die die Coronavirus-Krise zum Thema haben. Neben dem möglichen "Superspreader-Fall" von Sylt geht es auch um die Polizeikontrollen in Hamburg und um die Bedeutung von Grippeschutzimpfungen für Obdachlose während der Corona-Pandemie.
Hamburg will Strafe bei Maskenverstößen fast verdoppeln
Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht droht nach Angaben von Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) in Hamburg künftig ein Mindestbußgeld von 150 Euro. Bislang gilt seit dem 10. September offiziell ein Bußgeld von 80 Euro. Die neue Regelung soll bald in Kraft treten.
Familie Lenz hat einen Wunsch: Homeschooling!
Die Ärztin Luzie Lenz und ihr Mann Felix, von Beruf Lehrer, freuen sich zusammen mit ihren vier Kindern ganz besonders über die Herbstferien. Der Grund: Bei Felix Lenz ist Anfang des Jahres eine schwere Autoimmunkrankheit diagnostiziert worden, er musste an der Lunge operiert werden. Für ihn wäre es hoch riskant, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Deshalb hofft die Familie darauf, dass die beiden großen Kinder vom Präsenzunterricht in der Schule befreit werden, um das Ansteckungsrisiko für ihren Papa nicht zu vergrößern.
Bad Essen: Viele Tests nach Corona-Ausbruch in Altenheim
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Bad Essen (Landkreis Osnabrück) haben sich heute mehr als 100 Menschen kostenlos auf eine mögliche Infektion mit Sars-CoV-2 testen lassen. Es handelte sich um Besucher des Heims, die Kontakt zu infizierten Personen hatten, sowie um bislang noch nicht untersuchte Mitarbeiter. Die Ergebnisse der Tests werden für morgen erwartet.
Kanzleramtschef Braun für mehr Strenge bei Reisen und Feiern
Der Chef des Kanzleramts in Berlin, Helge Braun, hat heute die schärferen Einschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus gegen Kritik verteidigt. Die Bundesregierung wolle, dass die Wirtschaft weiterlaufe und dass Schulen und Kindergärten offen blieben, damit das Land gut durch die Krise komme, sagte Braun im "Bericht aus Berlin" im Ersten. "Und deshalb müssen wir da, wo die Infektionsketten sich hauptsächlich ausbreiten - nämlich bei Feiern und eben leider auch beim Reisen - etwas strenger sein."
Hamburg: Tschentscher bittet um verantwortungsvolles Verhalten
Bevor morgen in Hamburg auch an verschiedenen Plätzen und Orten in der Öffentlichkeit eine Maskenpflicht in Kraft tritt, hat sich der Erste Bürgermeister der Hansestadt an die Bevölkerung gewandt. Via Twitter bat Peter Tschentscher (SPD) die Hamburgerinnen und Hamburger darum, sich im Sinne der Corona-Schutzmaßnahmen verantwortungsvoll zu verhalten und die Regelungen zu beachten.
Corona-Fall auf Sylt: Kontaktnachverfolgung kommt auf Touren
Der Aufruf der Gesundheitsbehörden in Nordfriesland scheint Erfolg zu haben: Bis heute Nachmittag haben sich gut 100 Menschen gemeldet, die angegeben haben, in der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober im "American Bistro" in Westerland gewesen zu sein. Dort war an diesem Abend auch ein Mann, der wenige Tage später positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Nun versuchen die Behörden zu ermitteln, ob sich andere Gäste bei ihm angesteckt haben. Morgen sollen Corona-Tests bei den möglichen Kontaktpersonen gemacht werden. 150 weitere Menschen, die sich gemeldet hatten, waren nicht zum betreffenden Zeitraum in dem Lokal gewesen.
Kommentar: Einheitliche Regeln für Hotspots müssen her!
Mehrere Ministerpräsidenten rufen angesichts steigender Corona-Infizierten-Zahlen zum Einhalten der Schutzmaßnahmen und geltenden Regeln auf. Für viele Menschen in Deutschland gibt es immer mehr Beschränkungen. Die aber sind überall unterschiedlich - und auch deshalb gibt es viel Kritik. Durch dieses Regel-Wirrwarr blickt keiner mehr durch, meint Korrespondentin Nina Barth aus dem ARD-Hauptstadtstudio im NDR Info Kommentar.
Teilnehmer bei Privatfeiern: NRW präzisiert neue Regelung
Erst hieß es heute Nachmittag, dass Niedersachsens Nachbar-Bundesland Nordrhein-Westfalen die Teilnehmerzahl bei privaten Feiern vorerst generelle im ganzen Land auf 50 Menschen begrenzen wolle. Später aber präzisierte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) seine Angaben: Die Begrenzung gelte nur, wenn die private Feier außerhalb der privaten Wohnung zum Beispiel in Gaststätten stattfinde. Zu Hause ist die Zahl der Gäste damit weiterhin nicht begrenzt. Das Kabinette hatte sich in Düsseldorf zu einer Sondersitzung getroffen, da die Zahl der Corona-Neuinfektionen landesweit ansteigt.
23 neue Corona-Fälle in Bremen
Nach 63 (Freitag) und 111 (Sonnabend) sind heute in Bremen 23 weitere Corona-Fälle offiziell bestätigt worden. Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie stieg damit in der Hansestadt auf 3.077, knapp 2.300 Patientinnen und Patienten gelten aber nach Schätzungen bereits als wieder genesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt Bremen bei 78,6, in Bremerhaven dagegen nur bei 10,3. Um den aktuell hohen Wert wieder zu senken, hatte Bremen vor zwei Tagen unter anderem eine allgemeine Sperrstunde und ein Alkoholverkaufsverbot von 23 bis 6 Uhr beschlossen.
Verwirrung um Neuinfektions-Zahlen in Hamburg
Die offizielle Zahl der bestätigten Neuinfektionen in Hamburg von heute lautet 52. Doch diese muss morgen noch einmal korrigiert werden, wie die Gesundheitsbehörde heute NDR 90,3 mitteilte: Man wisse von mindestens 20 weiteren Fällen, die aber wegen eines Übermittlungsfehlers noch nicht in die Statistik eingeflossen seien.
Nach Kontrollen: Auch in Hannover Bars geschlossen
Nicht nur in Hamburg sind bei Kontrollen in Bars und anderen Lokalen an diesem Wochenende Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen und Hygieneregeln festgestellt worden: Nach Polizeiangaben von heute wurden in Hannover insgesamt acht Bars Bars und Diskotheken aus diesem Grund vorläufig geschlossen. Manche Lokale hätten kein Hygienekonzept vorzeigen können. Außerdem sei immer wieder der Mindestabstand nicht eingehalten und keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen worden.
Zwei Corona-Fälle bei Fußball-Zweitligist Osnabrück
Nach einem Corona-Fall in Reihen des Hamburger SV in der vergangenen Woche ist nun auch Zweitliga-Konkurrent VfL Osnabrück betroffen: Die regelmäßigen Tests bei den Niedersachsen haben positive Tests bei zwei Spielen gebracht. Morgen finde deshalb kein Mannschaftstraining statt, teilte der VfL heute mit.
Neuinfektionen: Sieben-Tage-Trend für Norddeutschland
Die Prozentzahl in der folgenden Grafik zeigt, wie sich die Summe der Neuinfektionen in den sieben Tagen vor dem 8. Oktober im Vergleich zur selben Summe eine Woche zuvor verändert hat. Dass nicht auch schon die Werte der beiden vergangenen Tage mit eingerechnet sind, liegt an den Meldeverzögerungen, die die Zahlen und Statistiken verzerren können.
Infektionen auch im Landkreis Vechta wieder über dem Grenzwert
In Niedersachsen überschreiten jetzt sechs Regionen den Sieben-Tage-Inzidenz-Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Neben Vechta, Cloppenburg, Grafschaft Bentheim und dem Emsland im Westen sind die Wesermarsch und die Stadt Delmenhorst betroffen. Das meldete das Landesgesundheitsministerium in Hannover.
Quarantäne-Regelung in MV: Sorgen in der Tourismusbranche
Der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, hofft, dass die geltende Quarantäne-Verordnung in MV schnell auf ihre Verhältnismäßigkeit geprüft wird. Die Einreiseregelung für Touristen aus Risikogebieten, die 14 Tage in Quarantäne müssen und diese nur mit einem zweiten negativen Test abkürzen können, sei "eine unangenehme Situation, die uns und die Gäste quasi überfährt". Nun gelte es, mit den Stornierungen oder den Stornierungsanfragen auch juristisch korrekt umzugehen. Dabei sei Fingerspitzengefühl nötig, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Bei einem Einreiseverbot wäre die Frage nach einer Schadenersatzleistung klar geregelt. Da die Einreise nur erschwert, aber prinzipiell möglich sei und die Unterkunft zur Verfügung stehe, sei die Frage strittig. Eine Kulanzregelung müsse möglich sein, bei vielen Gäste handele es sich um Stammgäste.
Ministerpräsident Weil verteidigt Beherbergungsverbot
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat das Beherbergungsverbot für Menschen aus Corona-Hotspots verteidigt. "Das Beherbergungsverbot für Niedersachsen war eine Reaktion darauf, dass fast alle anderen Länder für sich diese Maßnahme vorgesehen haben und wir eine besondere Anziehungskraft von Niedersachsen auf Menschen aus besonders belasteten Gebieten vermeiden mussten", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).
Vorausgegangen war Kritik von Wirtschafts- und Ärztevertretern. Der Chef des Kassenärzte-Verbandes, Andreas Gassen, hatte den Ländern überzogene Maßnahmen vorgeworfen. Diese Regelungswut sei oft eher kontraproduktiv, sagte Gassen.
Niedersachsen: Versetzter Unterrichtsbeginn und häufiges Lüften
Am 23. Oktober enden in Niedersachsen die Herbstferien. Mit versetztem Unterrichtsstart und häufigem Lüften soll die Ansteckungsgefahr mit Corona an Schulen zum Winter hin klein gehalten werden.
200 Party-Besucher melden sich wegen Corona-Tests
Die ersten Gäste einer Party auf Sylt, die auch von einem mit dem Coronavirus infizierten Mann besucht worden war, haben sich beim Kreis Nordfriesland gemeldet. Bislang hätten sich 200 Menschen telefonisch gemeldet, außerdem seien 50 Mails eingegangen.
MV: Stimmung im Handwerk ungetrübt
Die Corona-Pandemie hat die Stimmung im Handwerk Mecklenburg-Vorpommerns bislang nur wenig getrübt. Rund 90 Prozent der in den Konjunkturumfragen befragten Handwerksbetriebe bewerteten ihre Geschäftslage als gut bis befriedigend, teilten die Handwerkskammern Ostmecklenburg-Vorpommern und Schwerin mit. 10 bis 15 Prozent der Unternehmen vor allem in der Bau- und Ausbaubranche hätten wegen der stabilen Auftragslage sogar Mitarbeiter eingestellt. In der Kfz-Branche und im Nahrungsmittelhandwerk sei die Stimmung jedoch verhalten.
72 Neuinfektionen in Hamburg
Die Zahl der registrierten Corona-Fälle in Hamburg ist binnen eines Tages um 72 auf 8.983 gestiegen. In den Krankenhäusern der Stadt werden 60 Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt. 7.100 Personen gelten als geheilt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit 38,1 weiter über dem Richtwert.
Söder will höhere Strafen für Maskenverweigerer - Haseloff dagegen
Wegen steigender Corona-Neuinfektionen fordert CSU-Chef Markus Söder ein einheitliches Bußgeld und härtere Strafen für Maskenverweigerer in Deutschland. "50 Euro sind zu wenig", sagte der bayerische Ministerpräsident der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). Es brauche 250 Euro bei einem Verstoß, bei Wiederholungen 500 Euro.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) kritisierte Söders Vorstoß und warnte vor "Alarmismus". "Wir sollten jetzt nicht Sanktionen in den Vordergrund stellen, sondern die eigentlichen Ursachen der Hotspots bekämpfen", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
265 Neuinfektionen in Niedersachsen
Insgesamt 22.921 Infektionen mit dem Coronavirus sind bis heute, 11. Oktober (Stand 9 Uhr), in Niedersachsen bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden. Das sind 265 Fälle mehr als am Vortag.
Welt-Mädchentag: Corona gefährdet Bildung
Am heutigen Welt-Mädchentag machen die Vereinten Nationen auf die Benachteiligung von Mädchen und jungen Frauen in vielen Ländern der Welt aufmerksam. Im Interview erklärt Maike Röttger, Geschäftsführerin des Kinderhilfswerks Plan International, warum die Corona-Pandemie die Situation von vielen Mädchen und jungen Frauen verschlechtert hat.
Zwei Corona-Fälle an Klinik - Besuchsverbot in Malchin verhängt
Im Zusammenhang mit zwei Corona-Fällen am Krankenhaus in Malchin (Mecklenburgische Seenplatte) hat die Klinikleitung dort ein Besuchsverbot verhängt. Wie eine Sprecherin des Neubrandenburger Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums am Sonntag erklärte, zu dem das Haus in Malchin gehört, gelten zwei Beschäftigte als infiziert mit dem Coronavirus. Sie waren am Sonnabend positiv getestet worden. Alle Kontaktpersonen unter der Belegschaft und den Patienten seien in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Landkreises ermittelt und getestet worden. Weitere Ergebnisse lägen noch nicht vor.
Rostocker Mediziner: Regelmäßiges Stoßlüften schützt die Gesundheit
Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger hat auf die Notwendigkeit des regelmäßigen Stoßlüftens für die Dauer weniger Minuten in Schul- und Kitaräumen in der kühlen Jahreszeit hingewiesen. "Neben Tröpfchen gelten die wesentlich kleineren Aerosole als Hauptübertragungsweg der Coronaviren, wenn auch in geringerem Umfang", sagte Reisinger der Deutschen Presse-Agentur. Während die schweren Tröpfchen schnell auf den Boden sinken, könnten die leichteren Aerosole über eine längere Zeit in der Luft schweben und sich so in geschlossenen Räumen verteilen. In schlecht belüfteten Räumen steige so die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Schwebeteilchen anreichern und zur Übertragung führen können, sagte Reisinger. Werde richtig gelüftet, brauche sich auch niemand vor einer wachsenden Erkältungsgefahr zu fürchten, fügte der Mediziner hinzu.
Polizei kontrolliert erneut Kneipen und Clubs
Zu voll, zu eng und Bedienungen ohne Mund-Nasen-Schutz: Am Samstagabend hat die Hamburger Polizei erneut in zahlreichen Bars, Kneipen und Clubs kontrolliert, ob die Corona-Regeln eingehalten werden. Auf dem Hans-Albers-Platz in St. Pauli machten die Einsatzkräfte um kurz nach Mitternacht das erste Lokal dicht.
3.483 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen 3.483 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2.828 auf 4.058 erheblich gestiegen, von Donnerstag auf Freitag lag die Zahl bei 4.516. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 322.864 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 11.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9.615. Das waren elf mehr als am Vortag. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Samstag bei 1,42 (Vortag: 1,34). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel rund 1,4 weitere Menschen ansteckt.
26 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
Typisch für die Wochenenden wegen der Meldeverzögerungen in den Gesundheitsämtern: Für Schleswig-Holstein ist - verglichen mit den vergangenen Tagen - eine relativ geringe Zahl von Neuinfektionen gemeldet worden. Die Behörden in Kiel bestätigten 26 neue Corona-Fälle - davon acht im Landkreis Pinneberg. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie liegt nun bei 5.235. Etwa 4.600 Patienten gelten wieder als genesen. 162 Menschen starben infolge einer Covid-19-Erkrankung, aktuell werden 13 Infizierte im Krankenhaus behandelt.
"Man wird vorsichtiger und zieht sich zurück"
Die kreisfreie Stadt Delmenhorst ist einer der momentanen Corona-Hotspots in Niedersachsen. Der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert liegt deutlich über der Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche. Der Wochenmarkt findet statt, alle anderen Veranstaltungen sind vorerst abgesagt. Vielen Menschen ist die Verunsicherung anzumerken.
Größerer Corona-Ausbruch auf Sylt?
Ein Gast eines gut besuchten Lokals in Westerland auf Sylt ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Laut Gesundheitsamt Nordfriesland war der Infizierte in der Nacht zum 4. Oktober im "American Bistro" in Westerland. Dort hätten sich möglicherweise bis zu 100 Menschen aufgehalten. Sie sind aufgerufen, sich beim zuständigen Gesundheitsamt zu melden. Auf das Bußgeld, das bei der Angabe falscher Kontaktdaten eigentlich fällig wird, wollen die Behörden verzichten. Wichtig sei, die Ausbreitung des Virus zu stoppen, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung Nordfriesland.
NDR Fernsehbeiträge zur Corona-Krise
In den NDR Fernseh-Landesmagazinen ging es gestern Abend in vielen Beiträgen um das Thema Coronavirus. Hier eine Video-Auswahl:
Durch den Sonntag mit dem NDR.de Live-Ticker
Das Team von NDR.de wünscht einen wunderschönen Sonntagmorgen! Auch zum Ausklang des Wochenendes berichten wir heute im Live-Ticker über die Ereignisse und Folgen der Coronavirus-Pandemie in und für Norddeutschland.
Das sind die Zahlen der bestätigten Neuinfektionen in den Ländern von gestern: 303 in Niedersachsen, 98 in Hamburg, 54 in Schleswig-Holstein und 111 in Bremen. Mecklenburg-Vorpommern hat wie häufig an den Wochenenden keine Zahl gemeldet.
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